Pilzbefall? Gelbe Blätter, dunkle Flecken [Bilder]

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Gast968

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Hallo Leute!

Ich habe 4 Chili-Pflanzen, die mir Sorgen machen. Die Blätter im unteren Bereich werden zunächst weich und gelblich und fallen schließlich ab. Zudem zeigen sich auf Blatt und Stengel dunkle Flecken, insbesondere im Bereich der "Adern". Ich Frage mich nun, ob es sich um einen Pilzbefall handelt, oder um normales Wachstumsverhalten.

Die dunklen Flecken habe auch neuere, satt-grüne Blätter, wenn auch nicht so viele. Auf Fotos hhier im Forum habe ich auch schon ähnliche Flecken gesehen, bei denen es sich um normale Pigmentierung gehandelt haben soll.

Um das Bild der Pflanzen zu dokumentieren, habe ich die am deutlichsten betroffene mal rausgesucht und Fotos gemacht.

Bilder 01-03: Das sind zwei der weichen und gelblichen Blätter. Die Risse sind bei der Untersuchung der Blätter entstanden, gehören also nicht zum Schadensbild. Einen Blattstengel habe ich quer durchgeschnitten. Die Schnittstelle ist, soweit mit dem bloßen Auge wahrnehmbar, hell und ohne Verfärbungen.





Bild 04: Zeigt eines der nächsten Blätter von unten. Es ist relati gross, hängt mehr oder weniger schlaff herab und enthält einige Flecken.



Bild 05: zeigt den Gesamtwuchs der Pflanze.



Bild 06 Zeigt den oberen Teil der Pflanze. Man sieht neue Blätter. Die schon vorhandenen haben verneinzelt dunkle Pünktchen. In der ersten Verzweigung sind enstehende Knospen zu erkennen.



Bild 07 und 08: Zeigen den unteren Bereich der Pflanze, in dem schon einige Blätter ausgefallen sind.




Bild 09: Zeigt nochmals eines der oberen Blätter.



Die Pflanzen habe ich seit ca. Anfang Dezember 2009 selbst gezogen. Als Saatgut habe ich die Kerne einer (zum Kochen verwendeten) Habanero (lt. Aufdruck im Supermarkt) verwendet. Da es sich im "Frischware" handelte, habe ich die Kerne sofort Keimen lassen (ohne Beizen) und danach in die auf den Fotos ersichtlichen Plastiktöpfe eingepflanzt. Leider weiss ich nicht mehr, welche Erde ich verwendet habe.

Um den Pflanzen gute Lichtverhältnisse zu bieten, stehen sie seitdem in meinem Büro unter dem Dach unterhalb eines großen Dachfensters. Der Raum ist grundsätzlich beheizt, wenn ich längere Zeit nicht da bin möglicherweise nur um 15° C, sonst übliche Raumtemperatur. Gegossen habe ich, je nach Raumtemperatur, alle 2 - 5 Tage. Dabei habe ich langsam gegossen und aufgehört, sobald Wasser auf die Untertassen gelaufen ist. Wasser, dass nicht innerhalb einiger Minuten durch die Erde aufgesaugt wurde, habe ich abgegossen. Gedüngt habe ich die Pflanzen zunächst nicht, habe aber vor einige Tagen Langzeitdüngerstäbchen für Tomaten, entsprechend der Gebrauchsanweisung, eingesetzt. Seitdem habe ich keine Veränderung der Lage erkennen können. Durch die Löcher im Boden der Töpfe lässt sich erkennen, dass die Erde gut durchwurzelt ist.

Habt Ihr eine Idee, ob hier ein Pilzbefall vorliegen könnte?

Vielen Dank für Eure Antworten

Grüße
Chris
 
Pilz würd ich jetzt eher net sagen. Schaut für mich wie Stickstoffmangel aus.
Sehr stark dafür spricht die Tatsache, dass die Geschichte zuerst die älteren Blätter betrifft.
Diese Düngerstäbchen brauchen sehr wahrscheinlich eine Weile bis die Wirkung einsetzt.
Wie ist denn deren NPK-Verhältnis ?
Gruß matze
 
Hallo Matze,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Das sind die handelsüblichen Sticks von Compo. Das Verhältnis der Bestandteile lautet wie folgt:

11% N
4 % P
8 % K
2 % Mg
0,04% Cu
0,05% Mn
0,04% Zn

Auf Pilzbefall bin ich gekommen, weil sich die Flecken auf den gelben Blättern entlang der Adern zeigen. Falls es doch nur Nährstoffmangel ist, wie kann sich dann ein solches Bild ergeben?

Kann ich zur Soforthilfe zusätzlich zu diesen Stäbchen noch Flüssigdünger verwenden?

Viele Grüße
Chris
 
Für mich wär auch die erste Option Stickstoffmangel.
Typisch, dass die unteren Blätter betroffen sind, wie matze schon sagte. Und dass die dann irgendwann weich und braun werden bzw. abfallen ist ganz normal. Sie werden von der Pflanze ja nicht mehr gebraucht.

Dünger war zwar die richtige Entscheidung, allerdings ist der Langzeitdünger nicht so ganz das wahre. Problem ist, dass er ne ganze Weile braucht um zu wirken. Und du müsstest grad bei Düngestäbchen die Erde jetzt ständig gleichmäßig feucht halten, sonst lösen sie sich sowieso nicht.
Ich find Düngestäbchen sind sowieso so ein Düngerprodukt, was die Welt nicht braucht. Aber das konntest ja vorher nicht wissen.
Lieber einen Tomaten-Flüssigdünger. Der wirkt recht schnell und ist in der Handhabung / Dosierung wesentlich besser.
 
matze und purzelchen haben es ja schon erklärt. Ich tippe auch auf Nährstoffmangel. Die Blumenerde wird total ausgesaugt sein was die Nährstoffe betrifft
 
Die Nährstoffstickis sind zwar net schlecht, doch die haben die
Angewohnheit, sich ziehmlich lagsam zu zersetzen, denn sie
sollen da ja auch ne ganze Weile anhalten.
Von daher hat die Pflanze eben net die benötigte Menge an
Dünger.
Nen Flüssigdünger; möglichst Tomatendünger wegen des
NPK-Verhältnisses; oder halt auch nen normalen Dünger zum
auflösen verwenden, denn da bekommen deine Pflanzen die
Nährstoffe dann sofort.
Die Stickis sind da eher ne Art Notnagel, wenn du mal im
Urlaub etc. bist und ne Weile net düngen kannst.
Grade jetzt in diesem Wachstumsstadium benötigen die
Pflanzen viiieeelll Stckstoff, den sie von den Stickis aber
leider net so schnell bekommen.
Ich nehm die beiden Dünger hier.
Den in der stickstoffbetonten Wachstumsphase:

http://i8t.de/0f2jmtpu

Und den hier ab der Ausbildung der ersten Blüten,
speziell für die Blüten- bzw. Fruchtausbildung:

http://i8t.de/8g4k91uj

Anfangs nur die halbe Dosierung verwenden, damit sich
die Pflanzen an diesen Dünger gewöhnen können und net
gleich nen Düngerschock bekommen. ;)
Mfg, Jens. :)
 
Vielen Dank für die Antworten!

Habe mir gestern mal Flüssigdünger zur Soforthilfe besorgt. Mal schauen was draus wird. Melde mich die Tage mal und berichte, ob es geholfen hat.

Viele Grüße
Chris
 
Was haltet ihr hiervon? Pilz oder auch Mangel? SInd grad ne Woche in neuer Erde und groesserem Topf.





 
Mhm seltsam. Eine meine Überwinterer hatte das auch ne Weile nach dem Umtopfen.
Hat sich aber wieder gebessert. Hab leider keine Ahnung was des is :huh:
Vielleicht meldet sich noch jemand.
Gruß matze
 
Dann bleibt nur hoffen :confused:
Haben deine Winterpflanzen die braunen Blaeter abgeworfen oder haben die sich wieder ganz erholt?
 
Einige Blätter haben se abgeworfen.
Ein paar, wo nur die Spitze betroffen war, hab ich dann sicherheitshalber entfernt.
Mittlerweile wachst/blüht die Pflanze wieder normal.
Is nat. net gesagt, dass du jetzt unbedingt das Gleiche hast.
Ich drück dir die Daumen.
Gruß matze
 
Ich kenn das auch von Überwinterern beim Umtopfen. Betrifft fast immer nur ältere und größere Blätter, die dann auch abgeworfen werden. So nach dem Motto: neue Heimat, neues Blattkleid. :rolleyes:
Hatte ich bei der C. rhomboideum jetzt erst wieder. Da haben nach dem umtopfen sogar fast alle Blätter so ausgesehen. Mittlerweile treibt sie wieder. Fairerweise muss man ihr auch zugestehen, dass die Hälfte der Wurzeln einem Messer zum Opfer gefallen sind beim Umtopfen. :whistling:
So lang die Pflanzen sonst in Ordnung sind und dann auch irgendwann wieder neu austreiben, sollte das keim Problem sein.

Ich würd`s aber trotzdem weiter beobachten.
 
Hallo Leute,

wie versprochen gebe ich euch hiermit Rückmeldung.

Nachdem ich die Chilis mit Tomatenflüssigdünger behandelt (3 mal nach Anleitung) habe, hat sich das Problem mit den gelben Blättern eigentlich erledigt. Nur ein Blatt, das jedoch schon angeschlagen war, scheint sich noch zu verabschieden. Ansonsten haben sich die Pflanzen schön weiter entwickelt - neue Triebe, Verzweigungen, Blütenansätze.

Bild 1 - 4: Gesamtwuchs der Pflanzen









Allerdings habe ich doch noch etwas feststellen können, was mit Sorgen bereitet. An den größeren Pflanzen (Bilder 1 + 2) zeigt sich an den älteren und größeren Blättern ein helle Verfäbrung der Blattspitzen und teilweise auch den übrigen Blattrandes.

Bild 5 + 6: Verfärbung der Blattspitzen und Ränder





Bei den beiden Pflanzen, die noch auf die Fensterbank passen, treten zudem helle Flecken in der Blattfläche auf. Könnte das an dem Sonnenschein der letzten Tage liegen, also Sonnenbrand sein?

Bild 7 + 8: Helle Flecken auf Blattfläche





Hinsichtlich der Verfärbungen der Blattspitze und des Blattrandes habe ich, Kalkchlorose in Verdacht - zumal unster Leitungswasser einen pH-Wert von 7,8 hat.

Habe beim googlen folgende Seite über Mangelerscheinungen bei Weinpflanzen gefunden: Klick.

Nach den dortigen Angaben komme ich zu folgender Diagnose: Wegen des zu hohen pH-Wertes des Wasser kam es zu Chlorose, die wiederum dazu führt, dass nicht ausreichend Kalium (Aufhellung vom Blattrand her) aufgenommen werden kann.

Erscheint das auch euch als erfahrenen Chili-Gärtnern plausibel?

Wenn ja, wie kann ich dann Abhilfe schaffen? Regenwasser steht mir nicht zur Verfügung und Abkochen, um den Kalk ausfallen zu lassen erscheint mit zu mühselig. Eine Senkung des pH-Wertes durch Beigabe einer Säure zum Gießwasser scheint mit plausibel. Habe ja auch schon gelesen, dass verschiedene Leute Essig oder Zitronensäure hierfür verwenden. Auch bin darauf gestoßen, dass jemand Cola verwendet hat. Besonders letztere Idee erscheint mir interessant, da die in Cola enthalten Phosphosäure mit dem leich alkalischen Wasser zu Phosphaten reagieren müsste, sodass sogar noch Dünger entsteht.

Hat jemand von Euch mit der Beigabe von Säuren irgendwelche Erfahrungen?

Viele Grüße
Chris
 
@Selos
Ich kann als Anfänger leider nur aus der Theorie Rückschlüsse ziehen ...
aber für mich wäre das ein klassischer Fall von "Überdüngung", sprich die Salzkonzentration in der Erde (frisch umgetopft) ist höher als in der Pflanze (überwintert --> nicht gedüngt)
Ergo nimmt die Pflanze kaum Wasser auf und verdurstet, was sich zuerst an den Blattspitzen zeigt.
Da Pflanzen üblicherweise unterirdisch so gebaut sind wie oberirdisch hat die auf dem Bild vermutlich auch ein recht dürres Wurzelwerk, verkraftet insgesamt Umstellungen also auch schlechter als eine kräftige Pflanze.

@ck1
ich denke der Effekt ist der gleiche...
zunächst zu wenig Dünger mit den von Dir beschriebenen Symptomen, dann Flüssigdünger --> hohe Salzkonzentration in der Erde --> weniger Wasseraufnahme durch geringere Salzkonzetration in der Pflanze/in den Wurzeln
--> Blattspitzen werden hell --> gelb --> trocken

Grüße, Socs.
 
Logisch ist das schon mit der Überdüngung. Aber in den Fällen unwahrscheinlich, find ich. Wenn du so überdüngst, dass die Salzkonzentration in Bodenwasser höher ist, als in der Pflanze, hast du schlaffe Pflanzen, weil sie gar kein Wasser mehr aufnehmen können. Und dafür sehen die Pflanzen viel zu gut aus.

Da wär der pH des Wassers eher ein Grund.
 
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