Wie viel Dünger brauchen meine Chilis

Die Angaben für NPK auf der Packung sind %-Angaben im gekauften Produkt.
Ja, aber hier geht es doch um einen Langzeitdünger, wenn ich recht verstehe, da machen diese Prozentangaben doch wenig Sinn. Wie schnell der Dünger in der Zeit abgebaut wird und der Pflanze zur Verfügung steht hängt doch von unzähligen Komponenten ab. Im Beet kann man gar nichts sagen, vielleicht verbraucht der Löwenzahn nebenan auch den Dünger oder bei längerem Regen verteilen sich die abgebauten Bestandteile grossflächig. Im Topf wird natürlich auch ein Teil ausgewaschen. Bei flüssigem Dünger ist das natürlich noch extremer.............
 
Ja, in der Tat. Wie genau Langzeitdünger funktioniert, weiß ich (noch) nicht. Mir ging es erstmal um die absoluten Werte. Also, wenn man den Langzeitdünger beispielsweise in Wasser auflöst. (Geht, aber nicht so gut, wie mit Hakaphos). Da braucht es dann Chemiekenntnisse, wie die Elemente vorliegen und wie sie für Pflanzen verfügbar gemacht werden.
Ich hatte mir übrigens letztes Jahr den Tomatendünger von Aldi gekauft:

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Und genau einmal verwendet (indem ich eben wenig davon in Wasser auflöste). Mir war er definitiv zu kompliziert.
 
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Ich hatte mir übrigens letztes Jahr den Tomatendünger von Aldi gekauft:
Genau den Gleichen hatte ich auch, den kann man nicht einfach so in Wasser auflösen, hihi, hab ich auch versucht. Sonst wärs ja kein Langzeitdünger. Halbes Schäufelchen vom Granulat ins Pflanzloch, Pflanze oben drauf und fertig. Wieviel von den angegebenen Werten und in welchen Verhältnisse die einzelnen Stoffe wirklich bei der Pflanze landen ist mir total unklar.

Die Pflanzen nehmen ja zum Beispiel Stickstoff über das Molekül Nitrat auf und Phosphor über Phosphat. Ob sie dies zu gleichen Teilen tun, das quasi innerhalb der Pflanze die angegebenen Prozentzahlen erhalten bleiben, weiss ich auch nicht. Es ist wohl eher ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten.

Wenn ein Bauer sein Feld düngt, sättigt oder im schlimmeren Fall übersättigt er den gesamten Boden. Da ist sicherlich die gewünschte Konzentration drin. Wir Hobbygärtner düngen so im Allgemeinen nicht, ich auch nicht, wir düngen im Beet die einzelnen Pflanzen, aber nicht den gesamten umliegenden Boden. Selbst wenn die NPK-Verhältnisse letztendlich gleich blieben, was ich mir nicht vorstellen kann ist absolute Menge doch viel kleiner.

Beim Langzeitdünger werden Phosphat und Nitrat nicht in gleicher Geschwindigkeit der Pflanze zugänglich gemacht, das sind ja unterschiedliche Moleküle mit unterschiedlichen Eigenschaften.
 
Da braucht es dann Chemiekenntnisse, wie die Elemente vorliegen
Die Angaben sind eh pille palle...
Ich bin zwar nicht in der Düngerchemie zuhause, aber die Angabe K2O ist eh nicht korrekt sondern nur als quasi Einheit,
Ebenso P205...
Ersteres ist extremst alkalisch und würde als 10% alles organische sprichwörtlich vernichten und P205 wird mit Wasser zu Phosporsäure .. da hätte man flugs pH 1 und tiefer... wobei beide zusammen eh direkt zu Kaliumposphat reagieren.. Normal würde ich ja dazu tendieren, dass ein Gemisch aus Kaliumposphat und Kaliumnitrat drin ist, aber dann würde dieser Ammoniumcitrat lösl. Phosphor null Sinn machen... klingt nachm Chelat auf Citratbasis um einen alkalischen pH Wert zu umgehen.. auf 7 zu puffern .
Aber nur vermutet :D
 
dass ein Gemisch aus Kaliumposphat und Kaliumnitrat drin ist,
Da ist Kaliumsulfat und Rohphosphat drin, steht da zumindest...das P2O5 ist wirklich nur eine Einheit, wie auch das Kaliumdioxid. Warum man das so macht? Keine Ahnung!🤔

".....im Bereich der Düngung wird dieser P-Gehalt in Form von "Phosphat“ (eigentlich Diphosphorpentoxid) P2O5 ausgedrückt. Chemisch lässt sich dies folgendermaßen darstellen: 2 Moleküle Phosphorsäure H3PO4 ergeben "H6P2O8“. Werden davon 3 Moleküle Wasser 3 x H2O = “H6O3“ in Abzug gebracht, verbleibt P2O5 als "wasserfreie Phosphorsäure“. Außerhalb des deutschen Sprachraums wird bei der Phosphat-Düngebemessung üblicherweise die Einheit P verwendet. Der Umrechnungsfaktor von P zu P2O5 beträgt 2,29. Somit entsprechen beispielsweise 30 kg P der Menge von 30 x 2,29 = 68,7 kg P2O5."
 
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Ok.. ist dann einfach das stöchiometrische Verhältnis des Phosphors im Pentoxid... halt wie beim Kalium
Ich frag mich nur was in diesem Zusammenhang "Rohphosphat" sein soll.
Anionen sind prinzipiell halt immer an ein Kation gebunden. Jetzt steht da allerdings Ammoniumcitrat lösl. Phospor... (das ist in der Chemie halt eigentlich Nonsens.. Phosphor löst sich nur in organischen Lösemittel, nicht in Salzlösungen)
Das macht nur Sinn , wenn es dort Im Chelatkomplex mit dem Citrat gebunden ist.
Und dann dieser Gehalt rausgerechnet und auf P205 wieder umgerechnet.? Komplizierter ginge es dann kaum .
:D

Btw. Gut dass oben im zitierten so viel in " " steht :smuggrin:
 
Ich frag mich nur was in diesem Zusammenhang "Rohphosphat" sein soll.
Rohphosphat wird in Lagerstätten z. B. in Marokko abgebaut und enthält schwer lösliche Phosphate.
 
Verstehe ich das dann richtig, dass man z.B. mit Hakaphos keine Biochili anbauen kann? Und das nur, weil der Phosphor irgendwie anders vorliegt? Und es der Pflanze eigentlich egal ist, wie er ursprünglich vorlag, weil sie ihn eh nur in einer Weise aufnehmen kann? Oder vergaloppiere ich mich da gerade?

Und das Phosphat für Bio-Landbau wird in solchen Minen wie in Marokko abgebaut? Oder alles? Also mehr so, dass Du eh kein T-Shirt guten Gewissens kaufen kannst, weil egal wie teuer das T-Shirt ist, eh ein Kind in Bangladesh das genäht hat?
 
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Oder vergaloppiere ich mich da gerade?
Irgendwo muss man halt die Grenze ziehen. Mineralischer Dünger ist bei der Herstellung schon alles andere als umweltfreundlich. Und dem Boden bringt er auch so gut wie nix im Vergleich zu organischem Material.

Und für die T-Shirts gibt es ja glücklicherweise genug Alternativen zu Ware, die von Lohnsklaven am anderen Ende der Welt hergestellt wird. Ob die dann auch noch deutlich umweltfreundlicher sind steht wieder auf einem anderen Blatt...

Gruß, pica
 
Und es der Pflanze eigentlich egal ist, wie er ursprünglich vorlag, weil sie ihn eh nur in einer Weise aufnehmen kann?
Der Pflanze ist das wumpe. Letztendlich nimmt sie Ionen von in Wasser gelösten Nährstoffen auf. Das geht je nach Bodemilieu, sauer, basisch oder neutral unterschiedlich gut, je nach Nährstoff. Kaliumionen oder Phosphat lösen sich ja nicht identisch. Nur ohne Wasser geht natürlich gar nichts. Flüssigdünger ist natürlich bereits eine Lösung, aus Granulat oder Pferdemist muss diese Lösung erst noch geschaffen werden.
 
Hallo,

Tiramisus Aldidünger habe ich auch. Leider riecht er nicht gut und vor allem, er staubt (daher schütte ich ihn nicht aus um das Zeug nicht einzuatmen). Den Dünger mische ich meist lange vor der Nutzung in die bereits benutzte Erde und auch etwas Bodenaktivator (heißt das so?). Ein guter Boden ist ja nicht nur durch den NPK-Gehalt definiert, es gibt ja noch die klitzekleinen Bodenlebewesen, die Bodendichte, die Wasseraufnahmefähigkeit und, und, und.

Gruß
Peter
 
Und das Phosphat für Bio-Landbau wird in solchen Minen wie in Marokko abgebaut?
Ich fürchte, ja.

Im Biolandbau darf kein säureaufgeschlossener Phosphor (wie Triplesuper) verwendet werden. Als reine Phosphorquelle steht daher weicherdiges Rohphosphat zur Verfügung, das zum Beispiel in Tunesien oder Marokko abgebaut wird. Rohphosphat ist ab einem pH-Wert im Boden von 6.8 kurzfristig praktisch von den Pflanzen nicht mehr aufnehmbar, zudem ist die Verunreinigung mit Cadmium und Uran problematisch. Sinnvoller ist es daher, Phosphor mittels Kompost oder Gärgut zu düngen.
Quelle: https://www.bioaktuell.ch/pflanzenbau/gemuesebau/naehrstoff-gem/phosphor-biogemuesebau

Ich erinnere mal daran, daß Urin ein super Phosphatdünger ist!
 
Hmm
Und wie dosiert man da? Mittelstrahl ? Morgenurin?
U4in hat auch ne ordentliche Portion Stickstoff wegen der Harnsäure.

Knochenmehl ja auch Phosphor, aber auch viel Calcium.? K.a. ob das so prall ist.
 
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