Hallo zusammen,
ich bin sowohl neu im Forum wie auch im Chili-Anbau und möchte hier gerne mein Projekt vorstellen/dokumentieren und hoffe auf Anregungen und Vorschläge Eurerseits.
Da ich leider überhaupt keinen grünen Daumen besitze und komplett neu in der Materie bin, bin ich vermutlich auch darauf angewiesen
Letztes Jahr habe ich die Aquaristik aufgegeben, da es mir nach über 20 Jahren jetzt doch zu zeitaufwendig wurde und ich immer weniger Freude daran fand.
Was bleibt ist ein selbstgebauter 2m-Sockel/Raumtrenner zwischen Wohn- und Esszimmer mit 3 Hängelampen, einem Technik-Unterschrank, Schläuchen, Pumpen und dem Wunsch das alles irgendwie sinnvoll weiterzunutzen
Da ich gerne sehr scharf koche und Chilis liebe dachte ich mir: Warum nicht dort ein paar Kräuter und kleinbleibende Chilis anbauen? Das klingt doch simpel ...
Durch Überbleibsel aus der Aquaristik (Pumpen, Schläuche, usw.) erschien mir nach kurzer Studie die "Hydroponik" und hier speziell ein NFT-System (Nutrient Film Technique) naheliegend - ausserdem kann ich so das giessen nicht vergessen.
Wie gesagt habe ich KEINE AHNUNG was ich hier tue und versuche mir die Schritte nach und nach anzulesen ... es kann also auch sein das in 2 Wochen alles schimmelt, gammelt und die Wohnung unter Wasser steht.
Zur Technik:
Für etwa 30 Euro habe ich im Baufachhandel 2x 150cm Lüftungsschächte (110x55), passende Winkelelemente und Abschlusskappen gekauft und mit PVC-Kleber wasserdicht "verschweißt".
Mit einem 5cm-Rundbohrer habe ich Löcher in die Kanäle gebohrt um dort die Pflanzen einsetzen zu können.
Passgenaue Ständer mit unterschiedlichen Höhen für die Rinnen konnte ich mit dem 3D-Drucker drucken, so das ein konstantes Gefälle im NFT sichergestellt ist und die Konstuktion stabil steht.
Eine Aquarienpumpe war noch vorhanden und wurde so eingestellt, das sie ziemlich konstant 1,5l Wasser pro Minute durch die Rinne pumpt.
Die drei vorhandenen E27-Lampen sind auch noch aus der Aquarienzeit und jeweils mit 13W Philips CorePro-LED-Lampen bestückt.
Ich hoffe die ca. 10.000 Lux sind für den Anfang ausreichend. Beleuchtet wird von 7:00 bis 22:00 über eine Zeitschaltuhr. Die Lampen können im Unterschrank durch ein Bandsystem höhenverstellt werden.
Pflanzen:
Geplant ist es testweise einfach mal ein paar "kleinbleibende" Chilis, Kräuter und Salat einzusetzen.
Da ich von Freunden etliche Eazy Plugs (25mm & 35mm) und drei kleine Säckchen Dünger (Masterblend-Mischung?!) geschenkt bekommen habe, möchte ich diese wenn möglich auch verwenden.
Für die Plugs habe ich mit dem 3D-Drucker passende Pflanzkörbchen aus PETG gedruckt, die perfekt in die 5cm Öffnung der Rinne eingeklickt werden können und somit fest verankert sind.
Da die Wurzeln der Jungpflanzen noch nicht an das Wasser in der NFT-Rinne heranreichen, habe ich zusätzlich einen Docht aus dünnem Paracord (3mm) mit in die Plugs gesteckt um die Zeit so zu überbrücken.
Folgendes Saatgut ist bereits seit ca. 10 Tagen in einem isolierten Plastikkasten auf der Fensterbank und keimt lustig vor sich hin:
- Bolivian Rainbow (Capsicum annuum)
- Límon (Capsicum chinense)
- Basket of Fire (Capsicum annuum)
- Aurora (Capiscum annuum)
- Monkey Face (Capiscum annuum)
Folgende Saat wurde direkt im NFT ausgesäht und wächst schon fleissig:
- Salat
- Basilikum
-Rosmarin (Ableger) (Entfernt um noch Platz für eine weitere Limon zu schaffen)
Brainstorming und Notizen (wird laufend aktualisiert):
-Der zusätzliche Paracord-Docht im Plug zieht seeeehr gut Wasser hoch - evtl. wird der Plug nun aber zu nass (?).
Laut Recherche im Forum gibt es kein "zu nass" bei Eazy Plugs.
Das Feuchtigkeitslevel ist sehr stabil und "fühlt" sich für mich als Laien perfekt an. Beim Druck mit dem Daumen fühlt sich der Boden leicht feucht an.
Paracord scheint für ein Wick-/Dochtsystem ein exzellenter Feuchtigkeitsleiter zu sein.
-Die Luftfeuchtigkeit (ca. 40%) ist in einem Wohnraum natürlich nicht die höchste, mal sehen wie sich das auswirkt.
Es gibt Erfahrungsberichte mehrerer Nutzer die selbst bei 25-30% keine Probleme haben.
- Der Ablauf muss regelmäßig kontrolliert werden damit er nicht verstopft - Ein zweiter Schlauch als Backup bei Überlauf ist aber für den Notfall installiert (blau markiert).
Evtl. muss ein Filtermedium oder Gitter installiert werden das die Wurzeln zurückhält. (Innenmaße Kanal für den 3D-Druck: 10,8cm x 5,3cm)
- Ich habe KEINE Ahnung von Düngung und EC-Wasserwerten und muss mich da rantasten. Messgeräte sind bestellt inzwischen angekommen.
Ergebnisse der ersten Düngungsversuche und die Auswirkungen auf pH und EC in der Nährlösung habe ich hier dokumentiert.
-Verspargelung wegen möglichem Lichtmangel muss im Auge gehalten werden. Alternative wären z. B. E27-Adapter um mehrere E27-Leuchtmitteln pro Lampe zu betreiben und somit von 3 auf 6/9 Birnen hochzugehen. Ein guter Reflektor scheint im Moment ein absolutes Muss zu sein weil er die Lichtstärke auf der Rinne fast verdoppeln kann.
Inzwischen ist ein Y-Adapter eingesetzt und verschiedene Lichtoptionen wurden getestet.
Verspargelung ist nicht vorhanden. (LINK)
- Die Algenbildung in der NFT-Rinne muss beobachtet werden und ggf. können diese durch Verdunkelung abgetötet werden.
Am einfachsten ist es vermutlich dann eine lichtundurchlässige Folie auf die Rinne zu kleben. Kein Licht - keine Algen
Kostenfaktor selbstklebende Folie ca. 10€ für 300cm x 50cm.
Nachtrag 13.04.22: Nach über einem Monat immer noch keine Algenbildung in der Rinne vorhanden.
-Stärkere Algenbildung auf den Eazy-Plugs ist zu beobachten (LINK). Da diese aber nur oberflächlich ist, kann ich mir nicht vorstellen das es ein Problem darstellt.
Wird trotzdem im Auge behalten
Ich bin immer froh über jegliches Feedback.
Wenn ich irgendwas vollkommen vergessen habe oder Ihr jetzt schon eine Katastrophe vorhersagen könnt, dann lasst mich das wissen
Beste Grüße
Philipp
ich bin sowohl neu im Forum wie auch im Chili-Anbau und möchte hier gerne mein Projekt vorstellen/dokumentieren und hoffe auf Anregungen und Vorschläge Eurerseits.
Da ich leider überhaupt keinen grünen Daumen besitze und komplett neu in der Materie bin, bin ich vermutlich auch darauf angewiesen
Letztes Jahr habe ich die Aquaristik aufgegeben, da es mir nach über 20 Jahren jetzt doch zu zeitaufwendig wurde und ich immer weniger Freude daran fand.
Was bleibt ist ein selbstgebauter 2m-Sockel/Raumtrenner zwischen Wohn- und Esszimmer mit 3 Hängelampen, einem Technik-Unterschrank, Schläuchen, Pumpen und dem Wunsch das alles irgendwie sinnvoll weiterzunutzen
Da ich gerne sehr scharf koche und Chilis liebe dachte ich mir: Warum nicht dort ein paar Kräuter und kleinbleibende Chilis anbauen? Das klingt doch simpel ...
Durch Überbleibsel aus der Aquaristik (Pumpen, Schläuche, usw.) erschien mir nach kurzer Studie die "Hydroponik" und hier speziell ein NFT-System (Nutrient Film Technique) naheliegend - ausserdem kann ich so das giessen nicht vergessen.
Wie gesagt habe ich KEINE AHNUNG was ich hier tue und versuche mir die Schritte nach und nach anzulesen ... es kann also auch sein das in 2 Wochen alles schimmelt, gammelt und die Wohnung unter Wasser steht.
Zur Technik:
Für etwa 30 Euro habe ich im Baufachhandel 2x 150cm Lüftungsschächte (110x55), passende Winkelelemente und Abschlusskappen gekauft und mit PVC-Kleber wasserdicht "verschweißt".
Mit einem 5cm-Rundbohrer habe ich Löcher in die Kanäle gebohrt um dort die Pflanzen einsetzen zu können.
Passgenaue Ständer mit unterschiedlichen Höhen für die Rinnen konnte ich mit dem 3D-Drucker drucken, so das ein konstantes Gefälle im NFT sichergestellt ist und die Konstuktion stabil steht.
Eine Aquarienpumpe war noch vorhanden und wurde so eingestellt, das sie ziemlich konstant 1,5l Wasser pro Minute durch die Rinne pumpt.
Die drei vorhandenen E27-Lampen sind auch noch aus der Aquarienzeit und jeweils mit 13W Philips CorePro-LED-Lampen bestückt.
Ich hoffe die ca. 10.000 Lux sind für den Anfang ausreichend. Beleuchtet wird von 7:00 bis 22:00 über eine Zeitschaltuhr. Die Lampen können im Unterschrank durch ein Bandsystem höhenverstellt werden.
Pflanzen:
Geplant ist es testweise einfach mal ein paar "kleinbleibende" Chilis, Kräuter und Salat einzusetzen.
Da ich von Freunden etliche Eazy Plugs (25mm & 35mm) und drei kleine Säckchen Dünger (Masterblend-Mischung?!) geschenkt bekommen habe, möchte ich diese wenn möglich auch verwenden.
Für die Plugs habe ich mit dem 3D-Drucker passende Pflanzkörbchen aus PETG gedruckt, die perfekt in die 5cm Öffnung der Rinne eingeklickt werden können und somit fest verankert sind.
Da die Wurzeln der Jungpflanzen noch nicht an das Wasser in der NFT-Rinne heranreichen, habe ich zusätzlich einen Docht aus dünnem Paracord (3mm) mit in die Plugs gesteckt um die Zeit so zu überbrücken.
Folgendes Saatgut ist bereits seit ca. 10 Tagen in einem isolierten Plastikkasten auf der Fensterbank und keimt lustig vor sich hin:
- Bolivian Rainbow (Capsicum annuum)
- Límon (Capsicum chinense)
- Basket of Fire (Capsicum annuum)
- Aurora (Capiscum annuum)
- Monkey Face (Capiscum annuum)
Folgende Saat wurde direkt im NFT ausgesäht und wächst schon fleissig:
- Salat
- Basilikum
-
Brainstorming und Notizen (wird laufend aktualisiert):
-
Laut Recherche im Forum gibt es kein "zu nass" bei Eazy Plugs.
Das Feuchtigkeitslevel ist sehr stabil und "fühlt" sich für mich als Laien perfekt an. Beim Druck mit dem Daumen fühlt sich der Boden leicht feucht an.
Paracord scheint für ein Wick-/Dochtsystem ein exzellenter Feuchtigkeitsleiter zu sein.
-
Es gibt Erfahrungsberichte mehrerer Nutzer die selbst bei 25-30% keine Probleme haben.
- Der Ablauf muss regelmäßig kontrolliert werden damit er nicht verstopft - Ein zweiter Schlauch als Backup bei Überlauf ist aber für den Notfall installiert (blau markiert).
Evtl. muss ein Filtermedium oder Gitter installiert werden das die Wurzeln zurückhält. (Innenmaße Kanal für den 3D-Druck: 10,8cm x 5,3cm)
- Ich habe KEINE Ahnung von Düngung und EC-Wasserwerten und muss mich da rantasten. Messgeräte sind
Ergebnisse der ersten Düngungsversuche und die Auswirkungen auf pH und EC in der Nährlösung habe ich hier dokumentiert.
-
Inzwischen ist ein Y-Adapter eingesetzt und verschiedene Lichtoptionen wurden getestet.
Verspargelung ist nicht vorhanden. (LINK)
- Die Algenbildung in der NFT-Rinne muss beobachtet werden und ggf. können diese durch Verdunkelung abgetötet werden.
Am einfachsten ist es vermutlich dann eine lichtundurchlässige Folie auf die Rinne zu kleben. Kein Licht - keine Algen
Kostenfaktor selbstklebende Folie ca. 10€ für 300cm x 50cm.
Nachtrag 13.04.22: Nach über einem Monat immer noch keine Algenbildung in der Rinne vorhanden.
-Stärkere Algenbildung auf den Eazy-Plugs ist zu beobachten (LINK). Da diese aber nur oberflächlich ist, kann ich mir nicht vorstellen das es ein Problem darstellt.
Wird trotzdem im Auge behalten
Ich bin immer froh über jegliches Feedback.
Wenn ich irgendwas vollkommen vergessen habe oder Ihr jetzt schon eine Katastrophe vorhersagen könnt, dann lasst mich das wissen
Beste Grüße
Philipp
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