G
Gelöschtes Mitglied 23227
Gast
Moin zusammen,
jetzt starte ich mal meinen Chili-Kultur-Faden (damit mir niemand nachsagt, ich poste nur Beiträge, die mit Chilis nix zu tun haben! *kleiner Scherz*). Öhmm...ja... lächerliche zwei Chili-Pflanzen habe ich für diesen Diskussionsthread anzubieten. Aber das ist im Vergleich zur letzten Saison schon mal eine Steigerung um 100%!
Ich befinde mich ohnehin noch in der "Trial and error"-Phase.
Ja, der Titel des Threads ist meinem unbändigen Optimismus geschuldet! Ich habe so das Gefühl, als wäre ich auch dieses Jahr suboptimal in die Chili-Saison gestartet. Die Pflanzen kamen als Jünglinge am 31.03.2021 mit DHL und sahen nach dem Auspacken noch ganz gesund aus. Ich wähnte mich ja gut vorbereitet, weil ich diese starke 250 Watt Hochdruckentladungslampe mit Tageslichtspektrum habe. Draußen ist es zu kalt für Chilis, so what? Dann entdeckte ich nach ca. zwei Wochen zahlreiche, winzige Gnubbel an der Blattunterseite meiner Capsicum chinense 'Orange Lantern' und entdeckte den passenden Thread in diesem Forum dazu. Der eine erfahrene Chili-Kultivateur riet mir, die Pflanzen einmal täglich mit feinem Nebel gut einzusprühen. Das würde über einen gewissen Zeitraum die "Ödeme" beseitigen. Okay, habe seinen Ratschlag befolgt. Ein anderer Post verwies auf einen wissenschaftlichen Artikel über UV-Lichtmangel als Ursache für die Auswüchse an der Blattunterseite und dass nur bestimmte Chili-Sorten dafür genetisch bedingt prädestiniert seien. Auch das ergibt für mich Sinn. Der Leuchtkolben der Pflanzenlampe verfügt laut Herstellerangabe über einen UV-Schutzfilter. Tja... Da könnte ich mir jetzt in meinen Allerwertesten beißen, wäre ich nur gelenkig genug für dieses Kunststück! Mein ganzer Stolz, die lichtstärkste Pflanzenbeleuchtung, die ich am Start habe, ist für Chilipflanzen UNTAUGLICH!
Und das Wetter da draußen im Norden Deutschlands gebiert sich die ganze Zeit als chili-unfreundlich! Sonntag - MUTTERTAG - kommt die Erlösung! Die Chilis können auf den Balkon! Für einen, maximal zwei Tage, danach ist wieder EISZEIT!!! 
Kommt, ich zeig euch mal die armen Pfefferpflanzen...
Die Orange Laterne, welche ich im letzten Jahr bereits ebenfalls nach Startschwierigkeiten schließlich zu reichhaltiger Ernte führen konnte. Nur, dass dies eine neue Pflanze ist. Auch an den neuen Blättern erscheinen an der Unterseite vereinzelt Gnubbel. Ich habe mich entschlossen, die Pflanze unter dem Kunstlicht wegzunehmen und vor die Balkontür zu stellen. Der Balkon zeigt nach Südwesten, hier kommt also ab Nachmittag Sonne rein (wenn sie denn mal scheint). Das Glas der Balkontür reflektiert und absorbiert ja einen Teil des Sonnenlichts, so dass die Pflanze hinter Glas jetzt nicht einen Sonnenbrand zu befürchten hat, richtig?
Allerdings kann ich nicht den ganzen Tag für Frischluftzufuhr sorgen. Weil Heizen und Balkontür offen... Greta Thunberg würde mir an die Gurgel gehen! ;-) Ich betreibe das intervallweise Stoßlüften. Hoffe, damit kann die Pflanze dann leben.
Werfen wir einen Blick auf die Details:
Sieht jetzt auch nicht gerade krank aus, oder?
Braune Flecken (Gewebenekrosen) in den Blättern! :-| Das kommt jetzt aber nicht vom Einsprühen, oder? Ich hab so das Gefühl, als wenn Einsprühen nicht unbedingt die richtige Maßnahme ist...
Die Oberfläche des Substrates ist knochentrocken, ja, das habt ihr richtig beobachtet. Ich stecke den Finger etwas tiefer ins Substrat, um die Feuchtigkeit zu erfühlen. In 4 - 6 cm Bodentiefe ist das Substrat feuchter. Habe versucht, das zu fotografieren. Aber das erkennt man wahrscheinlich nicht so gut.
Es sieht auf dem Foto trockener aus, als es wirklich ist. Ich könnte aber morgen mal wieder mit Tomatendünger nachgießen. Ich habe wirklich "Schiss" vor Wurzelfäule wegen dauerhaft zu feuchtem Substrat. Das Substrat ist ein Gemisch aus ungedüngtem Weißtorf, Agri-Perl (Perlit) und kalkfreiem Kristallquarzsand. Der Kübel fasst etwa 7 - 8 Liter. Daher hält sich die Feuchtigkeit derzeit noch recht lange im Boden. Gedüngt habe ich mit dem ersten Gießen. Der beste Boden für die Chilipflanzen ist wahrscheinlich auch so eine Wissenschaft für sich. Ich habe dazu hier im Forum mehrere Beiträge gelesen. Also da mache ich mir für die nächste Saison noch Gedanken. Den Weißtorf verwende ich normalerweise für meine Fleischfresser. Hatte nur ein bisschen zu viel davon, da dachte ich, ich nehm´s mal für die Chilis...
Capsicum chinense 'Tropical Red'
Das Foto bringt´s auch nicht so wirklich rüber, aber für mich sieht die Pflanze nicht so wirklich glücklich aus. Die Blattfarbe ist ein gelbliches Maigrün und das ist wahrscheinlich keine gesunde Blattfarbe.
Vielleicht kann man es erahnen. In Wirklichkeit ist die Blattfarbe gelblicher. Ich vermute, das ist ein Hinweis auf einen bestimmten Nährstoffmangel. Irgendwo habe ich gelesen, dass man den Chilipflanzen am Anfang der Saison ruhig einen stickstofflastigen Dünger verabreichen kann. Ergo bekamen meine Pflanzen einen Grünpflanzendünger mit höherem Stickstoffanteil. Nun meckert die 'Tropical Red' scheinens über zu wenig Kali!
Sollte sich nach der Gabe von Tomatendünger (N 4,0 - P 1,8 - K 5,5) wieder einrenken lassen oder nich?
Blütenknospen werden auch schon fleißig gebildet. Es wollte sich gar an der ersten Blüte bereits eine Frucht bilden! Nee nee nee, das darf sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Soll erst mal groß und stark werden! Ich breche die Knospen derzeit heraus.
Tja, Freunde der Sonne: Wann wird´s mal wieder richtig Sommer? Ein Sommer, wie er früher einmal wahr! Ja, mit Sonnenschein von Juni bis September. Und nicht so nass und so sibirisch wie in diesem Jahr... Die Lösung heißt ganz einfach: BALKONIEN! Frische Luft und natürliches Sonnenlicht! Und angenehme Wärme... Seht ihr denn das genau so? In etwa so wie ich?
Vielen Dank für alle hilfreichen und gut gemeinten Ratschläge und auch für jegliche Kritik und Kommentare!
Andreas Dr. Nötigenfalls
jetzt starte ich mal meinen Chili-Kultur-Faden (damit mir niemand nachsagt, ich poste nur Beiträge, die mit Chilis nix zu tun haben! *kleiner Scherz*). Öhmm...ja... lächerliche zwei Chili-Pflanzen habe ich für diesen Diskussionsthread anzubieten. Aber das ist im Vergleich zur letzten Saison schon mal eine Steigerung um 100%!

Ja, der Titel des Threads ist meinem unbändigen Optimismus geschuldet! Ich habe so das Gefühl, als wäre ich auch dieses Jahr suboptimal in die Chili-Saison gestartet. Die Pflanzen kamen als Jünglinge am 31.03.2021 mit DHL und sahen nach dem Auspacken noch ganz gesund aus. Ich wähnte mich ja gut vorbereitet, weil ich diese starke 250 Watt Hochdruckentladungslampe mit Tageslichtspektrum habe. Draußen ist es zu kalt für Chilis, so what? Dann entdeckte ich nach ca. zwei Wochen zahlreiche, winzige Gnubbel an der Blattunterseite meiner Capsicum chinense 'Orange Lantern' und entdeckte den passenden Thread in diesem Forum dazu. Der eine erfahrene Chili-Kultivateur riet mir, die Pflanzen einmal täglich mit feinem Nebel gut einzusprühen. Das würde über einen gewissen Zeitraum die "Ödeme" beseitigen. Okay, habe seinen Ratschlag befolgt. Ein anderer Post verwies auf einen wissenschaftlichen Artikel über UV-Lichtmangel als Ursache für die Auswüchse an der Blattunterseite und dass nur bestimmte Chili-Sorten dafür genetisch bedingt prädestiniert seien. Auch das ergibt für mich Sinn. Der Leuchtkolben der Pflanzenlampe verfügt laut Herstellerangabe über einen UV-Schutzfilter. Tja... Da könnte ich mir jetzt in meinen Allerwertesten beißen, wäre ich nur gelenkig genug für dieses Kunststück! Mein ganzer Stolz, die lichtstärkste Pflanzenbeleuchtung, die ich am Start habe, ist für Chilipflanzen UNTAUGLICH!


Kommt, ich zeig euch mal die armen Pfefferpflanzen...
Die Orange Laterne, welche ich im letzten Jahr bereits ebenfalls nach Startschwierigkeiten schließlich zu reichhaltiger Ernte führen konnte. Nur, dass dies eine neue Pflanze ist. Auch an den neuen Blättern erscheinen an der Unterseite vereinzelt Gnubbel. Ich habe mich entschlossen, die Pflanze unter dem Kunstlicht wegzunehmen und vor die Balkontür zu stellen. Der Balkon zeigt nach Südwesten, hier kommt also ab Nachmittag Sonne rein (wenn sie denn mal scheint). Das Glas der Balkontür reflektiert und absorbiert ja einen Teil des Sonnenlichts, so dass die Pflanze hinter Glas jetzt nicht einen Sonnenbrand zu befürchten hat, richtig?
Allerdings kann ich nicht den ganzen Tag für Frischluftzufuhr sorgen. Weil Heizen und Balkontür offen... Greta Thunberg würde mir an die Gurgel gehen! ;-) Ich betreibe das intervallweise Stoßlüften. Hoffe, damit kann die Pflanze dann leben.
Werfen wir einen Blick auf die Details:
Sieht jetzt auch nicht gerade krank aus, oder?
Braune Flecken (Gewebenekrosen) in den Blättern! :-| Das kommt jetzt aber nicht vom Einsprühen, oder? Ich hab so das Gefühl, als wenn Einsprühen nicht unbedingt die richtige Maßnahme ist...
Die Oberfläche des Substrates ist knochentrocken, ja, das habt ihr richtig beobachtet. Ich stecke den Finger etwas tiefer ins Substrat, um die Feuchtigkeit zu erfühlen. In 4 - 6 cm Bodentiefe ist das Substrat feuchter. Habe versucht, das zu fotografieren. Aber das erkennt man wahrscheinlich nicht so gut.
Es sieht auf dem Foto trockener aus, als es wirklich ist. Ich könnte aber morgen mal wieder mit Tomatendünger nachgießen. Ich habe wirklich "Schiss" vor Wurzelfäule wegen dauerhaft zu feuchtem Substrat. Das Substrat ist ein Gemisch aus ungedüngtem Weißtorf, Agri-Perl (Perlit) und kalkfreiem Kristallquarzsand. Der Kübel fasst etwa 7 - 8 Liter. Daher hält sich die Feuchtigkeit derzeit noch recht lange im Boden. Gedüngt habe ich mit dem ersten Gießen. Der beste Boden für die Chilipflanzen ist wahrscheinlich auch so eine Wissenschaft für sich. Ich habe dazu hier im Forum mehrere Beiträge gelesen. Also da mache ich mir für die nächste Saison noch Gedanken. Den Weißtorf verwende ich normalerweise für meine Fleischfresser. Hatte nur ein bisschen zu viel davon, da dachte ich, ich nehm´s mal für die Chilis...
Capsicum chinense 'Tropical Red'
Das Foto bringt´s auch nicht so wirklich rüber, aber für mich sieht die Pflanze nicht so wirklich glücklich aus. Die Blattfarbe ist ein gelbliches Maigrün und das ist wahrscheinlich keine gesunde Blattfarbe.
Vielleicht kann man es erahnen. In Wirklichkeit ist die Blattfarbe gelblicher. Ich vermute, das ist ein Hinweis auf einen bestimmten Nährstoffmangel. Irgendwo habe ich gelesen, dass man den Chilipflanzen am Anfang der Saison ruhig einen stickstofflastigen Dünger verabreichen kann. Ergo bekamen meine Pflanzen einen Grünpflanzendünger mit höherem Stickstoffanteil. Nun meckert die 'Tropical Red' scheinens über zu wenig Kali!

Blütenknospen werden auch schon fleißig gebildet. Es wollte sich gar an der ersten Blüte bereits eine Frucht bilden! Nee nee nee, das darf sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Soll erst mal groß und stark werden! Ich breche die Knospen derzeit heraus.
Tja, Freunde der Sonne: Wann wird´s mal wieder richtig Sommer? Ein Sommer, wie er früher einmal wahr! Ja, mit Sonnenschein von Juni bis September. Und nicht so nass und so sibirisch wie in diesem Jahr... Die Lösung heißt ganz einfach: BALKONIEN! Frische Luft und natürliches Sonnenlicht! Und angenehme Wärme... Seht ihr denn das genau so? In etwa so wie ich?
Vielen Dank für alle hilfreichen und gut gemeinten Ratschläge und auch für jegliche Kritik und Kommentare!

Andreas Dr. Nötigenfalls
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