Hilfe! Chillipflanze zu viel gegossen, kann ich sie irgendwie noch retten?

LRK

Chiligrünschnabel
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Guten Abend, ich bitte hier um Hilfe und Rat. Ich habe die Chillipflanze meines Freundes leider ohne Absicht zu viel über mehrere Tage hinweg gegossen, was dazu geführt hat, dass sie am absterben war. Es sind viele Blätter abgestorben und abgefallen. Ich habe sie darauf hin umtopfen lassen und nach Rat für eine Weile nicht mehr gegossen und tue es jetzt nur ein wenig alle paar Tage. Dennoch starben weitere Blätter ab und die letzten scheinen jetzt auch noch zu verwelken. Die Pflanze ist meinem Freund wirklich wichtig (war ein bedeutendes Geschenk) und ich habe mit meiner Aktion einen miesen Fehler begangen.
Deshalb frage ich hier: können wir noch irgendetwas machen, um sie möglicherweise noch zu retten, sodass sie nicht komplett stirbt? (Falls sie es nicht schon ist)
Anbei ein Foto der Pflanze von heute.
 
Wenn es hilft bin ich auch gerne dazu bereit, weitere Bilder zu senden oder Fragen zu beantworten.
 
Stand die Pflanze bis kurzem noch draußen oder war sie immer nur indoor? So oder so kannst du alle Früchte abmachen. Kostet der Pflanzen nur unnötig Kraft und Blätter hat sie ja keine mehr. Alle paar Tage gießen kann auch zu viel sein, weiß nicht wie warm sie steht und wie trocken es ist. Alle 4-5 Tage 200ml sollten erst mal reichen zum überleben. Kann auch schon zu viel sein wenn es noch feucht ist. Hätte die Pflanze noch Blätter würden sie dir zeigen wann du gießen musst.
 
Du gießt immer noch viel zu viel!
Wie soll sich die Pflanze erholen, wenn Du sie dauernd wieder in einen Sumpf stellst?
Die Pflanze sieht so traurig aus, weil ihr in der nassen Erde die Wurzeln abfaulen.
Ohne Wurzeln keine Nahrung. Also verhungert sie.

Frische (= richtig trockene) Blumenerde besorgen. Notfalls eine Weile in einem offenen Gefäß etwas durchtrocknene lassen.
Erde auf Zimmertemperatur bringen (also nicht von draußen rein holen und sofort benutzen, sonderen erst ein Weilchen drinnen lagern) und dann die Pflanze vorsichtig dorthin umtopfen.

Soll heißen:
  1. Vorsichtig aus dem alten Topf nehmen. Nicht nach oben raus ziehen, sondern mit einer Hand die Pflanze und den Topfballen stützen (also die Finger sind flach auf der Erde aufgefächert und zwischen den Fingern ragt der Stamm der Pflanze durch). Nun vorsichtig den Topf umdrehen, so dass die Pflanze nun Richtung Boden zeigt. Dadurch sollte die Pflanze samt Wurzelballen sanft auf die Hand rutschen. Die Vorsicht ist nur dazu da nun bei einer geschwächten Pflanze nicht noch mehr Wurzeln abzureißen.
  2. Alte Erde komplett entfernen (geht am besten durch vorsichtiges Abduschen mit minimal lauwarmem Wasser). Kann man in einem großen Eimer o. ä. machen, damit es keine Sauerei gibt. Dann siehst Du auch wie die Wurzeln aussehen. Gesunde Wurzeln sind hell/weiß und fest. Tote Wurzeln sind faulig, matschig.
  3. Anschließend vorsichtig in die frische Erde setzen: unten eine Schicht Erde in den Topf, Pflanze so halten, dass die Wurzeln locker darüber hängen, dann rundum Erde einfüllen. Am besten macht man das zu Zweit, wenn man unerfahren ist. Einer hält die Pflanze, der andere schüttet die Erde drumherum. Ist die Pflanze wieder so tief in der Erde wie zuvor, dann etwas am Topf rütteln, damit sich die Erde noch ein wenig setzt. Erde nicht festdrücken! Du willst einen lockeren, luftdurchlässigen Boden, damit die Wurzeln sich erholen können.
  4. Gib der Pflanze zwei Stützstäbe, die direkt links und rechts neben dem Stamm in die Erde gesteckt werden. Nicht anbinden, nur stabilisieren durch die beiden Stäbe. Diese dienen in den ersten Wochen dazu, Erschütterungen/Wackeln des Stammes zu vermeiden, bis sich wieder frische Wurzeln gebildet haben und die Pflanze stabil steht. Danach können die Stäbe wieder weg.
  5. Nun gibst Du der Pflanze direkt in Stammnähe 100 ml Wasser. Keinen Tropfen mehr.
    Die nächsten Wochen hälst Du die Finger still und hast definitiv Gießkannenverbot.

    Erst wenn sich wieder ganz zartes junges Grün zeigt, darfst Du etwas (Betonung auf etwas: sagen wir mal 50 ml) nachgießen.
    So lange die Pflanze nicht neu ausschlägt benötigt sie kein Wasser.
Lass die alten Blätter dran, egal wie schäbig sie aussehen. Jedes Fitzelchen Grün daran hilft noch bei der Photosynthese und damit der Pflanze beim Regenerieren. Lass die Pflanze selbst entscheiden welche Blätter sie abwirft.
Stell die gestresste Pflanze jetzt nicht an ein Fenster, dass sehr sonnig ist. Die Pflanze sollte halbschattig stehen bzw. nur indirektes Sonnenlicht abbekommen, so lange sie noch so kränkelt. Zu viel "Hitze" auf einmal wäre jetzt gar nicht gut.

Viel Erfolg.
 
zusätzlich würde ich sie hell stellen aber nicht über oder an eine Heizung. Alles was 0,5 m weg vom Fenster steht hat zu wenig Licht.
Mal zum Vergleich.
Eine Pflanze braucht im Winter 1000 Lux um zu überleben.
Im Sommer scheint die Sonne mit bis zu 50000 Lux im Winter oft nur 500. das ist schon zu wenig für Pflanzen. Wenn sie dann noch nicht am Fenster steht nur noch 100.
 
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