Was ist mit meiner Bleeding Jigsaw los?

josua

Chiligrünschnabel
Beiträge
7
Hallo zusammen

Ich bin neu hier und werde mich gerne in den nächsten Tagen im entsprechenden Thread auch noch kurz vorstellen. Momentan habe ich aber ein dringend(er)es Problem, und zwar habe ich Anfang Mai 6 Chili-Setzlinge gekauft, die ich seither fast wie Kinder aufziehe und versuche zu verwöhnen. Das hat denn auch Wirkung gezeigt, meine Pflänzchen wachsen - wie ich finde - sehr gut und ich habe täglich enorm viel Freude an ihnen :happy:
Leider habe ich nun vor ein paar Tagen an derjenigen Chilipflanze, die am meisten Früchte trägt (es handelt sich hierbei um eine Bleeding Jigsaw, Foto der ganzen Pflanze ist angehängt), einige Blätter mit braunen und schwarzen "Verästelungen"/Verfärbungen entdeckt. Ich habe einige Fotos der betroffenen Blätter angehängt. Die am stärksten betroffenen Blätter habe ich gleich abgenommen, auch, um sie genauer untersuchen zu können.
Betroffen scheint "eine Generation" Blätter zu sein, die neusten wachsen, glaube ich (vorsichtig positiv gestimmt), wieder ohne diese Verfärbungen nach. Vielleicht ist es aber auch noch zu früh, um das wirklich sagen zu können. An der ganzen Pflanze sind im Moment ca. zwischen 15 und 20 Blätter betroffen. Nebst den Blättern war auch die "neuste Generation" Blüten betroffen, diese ist vertrocknet und abgefallen. Hierbei hat es sich aber wirklich nur um dutzende der allerkleinsten Blüten gehandelt, es hat an der ganzen Pflanze wahrscheinlich immer noch hunderte der älteren und grösseren Blüten, bei welchen kein verstärktes Abfallen zu registrieren ist.

Ich habe im Internet und diesem Forum bereits etliche Seiten und Beiträge gewälzt, bin aber bis jetzt nicht zu einem endgültigen Schluss gekommen. Das einzige, was halbwegs passen würde, wäre der (Stern-)Russtau. Gleichzeitig macht auch das wenig Sinn, da die Blätter nie nass geworden sind (die Pflanzen stehen in einem überdachten Unterstand) und auch die Erde aufgrund der speziellen Töpfe, die ich verwende, immer trocken ist, Feuchtigkeit sollte also sicherlich nicht das Problem sein. Ebenfalls ist die Pflanze sehr kräftig (finde ich zumindest) und sollte von daher für einen Pilz weniger anfällig sein. Ein Pilzbefall wäre natürlich ein Supergau, ich würde es nicht übers Herz bringen, die Pflanze mit all ihren Früchten zu entsorgen. Zudem habe ich immer zwei Pflanzen in meinen Töpfen angebaut und müsste die Partnerin (eine Bengal Naga Peach) wohl auch entsorgen? An dieser ist aktuell aber (zum Glück) noch gar kein Befall sichtbar.
Ich könnte mir einen Pilzbefall einzig dadurch erklären, dass die Pflanze sehr viele Früchte trägt und dafür viel Energie aufbringen muss und so nicht mehr die stärkste Abwehr hat? Da ich aber ein Anfänger bin, habe ich im Moment primär einfach Angst um meine Schätze und weiss gar nicht so richtig, was ich machen soll 😟

Ich habe auch noch meine Tante, eine Gärtnerin, zu meinem Problem angefragt, sie scheint einen Nährstoffmangel für möglich zu halten, den Pilz hat sie gar nicht erwähnt. Ich habe beim Umtopfen Mitte Mai Gemüseerde vom Baumarkt mit untermischten Hornspänen verwendet und seither einmal im Monat mit einem flüssigen Gemüsedünger nachgedüngt. Da die Pflanzen aber so stark wachsen, halte ich das schon auch für eine Möglichkeit.

Möglicherweise war auch das wechselhafte Wetter der letzten zwei Wochen hier bei uns ein Mitverursacher?

Ich hoffe, dass sich jemand mit dem entsprechenden Wissen die Zeit nehmen kann, meinen langen Beitrag (sorry) durchzulesen und vielleicht auch einen kurzen Tipp für mich hat, was ich tun kann, um meiner Pflanze zu helfen. Ich bin für alles offen, ausser, sie zu entsorgen, das schaffe ich nicht und wäre wohl auch verfrüht.
Meinen herzlichen Dank bereits im Voraus!

LG, Josua
 

Anhänge

  • Bleeding_Jigsaw.jpg
    Bleeding_Jigsaw.jpg
    996,4 KB · Aufrufe: 61
  • Befall-Blatt-3.jpg
    Befall-Blatt-3.jpg
    234,1 KB · Aufrufe: 61
  • Befall-Blatt-2.jpg
    Befall-Blatt-2.jpg
    513,7 KB · Aufrufe: 58
  • Befall-Blatt-1.jpg
    Befall-Blatt-1.jpg
    331,9 KB · Aufrufe: 60
  • Befall-Pflanze-5.jpg
    Befall-Pflanze-5.jpg
    335 KB · Aufrufe: 55
  • Befall-Pflanze-4.jpg
    Befall-Pflanze-4.jpg
    368,1 KB · Aufrufe: 58
  • Befall-Pflanze-3.jpg
    Befall-Pflanze-3.jpg
    194,9 KB · Aufrufe: 61
  • Befall-Pflanze-2.jpg
    Befall-Pflanze-2.jpg
    220,4 KB · Aufrufe: 60
  • Befall-Pflanze-1.jpg
    Befall-Pflanze-1.jpg
    357,5 KB · Aufrufe: 61
Ja, sowas hab ich an meiner Carolina Reaper auch. Sind nur noch wenige Blätter dran, die Beeren wachsen weiter. Auch bei mir sind die oben neu wachsenden Blätter wieder ok. Es ist ein Anblick zum Schaudern. Ich weiß es auch nicht, was es ist. Hab sie im Gewächshaus mit anderen Chilis stehen und hab immer alle gleich behandelt.
 
Du machst mir gleichzeitig Angst und Hoffnung 😁
Angst, weil es mich schon jetzt vor dem Anblick graust. Hoffnung, weil es offenbar nicht zwangsläufig auf die anderen Pflanzen überspringen muss und die Pflanze am Leben bleibt und auch weiterwächst.

Ich habe in der Zwischenzeit noch ein bisschen weitergeforscht und vermute bzw. hoffe, einen konkreten Hinweis auf die Ursache gefunden zu haben. Und zwar macht es mir immer mehr den Anschein, dass ein Calcium-Mangel für die Veränderungen an der Pflanze verantwortlich zu sein scheint. Die Bilder, die ich dazu gefunden habe, stimmen sehr gut mit meinen überein. Auch die Symptome passen, die älteren Blätter scheinen von diesem Mangel nicht betroffen zu werden und die neusten Blüten scheinen ebenfalls häufig abzufallen.
Zudem - und das habe ich nicht zu hundert Prozent verstanden - scheint die Calcium-Aufnahme leicht feuchtes Erdreich vorauszusetzen oder dadurch zumindest begünstigt zu werden? Das wäre bei mir mit den Töpfen mit fast durchgehend trockener Erde und Pflanzen, die durch den "Docht" (und massiv Wurzeln in den Wasserbehälter 😅) gewässert werden, eine stimmige Erklärung.
Ich habe nun meinen Flüssigdünger angeschaut und der scheint tatsächlich ebenfalls kein Calcium zu enthalten. Gleichzeitig habe ich beim Biodünger-Händler meines Vertrauens Calcium-Dünger gefunden und werde nun eine Behandlung damit versuchen.

Vielleicht kann ja jemand mit etwas mehr Fachwissen hier drin meine Selbst-Diagnose bestätigen oder widerlegen?
Ich werde auf jeden Fall einen allfälligen Erfolg oder (hoffentlich nicht) Misserfolg hier wieder rückmelden. Das Positive an einem Calcium-Mangel ist, dass die Pflanze offenbar nicht nachhaltig geschädigt wird, was auch zu deinem Beispiel passen würde.

LG, Josua
 
Ok, das macht mir auch Hoffnung ;-) Mal ne doofe Frage: könnte man einfach Milch verdünnen und damit giessen? Ist doch auch Calcium drin ...
 
Hmm, also ich kann dir das aufgrund fehlenden Fachwissens und mangelnder Erfahrung nicht abschliessend beantworten, aber grundsätzlich sollte das eigentlich schon funktionieren. Möglicherweise ist es etwas schwieriger, die richtige Dosierung zu erwischen? Aber ich - als absoluter Laie - würde sagen, das wäre schon mal einen Versuch wert 😁
Was ich weiss, ist, dass z.B. Eierschalen in der Erde gut als Calcium-Dünger wirken, das ist ja dann dasselbe Prinzip. Das ist mir aber grad etwas zu umständlich und unsicher, ich will meine Pflanze möglichst nicht noch weiter belasten und schnell wieder auf den Pfad der Besserung bringen, das ist mir das Geld für etwas Bio-Dünger wert. Zukünftig sind aber z.B. die Eierschalen in der Erde sicherlich etwas, das ich versuchen werde.
 
Zudem - und das habe ich nicht zu hundert Prozent verstanden - scheint die Calcium-Aufnahme leicht feuchtes Erdreich vorauszusetzen oder dadurch zumindest begünstigt zu werden? Das wäre bei mir mit den Töpfen mit fast durchgehend trockener Erde und Pflanzen, die durch den "Docht" (und massiv Wurzeln in den Wasserbehälter 😅) gewässert werden, eine stimmige Erklärung.
Ich habe nun meinen Flüssigdünger angeschaut und der scheint tatsächlich ebenfalls kein Calcium zu enthalten. Gleichzeitig habe ich beim Biodünger-Händler meines Vertrauens Calcium-Dünger gefunden und werde nun eine Behandlung damit versuchen.

Wenn es wirklich Calciummangel ist (kann ich von deinen Bildern her nicht einschätzen, habe den bisher nur bei Tomaten gehabt), dann solltest Du den Pflanzen den Calciumdünger als Blattdüngung verabreichen, also z.B. die Pflanze mit verdünnter Lösung einsprühen. Calcium bewegt sich innerhalb der Pflanze nur sehr, sehr langsam und wenn nicht genug davon vorhanden ist, dann kann es passieren, dass die Früchte Blütenendfäule bekommen und ungenießbar werden.
 
Wenn es wirklich Calciummangel ist (kann ich von deinen Bildern her nicht einschätzen, habe den bisher nur bei Tomaten gehabt), dann solltest Du den Pflanzen den Calciumdünger als Blattdüngung verabreichen, also z.B. die Pflanze mit verdünnter Lösung einsprühen. Calcium bewegt sich innerhalb der Pflanze nur sehr, sehr langsam und wenn nicht genug davon vorhanden ist, dann kann es passieren, dass die Früchte Blütenendfäule bekommen und ungenießbar werden.
Ah, das wusste ich nicht, super, vielen herzlichen Dank für den Tipp!
Ich weiss auch nicht abschliessend, ob es sich wirklich um einen Calciummangel handelt, was ich bis jetzt recherchiert habe passt jedoch alles ziemlich gut. Vielleicht versuche ich vor der Düngung zuerst mal noch, den Calciumgehalt im Boden zu messen, damit ich da eine gewisse Sicherheit habe.
Ich hatte tatsächlich auch bereits zwei Früchte, die von dieser Blütenendfäule betroffen waren, die du beschreibst. Interessanterweise ist das bereits zwei, drei Wochen her, das mit den Blättern ist aber relativ frisch. Früchte sind seither keine mehr angefault, ich konnte das damals nicht richtig einordnen. Das wäre aber folglich wohl ein weiterer Hinweis auf einen Calciummangel.
 
Ja, es tut im Herzen weh. Früchte trägt sie aber nach wie vor erstaunlich gut, nicht?
Wie lange geht das denn bei dir schon so mit den Verfärbungen der Blätter und dem anschliessenden Abfallen?
 
Keine Ahnung wie lange das schon so ist. Ich habs mir nicht gemerkt. Die Pflanze ist abgeschrieben. Ich lass die 9-10 Beeren noch abreifen und dann kommt sie über die Chiliregenbogenbrücke ;-)
 
Zurück
Oben Unten