Überwinterung Rocotos

Diavolino

Habanerolecker
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Hallöchen!

Meine Frage ist, wie Ihr Eure Rocotos überwintert (insofern Ihr sie überwintert)?

Ich habe drei an der Zahl (Aji Oro, Manzano red, Manzano orange), die Aji Oro ist naja mit ihren Ausläufern mannshoch, teilweise noch höher, sie hängen noch voller grüner Beeren und blühen immer noch wie ... sorry... Sau... das heißt, ich werd die Fruchtreife wohl eher in der Wohnung erleben.

Eigentlich wollte ich alle drei überwintern, aber die sind so riesig, da hab ich echt Platzmangel :-) eine könnte ich eventuell im Treppenhaus (Nordseite) platzieren, und zwei irgendwie in der Wohnung :D

Schneidet Ihr die dann zurück? Würde mir echt leid tun, so genial wie die aussehen..
Können die auch ruhig etwas dunkler stehen im Winter?

Gruß Daniel
 
Ich schneide die Überwinterer nach dem Abernten zurück. Meist dusche ich die Pflanzen danach gründloch ab, um nix mit in die Wohnung zu schleppen, was da nicht hin gehört. Manchmal wird vorsorglich auch nochmal gegen Ungeziefer behandelt.

Ansonsten mal Forensuche befragen. Ich glaube, das Thema haben wir jedes Jahr mehrfach ;)

http://chiliforum.hot-pain.de/thread-9668-post-163860.html#pid163860

http://chiliforum.hot-pain.de/thread-9686-post-164019.html#pid164019

http://chiliforum.hot-pain.de/thread-5557.html?highlight=schneiden
 
Jau danke, ich habe nur deshalb einen neuen Thread aufgemacht, weil ich dachte, bei Rocotos ist alles ein bischen anders ;)

Gruß Daniel
 
Also ich mache keinen Unterschied zwischen meinen Rocotos und den anderen Chilis ;)
Gibt aber sicher größere Überwinterungsexperten als mich ;)
 
Habe mich letztens mit dem Rocoto-Experte Hubert aufm Chili-Franken-Treffen diesbezüglich unterhalten.
Er schneidet die Pflanzen ca. 5-10cm über der 1. Verzweigung; das sind dann je nach Sorte so zwischen ca. 20-40cm Höhe; zurück.
Sämtliche Blätter werden hierbei entfernt, denn keine Blätter, keine Schädlingsplage.
Danach sticht er die Pflanze rund um den Stamm so im Durchschnitt von ca. 13-15cm, aus dem großen Topf heraus.
Diese setzt er dann einfach in kleine 13-er oder 15-er Töpfe rein.
Somit ist also auch alles zur Tiefe des Ausstiches gesagt, also in etwa so tief wie die kleinen Töpfe dann sind.
Somit ist dann net nur die Pflanze, sondern auch die Wurzel der Pflanze beschnitten.
Diese Töpfe setzt er dann einfach bei sich ins GWH.
Dort überwintern sie dann bei so ca. 0°C, also im Winter wird dann das GWH auch teilweise leicht beheizt.
Wer kein beheiztes GWH zur Verfügung hat, der setzt die Überwinterer einfach in den kühlen Keller.
Faustregel hierbei ist; je wärmer der Keller; umso heller sollten die Überwinterer dann auch stehen.
Es kann aber auch im dunklen, kalten aber frostfreien Keller überwintert werden.
Bis ende Januar gießt er diese Überwinterer dann fast überhaupt nie und erst dann fängt er wieder leicht mit gießen an.
Der Wurzelballen sollte aber nach Möglichkeit nie kmplt. austrocknen.
Hin und wieder also mal die Pflanze am Stiel aus dem Topf heraus nehmen und prüfen, ob noch leichte Restfeuchte vorhanden ist.
Man kann das Ganze in etwa mit der Überwinterung von Trompetenbäumen vergleichen, denn diese kommen im Winter ja rein in
den Keller und werden dann eigentlich auch so gut wie nie gegossen.
Fängt man dann ende Januar/anfang Februar wieder leicht an mit gießen, daran denken da sie bald wieder anfangen mit austreiben,
von daher dann möglichst irgendwo im Keller an ein Fenster stellen.
In der Zeit bis zum wieder aussetzen im Frühjahr, kann es passieren das die neuen Treibe etwas vergeilen/spargeln.
Diese kann man dann aber wieder etwas zurück stutzen.
Hubert hat mit dieser Methode jetzt schon seit einigen Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht, denn sie ist platzsparend und man
braucht sich im Winter net all zu oft darum kümmern.
Näheres hinzu könnt ihr ja mal direkt von ihm per pn erfragen. ;)

http://chiliforum.hot-pain.de/user-178.html

Mfg, Jens. :)
 
Wahnsinnsantwort, Dank Dir!!

Damit hätte sich mein Platzproblem in der Tat erledigt.. jedenfalls NACH der Ernte :D Werd mich mit ihm dann mal in verbindung setzen, wenn es soweit ist.

Gruß Daniel
 
@ hero
Schöne Anleitung für eine perfekte Überwinterung wie aus dem Gartenbaulehrbuch! :thumbup:

Kann man echt nix mehr dazu ergänzen ... alles gesagt. :)

Aaaaaaußer: Fauleier wie meiner Eine nehmen die Rocotos so wie sie sind (mit Topf, Wurzeln, Blättern ... und eben riesig), packen sie in ein unbeheiztes Zimmer ans Fenster (im Winter hat es da ca. + 5°) und lassen sie machen was sie wollen. :P (Na gut ich gestehe, vorher dusche ich sie noch gründlich ab.) Meistens behalten sie ihre Blätter den ganzen Winter, gelegentlich wird mal eins abgeworfen. Ab und zu ein Tröpfchen Wasser und im März 'ne Ladung Marienkäferlarven gegen die Blattläuse (die sich üblicherweise um diese Jahreszeit einstellen) ist so ziemlich alles was ich für sie tue. Sobald sie dann anfangen neue Triebe zu bekommen, spendiere ich auch ein Schlückchen Dünger.

2011 war das Frühjahr hier so schön kuschlig, dass die Rocotos schon Anfang März voller Blüten standen und ich Ende Mai schon die ersten futtern konnte. :whistling: Bin gespannt ob 2012 auch so gut klappt.
 
Kann man denn nicht einfach nicht oder nur etwas Zurückschneiden und dann die Fensterbank nehmen wenn man den Platz hat?
Ist ja irgendwie zombiemäßig so ein scheintoter Kellerwinterschlaf.
 
@hero

Danke für die ausführliche Weitergabe der erhaltenen Tipps. :thumbup:

Über dieses Thema habe ich mir schon Gedanken gemacht und eigentlich entschieden, dass ich keinen Platz für Überwinterer habe, so lässt es sich aber machen.
 
Mein Hauptproblem ist ich hab keinen Keller und mein Speicher kann unter Null fallen, ausserdem ists mir mit der Schlepperei zu heftig.

Ich kann folgendes anbieten ein Westfenster und ein Südfenster in nem watt weiss ich 18-20 Grad Wohnzimmer. Luftfeuchte für Winter relativ hoch da mein offenes AQ entspannte 8-10 Liter die Woche verdunstet, ergo wird auch bösartigst gelüftet. Ich wollte den Rocoto und meine Pickles überwintern, sowie meine meine SHPs. Wie stehen denn da meine Chancen?
 
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