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Hallo liebe Chilifreunde!
Seit letzter Woche gibt es von Floragard eine spezielle Chili-Erde, an deren Entwicklung ich mitwirken durfte: https://www.floragard.de/de-de/webshop/beet-balkon-und-kuebelpflanzenerden/universal-chili-substrat
Dieses möchte ich euch in diesem Post einmal etwas ausführlicher vorstellen. Schließlich war der Wunsch nach einem Substrat, das spezifisch auf die Bedürfnisse der Chili-Zucht angepasst ist, immer wieder ein Thema hier im Forum. Auch ich selbst habe seit Jahren an meiner eigenen Rezeptur gefeilt, weil mich die verfügbaren Fertiglösungen am Markt einfach nicht überzeugen konnten.
Grundsätzliches
Wie kam es überhaupt zu dieser Produkt-Entwicklung? Ganz kurz zusammengefasst, hatte ich im letzten Jahr Kontakt mit Floragard aufgenommen, weil ich eine Frage zum „Professional Growmix“ hatte. Dabei bin ich letztlich in der Abteilung Marketing / Produktentwicklung gelandet und im weiteren Gespräch kamen wir drauf, dass es zwar viele pflanzenspezifische Substrate von Floragard gibt, aber bis dato keines für Chilis.
Da ich diesbezüglich schon viel herumexperimentiert und eine recht konkrete Vorstellung von den wünschenswerten Eigenschaften hatte, die ich bei der Gelegenheit auch direkt mal aufgelistet habe, wurde ich gefragt, ob ich nicht ganz konkret an der Entwicklung einer solchen Chili-Erde mitwirken möchte. Und wie ich das wollte!
Das Ergebnis: Nach ausgiebiger Abstimmung und verschiedenen Tests steht nun das fertige Produkt in den Startlöchern!
An dieser Stelle aber auch gleich der Hinweis: Am Vertrieb / Erfolg dieser Erde verdiene ich keinen Cent, freue mich aber natürlich, dass meine Beteiligung an der Entwicklung so prominent auf der Packung zu finden ist. Vor allem freue ich mich jedoch, dass ich nun ein fertiges Substrat kaufen kann, das genau meinen Wünschen für die Chili-An- und Aufzucht entspricht.
Was zeichnet das neue Chili-Substrat aus?
Mir waren bei den Eigenschaften vor allem drei Aspekte wichtig: Wasser, Nährstoffe und ein nützlicher Pilz.
Beim Thema Wasser geht es einerseits um die Balance aus guter Speicherfähigkeit, die aber nicht so ausgeprägt sein darf, dass Staunässe droht. Perlite und langfaseriges Kokos sind hier die beiden Komponenten, die in Kombination mit verschiedenen Torf-Arten für ein besonders gutes Gleichgewicht aus Speichervermögen und Luftigkeit sorgen.
Mindestens ebenso wichtig ist die Wasser-Aufnahme im trockenen Zustand. Kaum etwas bringt mich dermaßen zur Verzweiflung, wie ein Substrat, das einfach nicht wieder nass zu bekommen ist. Endlose Sessions mit dem Pumpsprüher oder das Tauchen der kompletten Töpfe sind sicher vielen als Maßnahmen nur zu gut bekannt. Entsprechend habe ich auch hier verschiedene Zutaten kombiniert, um dieses Problem bestmöglich zu lösen. Da ist einerseits das Floragard-eigene „Instant-Plus“, ein so genanntes Benetzungsmittel, das verhindert, dass die Erde in trockenem Zustand hydrophob wird. Wer schonmal den Professional Growmix im Einsatz hatte, kennt den wirklich guten Effekt, der sich aber leider mit der Zeit etwas verliert. In meinen eigenen Experimenten habe ich jedoch festgestellt, dass auch hier die Beimischung von langfaserigem Kokos eine deutliche und vor allem dauerhafte Verbesserung bringt. Floragard hat zur zusätzlichen Optimierung noch einen leicht erhöhten Anteil an Schwarztorf vorgeschlagen, was sich im Test tatsächlich sehr gut bewährt hat.
Das Ergebnis ist ein Substrat mit dem – nach meiner Einschätzung – besten Gießverhalten am Markt.
Beim Thema Düngung haben die Experten von Floragard und ich uns natürlich ebenfalls intensive Gedanken gemacht. Mir war wichtig, dass die Düngung so dosiert ist, dass das Substrat in der Anzucht zum „Selbstläufer“ wird. Man also in der kompletten Zeit bis zum Auszug ins Freie nicht zudüngen muss, sofern man halbwegs passend umtopft oder von Anfang an in einen ausreichend großen Topf pflanzt. Denn gerade bei speziellen Anzucht-Substraten tun sich Anfänger oft schwer, das richtige Maß an Zudüngung zu finden und schwanken nicht selten zwischen Unter- und Überdüngungsproblemen.
Gleichzeitig durfte die Düngung aber auch nicht ganz so kräftig sein, wie z.B. beim Professional Growmix oder der TKS2. Denn für Jungpflanzen sind diese Substrate – nicht immer, aber doch unter vielen Rahmenbedingungen – zu scharf, was dann zu verschiedenen Symptomen an den Pflanzen führen kann.
Gemeinsam mit den Dünger-Spezialisten von Floragard habe ich versucht einerseits diese Balance bei der Intensität zu finden und andererseits ein Nährstoffprofil zu designen, das genau auf die Bedürfnisse junger Chilipflanzen abgestimmt ist. Nicht nur bei den „Makros“, also NPK, sondern auch bei den Spurennährstoffen. Auf Basis unserer anschließenden Tests bin ich sehr optimistisch, dass wir auch diese Herausforderung gemeistert haben.
Abgerundet wird das Ganze durch die zusätzliche Beimischung von Trichoderma. Dieser symbiotische Pilz lebt in der Erde und wirkt sich dort positiv auf Wurzelgesundheit und Nährstoffaufnahme aus.
Wofür ist das Substrat gedacht?
Wenig überraschend zur An- und Aufzucht von Chilipflanzen (und Paprika).
Dabei liegt der Fokus aber tatsächlich auf genau dieser Phase: An- und Aufzucht. Natürlich kann man es auch für die spätere Kultur der erwachsenen Pflanzen mit Blüte- und Fruchtbildung im Freien nehmen, aber je nach benötigter Menge ist das preislich oft nicht wirklich praktikabel. Denn günstig ist dieses Produkt nicht. Dazu ist es aufgrund der Vielzahl eingesetzter, hochwertiger Rohstoffe einfach zu komplex und teuer in der Produktion.
Mein Ziel war von Anfang an, ein Substrat zu entwerfen, das die aus meiner Sicht besten Eigenschaften für die Anzucht mitbringt, um gerade in diesem kritischen Teil der Chilisaison optimale Ergebnisse zu erzielen. Denn wir alle wissen: Neben dem Wetter im Sommer ist der Verlauf der Anzucht der wohl entscheidendste Aspekt für das spätere Ergebnis. Und gerade in dieser Phase treten erfahrungsgemäß auch die meisten Probleme auf, die nicht selten direkt auf das verwendete Substrat zurückzuführen sind. Gleichzeitig haben selbst große Anzuchten vor dem Auszug ins Freie einen sehr überschaubaren Substrat-Verbrauch. Daher bin ich der Meinung, dass der Aufpreis für eine besonders gute Erde in der Anzucht mit Blick auf die Gesamtkosten kaum ins Gewicht fällt, während der Nutzen sehr erheblich sein kann.
Später, wenn viele von uns etliche hundert Liter Substrat für die Endtöpfe benötigen, lassen sich auch mit deutlich günstigeren Produkten (z.B. TKS2 und zusätzliches Perlite) hervorragende Ergebnisse erzielen und auch die stärkere Düngung kann zu diesem Zeitpunkt ja durchaus gewollt sein.
Ich hoffe, dass euch diese kleine Produktvorstellung zum „Basissubstrat für Chilipflanzen“ von Floragard weiterhilft! Wie schon gesagt: Ich verdiene nichts an dieser Kooperation / den Verkäufen. Meine Motivation war und ist ausschließlich die, dass ich die tolle Chance nutzen wollte, gemeinsam mit einem der Top-Player im Bereich Substrate eine Marktlücke in der Chili-Anzucht zu schließen und endlich ein fertiges Produkt zur Verfügung zu haben, das mich in jeder Hinsicht überzeugt.
Falls ihr Fragen habt, versuche ich diese natürlich gerne in diesem Thread zu beantworten!
Wer das Substrat mal im bewegten Bild sehen möchte, kann das in meinem „Unboxing-Video“ tun:
Seit letzter Woche gibt es von Floragard eine spezielle Chili-Erde, an deren Entwicklung ich mitwirken durfte: https://www.floragard.de/de-de/webshop/beet-balkon-und-kuebelpflanzenerden/universal-chili-substrat
Dieses möchte ich euch in diesem Post einmal etwas ausführlicher vorstellen. Schließlich war der Wunsch nach einem Substrat, das spezifisch auf die Bedürfnisse der Chili-Zucht angepasst ist, immer wieder ein Thema hier im Forum. Auch ich selbst habe seit Jahren an meiner eigenen Rezeptur gefeilt, weil mich die verfügbaren Fertiglösungen am Markt einfach nicht überzeugen konnten.
Grundsätzliches
Wie kam es überhaupt zu dieser Produkt-Entwicklung? Ganz kurz zusammengefasst, hatte ich im letzten Jahr Kontakt mit Floragard aufgenommen, weil ich eine Frage zum „Professional Growmix“ hatte. Dabei bin ich letztlich in der Abteilung Marketing / Produktentwicklung gelandet und im weiteren Gespräch kamen wir drauf, dass es zwar viele pflanzenspezifische Substrate von Floragard gibt, aber bis dato keines für Chilis.
Da ich diesbezüglich schon viel herumexperimentiert und eine recht konkrete Vorstellung von den wünschenswerten Eigenschaften hatte, die ich bei der Gelegenheit auch direkt mal aufgelistet habe, wurde ich gefragt, ob ich nicht ganz konkret an der Entwicklung einer solchen Chili-Erde mitwirken möchte. Und wie ich das wollte!

Das Ergebnis: Nach ausgiebiger Abstimmung und verschiedenen Tests steht nun das fertige Produkt in den Startlöchern!
An dieser Stelle aber auch gleich der Hinweis: Am Vertrieb / Erfolg dieser Erde verdiene ich keinen Cent, freue mich aber natürlich, dass meine Beteiligung an der Entwicklung so prominent auf der Packung zu finden ist. Vor allem freue ich mich jedoch, dass ich nun ein fertiges Substrat kaufen kann, das genau meinen Wünschen für die Chili-An- und Aufzucht entspricht.

Was zeichnet das neue Chili-Substrat aus?
Mir waren bei den Eigenschaften vor allem drei Aspekte wichtig: Wasser, Nährstoffe und ein nützlicher Pilz.

Beim Thema Wasser geht es einerseits um die Balance aus guter Speicherfähigkeit, die aber nicht so ausgeprägt sein darf, dass Staunässe droht. Perlite und langfaseriges Kokos sind hier die beiden Komponenten, die in Kombination mit verschiedenen Torf-Arten für ein besonders gutes Gleichgewicht aus Speichervermögen und Luftigkeit sorgen.
Mindestens ebenso wichtig ist die Wasser-Aufnahme im trockenen Zustand. Kaum etwas bringt mich dermaßen zur Verzweiflung, wie ein Substrat, das einfach nicht wieder nass zu bekommen ist. Endlose Sessions mit dem Pumpsprüher oder das Tauchen der kompletten Töpfe sind sicher vielen als Maßnahmen nur zu gut bekannt. Entsprechend habe ich auch hier verschiedene Zutaten kombiniert, um dieses Problem bestmöglich zu lösen. Da ist einerseits das Floragard-eigene „Instant-Plus“, ein so genanntes Benetzungsmittel, das verhindert, dass die Erde in trockenem Zustand hydrophob wird. Wer schonmal den Professional Growmix im Einsatz hatte, kennt den wirklich guten Effekt, der sich aber leider mit der Zeit etwas verliert. In meinen eigenen Experimenten habe ich jedoch festgestellt, dass auch hier die Beimischung von langfaserigem Kokos eine deutliche und vor allem dauerhafte Verbesserung bringt. Floragard hat zur zusätzlichen Optimierung noch einen leicht erhöhten Anteil an Schwarztorf vorgeschlagen, was sich im Test tatsächlich sehr gut bewährt hat.
Das Ergebnis ist ein Substrat mit dem – nach meiner Einschätzung – besten Gießverhalten am Markt.
Beim Thema Düngung haben die Experten von Floragard und ich uns natürlich ebenfalls intensive Gedanken gemacht. Mir war wichtig, dass die Düngung so dosiert ist, dass das Substrat in der Anzucht zum „Selbstläufer“ wird. Man also in der kompletten Zeit bis zum Auszug ins Freie nicht zudüngen muss, sofern man halbwegs passend umtopft oder von Anfang an in einen ausreichend großen Topf pflanzt. Denn gerade bei speziellen Anzucht-Substraten tun sich Anfänger oft schwer, das richtige Maß an Zudüngung zu finden und schwanken nicht selten zwischen Unter- und Überdüngungsproblemen.
Gleichzeitig durfte die Düngung aber auch nicht ganz so kräftig sein, wie z.B. beim Professional Growmix oder der TKS2. Denn für Jungpflanzen sind diese Substrate – nicht immer, aber doch unter vielen Rahmenbedingungen – zu scharf, was dann zu verschiedenen Symptomen an den Pflanzen führen kann.
Gemeinsam mit den Dünger-Spezialisten von Floragard habe ich versucht einerseits diese Balance bei der Intensität zu finden und andererseits ein Nährstoffprofil zu designen, das genau auf die Bedürfnisse junger Chilipflanzen abgestimmt ist. Nicht nur bei den „Makros“, also NPK, sondern auch bei den Spurennährstoffen. Auf Basis unserer anschließenden Tests bin ich sehr optimistisch, dass wir auch diese Herausforderung gemeistert haben.
Abgerundet wird das Ganze durch die zusätzliche Beimischung von Trichoderma. Dieser symbiotische Pilz lebt in der Erde und wirkt sich dort positiv auf Wurzelgesundheit und Nährstoffaufnahme aus.
Wofür ist das Substrat gedacht?
Wenig überraschend zur An- und Aufzucht von Chilipflanzen (und Paprika).

Mein Ziel war von Anfang an, ein Substrat zu entwerfen, das die aus meiner Sicht besten Eigenschaften für die Anzucht mitbringt, um gerade in diesem kritischen Teil der Chilisaison optimale Ergebnisse zu erzielen. Denn wir alle wissen: Neben dem Wetter im Sommer ist der Verlauf der Anzucht der wohl entscheidendste Aspekt für das spätere Ergebnis. Und gerade in dieser Phase treten erfahrungsgemäß auch die meisten Probleme auf, die nicht selten direkt auf das verwendete Substrat zurückzuführen sind. Gleichzeitig haben selbst große Anzuchten vor dem Auszug ins Freie einen sehr überschaubaren Substrat-Verbrauch. Daher bin ich der Meinung, dass der Aufpreis für eine besonders gute Erde in der Anzucht mit Blick auf die Gesamtkosten kaum ins Gewicht fällt, während der Nutzen sehr erheblich sein kann.
Später, wenn viele von uns etliche hundert Liter Substrat für die Endtöpfe benötigen, lassen sich auch mit deutlich günstigeren Produkten (z.B. TKS2 und zusätzliches Perlite) hervorragende Ergebnisse erzielen und auch die stärkere Düngung kann zu diesem Zeitpunkt ja durchaus gewollt sein.
Ich hoffe, dass euch diese kleine Produktvorstellung zum „Basissubstrat für Chilipflanzen“ von Floragard weiterhilft! Wie schon gesagt: Ich verdiene nichts an dieser Kooperation / den Verkäufen. Meine Motivation war und ist ausschließlich die, dass ich die tolle Chance nutzen wollte, gemeinsam mit einem der Top-Player im Bereich Substrate eine Marktlücke in der Chili-Anzucht zu schließen und endlich ein fertiges Produkt zur Verfügung zu haben, das mich in jeder Hinsicht überzeugt.
Falls ihr Fragen habt, versuche ich diese natürlich gerne in diesem Thread zu beantworten!
Wer das Substrat mal im bewegten Bild sehen möchte, kann das in meinem „Unboxing-Video“ tun: