Nochmal eine kuze Frage zum kreuzen

Zackorz

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Hallo,

ich möchte nächstes Jahr einige Chilis kreuzen. Grundsätzlich weiß ich nun wie das von Statten geht, allerdings sind noch Fragen offen.

Die "F1" Generation, also die Generation aus den gekreuzten Samen soll ja immer gleich sein, erst in der nächsten Generation spalten sich die Merkmale auf. ( Aus einer roten und einer gelben Chili sollte also eine Orangene Chili werden wenn ich das richtig verstanden habe).

Nun möchte ich natürlich verschiedene Eigenschaften herausfiltern und stabilisieren.

Ich wollte nun so sparsam wie möglich vorgehen und nur die nötige Anzahl Chilis züchten. Das bedeutet: 2 Pflanzen zum kreuzen und aus deren gekreuzten Samen wieder 1-2 Pflanzen ziehen. Aus dieser F1 Generation würde ich dann etwa 10 Pflanzen der F2 Generation entstehen lassen um gut Eigenschaften selektieren zu können.

Ist diese Vorgehensweise Erfolgsversprechend, oder macht es doch auch beim Erzeugen der F1 Generation schon einen Unterschied, für den späteren" Eigenschaftenpool", ob ich hier 1 oder z.B. 20 F1 Pflanzen erzeuge?
 
Die Frage scheint wohl niemand beantworten zu können, aber ist auch nicht soo wichtig.

Ich hätte aber mal eine andere Frage:

Sagen wir ich habe eine eine gelbe und eine rote Chili und möchte eine Orange haben. Ich kreuze nun die Chilis und ziehe meine F1 Generation groß.

Im "kreuzen" Artikel steht, dass ich nun die F1 wieder miteinander kreuze und dann in den folgenden Generation Merkmale stabilisere.

Warum sollte ich die F1 Chilis untereinander kreuzen anstatt mit sich selbst zu bestäuben? Bekomme ich nicht immer orange Chilis heraus wenn ich die Pflanze mit sich selbst bestäube?
 
Wenn du 'ne rote und 'ne gelbe Chili kreuzt, bekommst du keine orange Chili bei raus. Eher sowas in die Richtung ~75% der Pflanzen rot, ~25% der Pflanzen gelb in der F2.

Dazu brauchst du schon 'ne orange Chili als Kreuzungspartner.

Ich hab den Artikel jetzt nicht gelesen und weis jetzt nicht genau, ob du ggf. etwas missverstanden hast. Aber in der F1 würde ich die Blüten selbst bestäuben lassen, im Gegenteil ich würde dafür sorgen, dass keine Verkreuzung eintreten kann.

Verkreuzungsschutz würde ich generell für alle weiteren Generationen anwenden, schützt vor bösen Überraschungen.

Grüßle, Michi
 
Sunfreak schrieb:
Wenn du 'ne rote und 'ne gelbe Chili kreuzt, bekommst du keine orange Chili bei raus. Eher sowas in die Richtung ~75% der Pflanzen rot, ~25% der Pflanzen gelb in der F2.

Dazu brauchst du schon 'ne orange Chili als Kreuzungspartner.

Ich hab den Artikel jetzt nicht gelesen und weis jetzt nicht genau, ob du ggf. etwas missverstanden hast. Aber in der F1 würde ich die Blüten selbst bestäuben lassen, im Gegenteil ich würde dafür sorgen, dass keine Verkreuzung eintreten kann.

Verkreuzungsschutz würde ich generell für alle weiteren Generationen anwenden, schützt vor bösen Überraschungen.

Grüßle, Michi

Ok, Danke dann werde ich die F1 Pflanzen sich selbst bestäuben lassen.

Mit der Orangenen Chili meinte ich die F1 Generation nicht die F2. In der F1 Generation könnten die Chilis doch Orange sein, wenn eine Mutterpflanze Gelb und eine rot war oder nicht?
 
Nein, in der F1 sind alle rot. Gelb ist zwar genetisch verankert, wird aber nicht ausgeprägt. Rot = dominant. Gelb = rezessiv.

Orange ist 'ne separate Baustelle. Dafür springen andere Gene.

Grüße
 
Sunfreak schrieb:
Nein, in der F1 sind alle rot. Gelb ist zwar genetisch verankert, wird aber nicht ausgeprägt. Rot = dominant. Gelb = rezessiv.

Orange ist 'ne separate Baustelle. Dafür springen andere Gene.

Grüße

Also ist Orange ein eigenes Gen? Ich dachte es wäre eine Abstufung zwischen Rot und Gelb.
 
In dem Artikel nimmt man an, dass die Gene für rot und gelb auf unterschiedlichen Allelen anliegen:

Nehmen wir an, [...] intermediären Erbgang.

Ist das tatsächlich so? Oder nur eine Annahme?

Ich kann es aus eigener Erfahrung nicht beantworten, da ich mit der Chili-Züchtung nicht viel arbeite.

Hier liest es sich aber anders:

http://www.chilepepperinstitute.org/content/files/Genes of Capsicum(1).pdf

Sprich, dass hier für Orange ganz andere Gene am Werkeln sind:

Rot = R
Gelb = y
Orange = B, t und bc

Grüßle, Michi
 
Zackorz schrieb:
Sagen wir ich habe eine eine gelbe und eine rote Chili und möchte eine Orange haben. Ich kreuze nun die Chilis und ziehe meine F1 Generation groß.
d

Hi,
grundsätzlich gilt als erstes die Mutter- bzw. Vaterpflanze auf ihrer Sortenreinheit zu prüfen, d.h. Tochterpflanzen müssen vom gleichen Phänotyp sein; die eine rot die andere gelb z.B.

Bin ich mir sicher, dass meine Zuchtsorten rein sind, ist das schon die halbe Miete.

Kreuze ich nun meine beiden Sorten (Parental Gen. P)die sich nur in der Fruchtfarbe unterscheiden so kann ich folgendes in der F1 erwarten:

Alle Pflanzen mit nur roten Früchten; rot dominiert über gelb.
Alle Pflanzen mit nur gelben Früchten; gelb dominiert über rot.
Alle Pflanzen mit orangenen Früchten; intermedinär, dazwischen liegende Vererbung durch 2 Allele auf ein Gen.

Läst man nun ein F1 sich selbst befruchten so spalten diese in der F2 in jedem Fall auf (Mendelsche Regel). Bei dem dominanten Erbgang sind 75% rot und nur 25% gelb.
Beim intermedinären Erbgang kommt es zu 25% gelben, 25 rotem und 50% orangenen Früchten; letztere sind wieder mischerbig da heterozygot. Im anderen Fall sind die 25% reinerbig da dies Merkmal rezessiv ist.

Es ist alles ganz einfach :rolleyes: wenn man genügend Pflanzen nachzieht denn mit nur eine oder 3 kommt man absolut nicht weiter.
Aber versuche es, Gedult ist gefragt.
Grüße
 
Horsta schrieb:
Hi,
grundsätzlich gilt als erstes die Mutter- bzw. Vaterpflanze auf ihrer Sortenreinheit zu prüfen, d.h. Tochterpflanzen müssen vom gleichen Phänotyp sein; die eine rot die andere gelb z.B.

Bin ich mir sicher, dass meine Zuchtsorten rein sind, ist das schon die halbe Miete.

Kreuze ich nun meine beiden Sorten (Parental Gen. P)die sich nur in der Fruchtfarbe unterscheiden so kann ich folgendes in der F1 erwarten:

Alle Pflanzen mit nur roten Früchten; rot dominiert über gelb.
Alle Pflanzen mit nur gelben Früchten; gelb dominiert über rot.
Alle Pflanzen mit orangenen Früchten; intermedinär, dazwischen liegende Vererbung durch 2 Allele auf ein Gen.

Läst man nun ein F1 sich selbst befruchten so spalten diese in der F2 in jedem Fall auf (Mendelsche Regel). Bei dem dominanten Erbgang sind 75% rot und nur 25% gelb.
Beim intermedinären Erbgang kommt es zu 25% gelben, 25 rotem und 50% orangenen Früchten; letztere sind wieder mischerbig da heterozygot. Im anderen Fall sind die 25% reinerbig da dies Merkmal rezessiv ist.

Es ist alles ganz einfach :rolleyes: wenn man genügend Pflanzen nachzieht denn mit nur eine oder 3 kommt man absolut nicht weiter.
Aber versuche es, Gedult ist gefragt.
Grüße

Danke dir nun bin ich etwas schlauer :-)

Hab noch 2 kleine Fragen, falls das jemand weiß:

Würde sich bei einem Verhältniss von 3x Gen für Gelb (rezessiv) und 1x Gen für Rot (dominant) ,als Erbmerkmal einer Pflanze, Rot oder Gelb durchsetzen?

Sind weiße Chilis ein Pigmentausfall? Ich habe nämlich noch nie etwas von Rosa Chilis gehört, die es ja geben müsste, wenn Weiß ein Farbgen wäre und man es mit Rot kreuzt.
 
Hallo,

um mehr über die Vererbung bei Chilis zu erfahren, studiere mal den Artikel "The Genes of Capsicum". Ist allerdings etwas kompliziert geschrieben.

Auf jeden Fall ist rot dominant gegenüber gelb. In der F1 bekommst du also immer rote Früchte. Das kann ich bestätigen denn ich habe ein Projekt am Laufen um die Farbvererbung zu studieren.
Die F1-Pflanze(n) lässt du sich selbst bestäuben und dann solltest du möglichst viele F2-Pflanzen anbauen.

LG, petch
 
Zackorz schrieb:
Würde sich bei einem Verhältniss von 3x Gen für Gelb (rezessiv) und 1x Gen für Rot (dominant) ,als Erbmerkmal einer Pflanze, Rot oder Gelb durchsetzen?

Eine Pflanze hat nicht 3 Gene für Gelb o.ä. Man vergleicht dabei immer die gleichen "Genstellen". Da die DNA doppelsträngig ist, kann man an der gleichen Position folgende Möglichkeiten haben:

Rot/Rot - Gelb/Rot - Rot/Gelb - Gelb/Gelb

Was im Endeffekt als Phänotyp sichtbar ist, hängt dann davon ab, was dominant/rezessiv ist und wie es vererbt wird.

Wenn du in der F2 75% Gelb und 25% Rot bekämst, wäre Gelb dominant und Rot rezessiv.

Bei Capsicum ist Rot aber auf jeden Fall als dominant beschrieben.
 
Seine erste Frage war ja, wieviele Pflanzen bei der F1 Generation nach der Kreuzung gezogen werden müssen. Hat denn hier niemand eine Idee? Das würde mich ja auch brennend interessieren.

Ich hab das so verstanden:
Die F1 Generation nach der Kreuzung ist ja relativ (je nach Reinerbigkeit der Eltern) uniform. Genügt es also nicht, hier lediglich ein oder zwei Pflanzen zu ziehen und von denen Samen zu nehmen? Die Aufspaltung erfolgt ja erst in der F2, hier ziehe ich dann 20, 30 oder mehr Pflanzen na, je nachdem wieviel Platz ich habe und selektiere.

Kurz und knapp: ist ein breiter Anbau und eine Selektion in der F1 schon notwendig, wenn ja die Aufspaltung erst in der F2 geschieht?
 
Für die F1 würde ich mehrere Blüten der Elternpflanze kreuzen. Und zwar jeweils von Vater und Mutterpflanze. Also an beiden Pflanzen mehrere F1 Früchte gewinnen.
Man möchte ja ein gewünschtes Zielerreichen, und da ist auch viel Glück dabei.

Die Samen einer F1 Frucht sind einheitlich, aber mehrere F1 Früchte können sich schon unterscheiden, erst recht wenn sie an beiden Pflanzen entstehen.

Bei der F2 spaltet sich dann alles weiter auf.
 
Ich würde auch in der F1 schon etwas breiter anbauen, um zu sehen, wie uniform die Pflanzen wirklich sind. Und um die stärkste Pflanze zur Weiterzucht auswählen zu können.
 
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