Pflanzen an's Leben im Freien gewöhnen

Genau darum geht es ja.
Die Meisten (oder zumindest viele) hier ziehen ihre Pflänzchen in Regalen oder Schränken
unter Kunstlicht ohne wirklichen UV Anteil an. (Selbst auf der Fensterbank kommt durch die Glasscheiben sehr wenig UV-Strahlung an.)
Und auch Wind kennen die wenigsten Pflänzchen. Dementsprechend fehlt ihnen nicht nur der UV/Sonnenschutz in den Blättern,
sondern auch die Stabilität in den Stämmen, weil die Pflanze nie mit Kräften von den Seiten konfrontiert war.

Das ist dann etwa so als würde ein Kind 8 Jahre Lang im Keller großgezogen
und soll dann an den See zum Baden. Sicher auch keine gute Idee. (Das mit dem Keller UND dem See. ;))

Auch finde ich es immer lustig wenn Leute mit dem Argument kommen:
"...in der Natur Wachsen die Pflanzen ja auch ohne so ein Theater...".
Da muss man sich immer klar machen dass in der Natur aber vielleicht nur 20 von 100 Pflanzen überleben,
und diese vielleicht statt 100 auch nur 20 Beeren entwickeln etc.. Und wir wollen ja nachdem wir
Monate in die Anzucht investiert haben nicht dann die Hälfte der Pflanzen
und zwei Drittel des Ertrages der Natur opfern. ;)
 
Ein bischen Opfer muss schon sein, meine werden Morgens bei 5 Grad rausgestellt und Abends nach Sonnenuntergang wieder reingeholt. Dann kommen die ganz kleinen Spätkeimer (zwei Keimblätter) noch für 2-3-Stunden mit 2cm Abstand unter die LSR. Die werden den ganzen Tag vom Wind durchgeschüttelt was meiner Blattlausplage gar nicht gefällt, ist jetzt schon um 99% zurückgegangen.
 
Woran erkenne ich denn, dass ich sie jetzt mal den ganzen Tag draußen lassen kann? Ich hab sie jetzt jeden Tag ein bisschen länger raus gelassen und bisher kann ich keine, der hier mittlerweile häufig geposteten Sonnenbrand Folgen erkennen. Gestern waren sie 3 Stunden von 11-14 Uhr bei direkter Sonneneinstrahlung draußen. Die restliche Zeit stehen sie vor einem Süd-Fenster und bekamen bis letzte Woche noch zusätzlich ein wenig Kunstlicht. Kann es sein, dass sie durch das Fenster doch schon ein bisschen UV Schutz aufgebaut haben, obwohl nicht viele UV-Strahlen durch die Scheibe kommen?
 
Ich hab gestern den ersten Testlauf getsartet. Ich hab meine Lütten auf der Terrasse gehabt im schattig bis halbschattigen Bereich, auf dem Boden, windarm. Zudem bin ich immer mal rausgehupft um die Blätter zu checken ob sie vielleicht schlaff hängen (verstärkte Verdunstung weiter oben beschrieben).

Mein Lütten haben es eins A ohne Probleme weggesteckt. ich bild mir sogar ein sie haben es genossen. Ich mach jetzt halt den Temperaturcheck und wenn es sauber über 12 Grad hat, kommen sie raus. Ab nächste Woche oder so stehen sie dann sonnig/er. Wenn sie dann mal etwas Regen abbkommen auch ok, sie müssen sich jetzt wirklich an das härtere Leben gewöhnen, was sie eh lieber mögen, das sieht man spätestens nach 5 Tagen im Freien.

Mit dem Gießen mach ich es bei dieser Topfgröße nach Gewicht: schwerer Pott Wasser ok, leichter Pott Wasser marsch, und einmal die Woche nen guten Schwapps Dünger.

Nachts kommen sie noch rein, schadet mir auch nix, ein bisserl Bewegung
 
Hunzikerianumchen schrieb:
...
Oh mein Gott. Manchmal fällt mir da nix mehr ein...
Ich dünge nicht, nutze kein extra Licht und Pflanze wie es sich gehört nach draußen um, sobald die Zeit sagt, es ist soweit. Das ist meistens dann wenn meine Schildkröte aus dem Winterschlaf erwacht.
...
:head: Da fällt mir auch nichts mehr ein :lol:
 
das thema sollte man keinesfalls unterschätzen.

zum einen bringt es nicht die chilis bei 10° raus zu stellen, da sie das mit sofortigem wachstums stopp quittieren.
zum anderen das thema sonne.

ich selbst bin damit sehr geplagt jedes jahr. meine chilis wachsen hinter sehr guter wärmeschutz-verglasung an einem südfenster auf.
der balkon davor hat dazu noch ein glasdach, was in doppelter UV verminderung resultiert. grob geschätzt kommt bei mir dann also noch 0% UV strahlung an (ich hab zweimal nachgerechnet).
UV pflanzenlicht kommt nicht zum einsatz.

die so gezogenen chili haben schon mit 30 minuten praller sonne ein problem; 1 stunde schädigt 30-50% aller blätter und länger tötet alles.
und es nervt kollosal wenn man zwei monate anzucht so zunichte macht.

also lieber zu allererst nur schatten und dann dezent (nicht unbedingt jeden tag um schäden erkennen zu können) anfangen.

der sprung nach 24/7 draussen ist dann immer eine kleine mutprobe :)

cheers

alex
 
Momentan ist es ja wieder viel zu kalt... Meine hab ich dann übrigens nach 10 Tagen den ganzen Tag nach draußen in die pralle Sonne gestellt, ohne Schäden. Wenn sie draußen die Blätter hängen gelassen haben, hab ich einfach ein bisschen gegossen, dann hatte sich das innerhalb von ~15 Minuten wieder erledigt.
 
Ich stelle meine nur raus, wenn es so 12 - 14 Grad sind. Die bleiben dann so 1 - 1,5 Stunden lang draußen und kommen dann wieder in die Growbox.
Je nach Sonneneinstrahlung und Wind lassen einige dann schon die Blätter hängen.
Dann gibts einen ordenlichen Schlick Wasser und am anderen Tag sehen sie super aus.
Die kühlere Temperatur härtet ab und der Wind läßt sie ein wenig kräftiger werden.

Aber um sie längere Zeit draußen zu lassen ist es jetzt noch viel zu kalt und teilweise viel zu stürmisch.
 
Meine kommen bei den ersten Sonnenstrahlen und über 10 Grad das erste mal ins Freie, da haben sie meistens gerade mal die Keimblätter ausgebildet. Aber auch nicht länger als 2 - 3 Stunden. Anscheinend reicht das um den Pflanzen zu zeigen, dass sie mit UV-Strahlung rechnen dürfen. Habe die letzten Jahre nicht einen einzige Pflanze durch Sonnenbrand verloren und nie größere Schäden gehabt, als mal hier und da einen kleinen Flecken Sonnenbrand, meist durch einen Wassertropfen beim Gießen hervorgerufen.
 
Meine waren heute ca. 2 Stunden draußen, 15-20 Grad. Immer abwechselnd ob die Sonne da war oder nicht.
Die sind völlig fertig. Die Blätter hängen nur noch lasch an ihnen runter.
Hab sie jetzt mal reingeholt, gegossen und besprüht.

Hoffe das sie morgen wieder wie immer aussehen!
 
Zurück
Oben Unten