Klima und Wetteränderungen und mögliche Anpassungen daran

Stingthing

Stampfdruide im Wachstum
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Hallo, Ich hoffe zum einen , dass ich hier an richtiger Stelle bin thematisch gesehen, zum andern dass es einen Nutzen hat, so etwas zu thematisieren.
Anlaß war ein Post von @ghost155 , der aufgrund neuer Bedingungen seine Anbaumethode ja komplett änderte.

Ohne Panik machen zu wollen, 2 Sachen werden dazu führen, dass die nächsten jahre, speziell 2024 extrem werden.
El Niño ist im Anmarsch und der Nordatlantik spielt grade verrückt.






Was habt ihr schon festgestellt dieses Jahr? Trockenheit, empfindlicher gegen Sonne? Etc..
Was habt ihr letzte Zeit schon verändert?
Welche Optionen würdet ihr sehen für die Zukunft?
Etc..

Ich habe dieses Jahr einiges an seltsamen Phänomenen und werde meine Kulturmethode der letzten Jahre mit der ich sehr gut fuhr bisher, wohl überdenken und ändern.

In diesem Zusammenhang:
Filtert die Folie von Gewächshäusern eigentlich generell etwas UV Anteile raus?
Werde wohl mehr damit arbeiten die nächsten Jahre, zusätzlich nach netzartigem Gewebe ausschauen, das eine Teilbeschattung gewährleistet. Japanische Teebauern machen dies mit Bambusmatten bei bestimmten Teesorten.
 
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Sehr gute Idee :thumbsup:.
Also bei uns in der Gegend sieht es überall so aus wie auf dem Bild :(. Das geht ja schon seit 5-6 Jahren so. Erst kam Dürre und dann die Käfer. Tja das ist dann halt das Resultat, Fichten Monokulturen wird es hier wohl nicht mehr geben.
Zumindest regional sind die Auswirkungen ja jetzt schon als dramatisch zu bezeichnen. Ich denke nicht das man das als Panik Mache bezeichnen kann. Das ist halt die Realität in der wir leben :(.
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Was hier noch an Fichten steht ist tot. Die Wiesen sind auch schon wieder braun. Ich weiß von Landwirten hier in der Gegend die letztes Jahr schon Rinder verkauft haben, weil sie kein Futter mehr hatten. Dieses Jahr sieht es ja auch nicht wirklich besser aus, auf den Wiesen wächst ja auch schon wieder nichts mehr.
Ich habe mal ne Webcam hier aus der Gegend verlinkt. Ist aber völlig egal welche Webcam, im Wittgensteiner Land sollten die alle die gleichen Bilder zeigen.
Das hat mit Sicherheit erhebliche Auswirkungen auf das Micro Klima hier in der Gegend. Ich bin jetzt kein Experte und vermute einfach mal ! Die Erde speichert sehr viel weniger Wasser, wegen fehlendem Schatten durch die Bäume. Dadurch wird wohl auch kein Wasser verdunsten und für Wolken/Regen sorgen. Wenn es mal regnet wird die ausgetrocknete Erde wohl kaum was an Wasser aufnehmen können. Das Risiko von Überschwemmungen wird steigen. Wenn man jetzt einfach mal davon ausgeht das bei Regen im jedem Baum 1l Wasser hängen bleibt, das nicht den Boden erreicht. Sind das bei Millionen fehlender Bäume halt auch entsprechende Mengen an Wasser die zusätzlich in die Bäche und Flüsse gelangen. Die Erosion wird zunehmen weil die Erde kaum noch durch Wurzeln gehalten wird. Usw usw usw usw 🤷‍♂️
Bis sich hier ein neues Ökosystem etablieren wird, werden mindestens Jahrzehnte vergehen und das wird wohl nicht mehr zu meinen Lebzeiten passieren :(.
Also das ist jetzt meine Einschätzung der Situation, hier in der Gegend, stand heute völlig egal ob nächstes Jahr noch el nino dazu kommt :(.
Na ich versuche halt jetzt über Hydrokultur zumindest Wasser zu sparen und im gleichen Zuge auch noch mehr anzubauen.
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Mein Kürbiss nach Dr Kratky
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Die Erdbeeren auch nach Dr Kratky.
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Chilis, Tomaten, Gurken und Tabak sind in einem NFT System.
Bin mal echt gespannt wie es dieses Jahr so läuft. Bis jetzt sieht es ganz gut aus :). Sorgen mache ich mir noch wegen der Temperaturen im Hochsommer.
Schönen Gruß
Thorsten
 
Ich habe seit der letzten Saison ein Gewächshaus und der Wasserverbrauch ist deutlich geringer als im Freiland.
Für ein paar kleine Tomatensorten, Blumen und Erdbeeren teste ich gerade Töpfe mit Wasserreservoir.
Alles Andere bekommt ergänzende Flaschenbewässerrung.

Generell bekommen die Pflanzen, die gegossen werden, eingegegrabene Töpfe, in die ich gieße. So kommt das Wasser in tiefere Schichten und verdunstet nicht so schnell.

Alles, was schon gut verwurzelt ist braucht kein Wasser. Das Grundwasser liegt hier nicht so tief.
 
Aufgrund der Trockenheit arbeite ich dieses Jahr deutlich mehr mit Mulch. Das reduziert die Wasserverdunstung und den Wasserverbrauch auch bei trockenem Wetter.

Siehe auch:

 
Beim Mulchen muss man aber gewaltig aufpassen. Je nachdem, was man da verwendet, kann man sich ganz schnell den Boden mit Schwermetallen oder Pestiziden versauen. Für Zierpflanzen kann das Sinn machen, bei Gemüse wäre ich da sehr sehr vorsichtig.

Wenn jetzt hier einer auf die Idee kommt sich Rindenmulch in die Chili-Töpfe zu werfen, dann mag das durchaus Wasser sparen, die Chancen, dass er sich dabei Cadmium in den Boden spült und sich das Substrat versauert sind dabei aber sehr hoch.

Auch mit Stroh muss man aufpassen, hier können Pestizide ausgewaschen und ins Substrat gespült werden. Wenn ich nicht wirklich genau weiss, wo das Ausgangsmaterial für das Mulchen her kommt, dann würde ich das auf gar keinen Fall bei Pflanzen machen, von denen ich später Beeren oder Früchte essen möchte.
 
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Hallo zusammen,

Zitat Bernd: "Beim Mulchen muss man aber gewaltig aufpassen. Je nachdem, was man da verwendet"

Genau, deshalb teste ich ja auch durchlöcherte PE-Folie, die ist chemisch einigermaßen inert (und eh da). Ein paar Pflanzen haben Pflanzsackfolie (Schriftseite nach oben). Wenn der Aufdruck auf der Oberseite nicht lichtecht ist, werden diese "Pflanzsackmulchfolien" gegen PE-Folien getauscht.

Gruß
Peter
 
Richtig angewendet ist Mulchfolie, genauer gesagt Bändchengewebe sehr gut.
Es muss nur flattersicher befestigt werden da es bei starken Wind ausfransen kann.
 
Wenn ich nicht wirklich genau weiss, wo das Ausgangsmaterial für das Mulchen her kommt, dann würde ich das auf gar keinen Fall bei Pflanzen machen, von denen ich später Beeren oder Früchte essen möchte.
Erste Wahl wäre dann wohl am ehesten selbstgeschreddertes Holz und Geäst aus eigenem Garten?
Wie siehts da mit den pH Werten aus ?
Habe sehr viel Koniferenholz, das ich häckseln könnte,.... Nadelholz ist doch auch sehr harzig?!
 
Erste Wahl wäre dann wohl am ehesten selbstgeschreddertes Holz und Geäst aus eigenem Garten?
Wie siehts da mit den pH Werten aus ?
Habe sehr viel Koniferenholz, das ich häckseln könnte,.... Nadelholz ist doch auch sehr harzig?!

Das Problem ist, dass sich das Cadmium letztendlich in der Rinde einlagert. Jetzt weiß natürlich keiner, wie die Situation in deinem Garten ausieht. Gibt es da eine Belastung oder nicht? Cadmium kann bei saurem Boden aber auch einfach aus Gestein gelöst werden, ohne dass eine eigentliche Belastung vorliegt, die von außen verursacht wurde. Ist ein ganz schwieriges Thema, pauschal kann man da zu nichts raten, ausser lieber auf das Mulchen zu verzichten, dann ist man auf der sicheren Seite.
 
Erste Wahl wäre dann wohl am ehesten selbstgeschreddertes Holz und Geäst aus eigenem Garten?
Würde ich sagen, mit Rasenschnitt geht das auch gut, ich habe meine Töpfe quasi ausgepolstert, lange Halme, jetzt Stroh an den Seiten und oben auch eine 3cm Schicht, mit Kieseln drauf, damits nicht wegweht. Ich bilde mir zumindest ein, das es ein wenig Giessen erspart...
 
kann man Kieselsteine auf die erde der töpfe legen oder ist da auch was schädliches drin?
 
kann man Kieselsteine auf die erde der töpfe legen oder ist da auch was schädliches drin
Bestimmt, wer viel sucht wird auch was finden. Ich denke schon das es Sinn macht, sich da ein wenig Gedanken zu machen aber man sollte es auch nicht übertreiben. Im Grunde sind alle chemischen Elemente, bis hin zu Uran, in der Natur zu finden. Ich denke die Menge macht das Gift.
Ich habe meine Blaubeeren in Maurerkübeln mit Rindenmulch am wachsen. Oben drauf noch ein paar Tannen Zweige weil das im Laufe der Zeit ja verrottet und weniger wird. Dann fülle ich die halt mit ein paar Zweigen aus dem Wald wieder auf.
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Die wachsen also auf dem gleichen Untergrund wie die Blaubeeren hier in den Wäldern. Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden aber ich sehe da für mich kein Problem drin. Die Mengen an Blaubeeren die ich esse sind überschaubar. Ich sammel auch Pilze und Maronen Röhrlinge sind zum Beispiel, seit Tschernobyl, Radioaktiv :banghead: . Es ist heutzutage halt schwierig solchen Dingen aus dem Weg zu gehen. Aber solange sich die Mengen in Grenzen halten finde ich das, für mich, erst mal in Ordnung. Da wir ja ohnehin keine Wälder mehr hier haben werde ich sowieso weniger Maronen und Blaubeeren essen/finden :(.
Auf Beete würde ich ohnehin keinen Rindenmulch aufbringen, wegen dem saurem ph Wert. Aber ein bisschen Laub finde ich schon ganz gut.
Stroh ist auch so eine Sache. Wenn man das in einem Landhandel kauft, ist es das gleiche das die Landwirte auch in ihren Ställen verwenden und im Anschluss ihre Felder damit düngen. Also ob man das auf seinen Beeten verwendet oder sein Gemüse auf dem Bauernmarkt kauft ist im Grunde egal.
Man sollte nicht aus den Augen verlieren das es Probleme gibt aber man sollte sich auch nicht verrückt machen. Ist so meine Meinung.
Schönen Gruß
Thorsten
 
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die nächsten Jahre, zusätzlich nach netzartigem Gewebe ausschauen, das eine Teilbeschattung gewährleistet.
Das ist auf jeden Fall eine gute Idee.
Ich verfolge z.B. die Facebook-Seite der Universität La Molina in Peru. Die machen das so. Dort ist Wüsten-Klima, die Anzucht kann im Freien geschehen weil es warm genug ist. Während der Anzucht wird eine Teilbeschattung mit Netzgewebe gemacht, damit die kleinen Pflänzchen vor Stress geschützt sind, aber trotzdem schon UV-Anteile abbekommen.
Mulchen mit Rasenschnitt
Ist bei uns die Standard-Methode geworden, um weniger gießen zu müssen da wir keinen Wasseranschluss im Garten haben.
Aber Nachbarn die gerne ihren Rasenschnitt liefern.
Wir haben jetzt schon 2 Jahre Erfahrung mit Wüstenklima in Deutschland. 🤣
 
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