Der allgemeine Thread zu Missständen

Tiramisu

Besseresser
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Hi,
ich dachte mir, ich mache nun auch mal so einen allgemeinen Thread auf.
So, um seinem Unmut in bestimmten Garten- Bio- und ähnlichen Themen mal einen Kanal zu verleihen.
Also, was mich z.B. bisher unglaublich gestört hat, was aber nun hier kein Thema mehr ist, denn es wurde inzwischen verbessert: Früher wurden Bio-Gurken immer einzeln in Plastik verpackt, inzwischen gottlob nicht mehr.
Aber solche Themen würde ich mir persönlich hier wünschen, weil man erstens seinen Unmut kund tun kann und zweitens auch gemeinsam vielleicht eine Lösung oder Verbesserung finden kann.

Falls das aber grundsätzlich falsch und nicht erwünscht sein sollte, bitte nicht schimpfen, sondern Thread einfach löschen.

Viele Grüße von Dani
 
Ich finde es sehr schwer über Dinge zu Diskutieren ohne alle Fakten zu kennen. Klar kann man seinen Unmut äußern nicht immer ist dieser aber berechtigt.
Zu den Gurken mit Plastik kann ich verstehen das es aufregt aber ohne die Hintergründe wieso weshalb es gemacht wurde zu kennen ist es schwer etwas als schlecht unsinnig oder schädlich zu verteufeln.

Aber vielleicht kennt ja der ein oder andere hier die Fakten zu Themen die aufkommen und man kann auf sachlicher Ebene diskutieren.
 
da möchte ich mich aber mal einreihen: ich finde es nach wie vor schade, dass man hier - nicht wie in den USA z.b. - viele chilisorten kaum bis gar nicht bekommt. obwohl ich in der großstadt lebe, aber viele zutaten werden hier einfach nicht angeboten. vermutlich, weil otto-normalverbraucher diese sachen nicht kennt und da halten es viele mit dem sprichwort, was der bauer nicht kennt...
naja und da lohnt sich das für die händler wohl nicht, sowas anzubieten, weil die sonst drauf sitzen bleiben - schätze ich mal. trotzdem schade!
 
dass man hier - nicht wie in den USA z.b. - viele chilisorten kaum bis gar nicht bekommt
Immerhin muss ich lobend hervorheben, dass sich in getrockneter Form im Gewürzregal die letzten Jahre einiges in dieser Richtung getan hat beim großen Marktführer, der Fuchs Gruppe. Da gab es historisch immer nur Paprika Rosenscharf, Cayennepfeffer und im Ganzen die klinen Birdseye Chilis. Mittlerweile gibt es einige Sortenreine Spezialitäten wie Aji Panka Pulver, Ancho Schrot und weitere.
Was frische angeht kann ich es aber durchaus verstehen, dass es hier keine Auswahl gibt. Denn es fehlt einfach die Nachfrage in der Fläche im Land "Ungarisch Paprika Chips-Esser". Im Gewürzregal können die Spezialitäten drei Jahre auf ihren Gourmet warten. Im Gemüseregal dürfte es nach drei Wochen schon sehr eng werden mit der Frische.
Wenn es in den USA "Chili con Carne" heißt (also Chili mit Fleisch) dann kommen da für gewöhnlich auch ordentlich Chili rein. In so manchen deutschen Chili con Carne Rezept heißt es hingegen "eine kleine Chilischote" für den großen Topf, für mehrere Personen. Das könnte man eigentlich nicht mal "Carne con Chili" nennen.
Es braucht einfach noch Zeit bis sich der durchschnittliche deutsche Gaumen an die Schärfe gewöhnt hat. Der größte Teil der Bevölkerung ist noch mit klassischer deutscher Küche aufgewachsen und wo die Hausfrau und Mutter allein in der Küche geackert hat und ihr Handwerk und ihre Rezepte teils von der eigenen Mutter und teils vom Hauswirtschaftsunterricht aus der Schule hatte. Da gab es dann nie die Gewöhnung an Schärfe. Mittlerweile wandelt sich das ja alles. Die Leute gehen mehr essen und kochen weniger selbst, aus Zeitgründen oder auch aus Bequemlichkeit. Viel mehr Männer kochen, es wird internationaler gekocht, man kommt an alle Rezepte dank Internet, immer mehr internationale Zutaten stehen zur Verfügung,... dass ist alles ein besseres Fundament für eine langsame Gewöhnung der Gesellschaft an würzigeres, schärferes Essen und damit der Grundstein für mehr Nachfrage nach solchen speziellen Zutaten wie frische Chilis nach Sorten.
 
Hallo,

ich möchte noch erwähnen, dass Deutschland eine völlig andere Bevölkerungsstruktur als die Staaten, es gibt keine gemeinsame Grenze mit Mexico und wir Deutschen verbinden die Karibik wohl eher mit Bob Marley, Gras oder Rum als mit Chili.

Es lohnt sich, in Afro-, Asia-, und indische Läden zu gehen. In NRW-Großstädten gibt es einige, wenn man erstmal danach sucht.

Gruß
Peter
 
Ich möchte richtig ausholen zum Roundhouse-Kick, denn dieses Thema dreht sich ja nicht nur um Chilis.
Um das Pferd von hinten aufzuzäumen, muss ich sagen, dass ich mich auf in meiner Kindheit vorgelebtes Verhalten meiner Oma und Tante (ein Haushalt) zurück besinne und drei Anschaffungen in diesem Jahr tätigen werde.
Ein Dampf-Einkochtopf, eine Tiefkühltruhe und ein Dörrautomat
Der genannte Haushalt kochte von Obst bis Bohnen alles ein.

1. Den preisdrückenden Einzelhandel boykottieren
Ich starte gerade erst mit Selbstversorgung und werde sehen, wie gut das funktioniert.

Ich möchte nicht nur von unseren, deutschen Bauern sprechen, denn unsere Regale werden aus der EU und darüber hinaus gefüllt.
Die Preisvorgaben und Bedingungen für alle diese Landwirte sind prekär.
Das Personal zur Erwirtschaftung von Lebensmitteln wird zum Teil ausgenutzt und teilweise auch zu beinahe "sklavenartiger" Arbeit gezwungen. Beispiele finden sich in Südeuropa bei Gruppen von sogenannten "unregistrierten Flüchtlingen".
Auch unsere Saisonarbeiter im Spargelfeld oder sonstwo könnten ein Lied von der bitteren Ungerechtigkeit singen, mit der sie in Nordeuropa behandelt werden.

Versteht mich richtig, ich möchte nicht die Bauern boykottieren!
Ihnen und ihren Angestellten gönne ich viel mehr Gewinn und Lohn.
Ich möchte durch meine angestrebte Selbstversorgung den "Markt" boykottieren, welcher hauptsächlich durch Einzelhandelsketten (oder Großhandelsketten) bestimmt wird.
Wer ist denn bereit auch mehr für sein Gemüse zu zahlen? Ich, wenn ich nicht gerade den eben aufgezeigten Selbstversorgerweg eingeschlagen hätte.
Wer spart am Essen, um in die DomRep fliegen zu können?

2. Unbedingt Beachtung benötigt das Thema Wasserknappheit, besonders in Südeuropa, weil die ein Hauptlieferant für unser Gemüse sind, besonders im Zusammenhang mit Klimawandel.
Ja, ihr mögt Mandeln und Avocado - beschränkt bitte euren Konsum, als wenn es ein Luxusgut wäre, was es im Wasserverbrauch auch ist.

3. Kaffee, Kakao und Tee:
Genussgüter, welche zum Teil mit Kinderarbeit produziert werden
Ich sehe das realistisch - in manchen Regionen unserer Erde ist "Familienarbeit" ganz normal; auch Kinder helfen im Familienbetrieb mit, aber es gibt auch Plantagen, wo Kinder kaserniert in Arbeit gezwungen werden!

Die FDP und damit Deutschland stimmt derzeit einem EU-Lieferkettengesetz nicht zu, in welchem Mindeststandards festgelegt würden.
Bereits Mitte der 90er war mir klar, dass eigentlich jede Firma in dieser Weise überprüft gehört, aber vor dem boom des Internets erschien das für eine Einzelperson als unlösbare Aufgabe.
Wir hätten nun diese Möglichkeiten, aber Positionen der Gewinnoptimierung sprechen sich dagegen aus.

4. Saatgut und Chemie-Pflanzenschutz
Ein mir Vorgesetzter antwortete mir einmal auf die Frage zu Monsanto: "Wie soll sich die Weltbevölkerung denn ohne diese Pflanzenschutzmittel ernähren?"
Eine berechtigte Frage, aber viele Bewegungen aus z.B. Indien sehen eine viel positivere Perspektive, nämlich das man durch die Abkehr von Monokulturen zu synergistischen Polykulturen, so wie es früher
immer war, viel robustere Pflanzen anbauen kann und dass sich der Ertrag messen kann an Monokulturen.
Die tragische Tatsache, dass von Firmen wie Bayer/Monsanto nur einjährige Samen verkauft wurden, ließe sich durch Mehrjährige und Samengewinnung von diesen wieder zu einer nachhaltigen Wirtschaft ändern.
Interessierte lasen vielleicht von den vielen Suiziden betroffener Bauern, welche nach einer misslungenen Ernte, nicht mehr das Kapital für neues Saatgut im neuen Jahr aufbringen konnten.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass Folien um Gurken ärgerlich sind, aber ich bitte euch alle meinen "polemischen" Beitrag ohne Nachweise auf seine Wahrheit zu überprüfen, denn die von mir angesprochenen Probleme wiegen meiner Meinung nach noch schwerer, als der Verpackungswahnsinn.
Ich bin sicher, dass ihr sehr schnell im Internet fündig werdet zu diesen Themen.

Zu Chilis kann ich zum Glück sagen, dass ich meine von Privat bezog.
Auch bei Chilis von professionellen Anbietern muss man beachten, dass nur wenige "BIO" sind, sondern mit Pflanzenschutzmitteln, etc. produziert werden.
Edit: Falls nicht von Privat, werde ich bei Chilis in der nächsen Saison meine Samen von z.B. Dreschflegel beziehen, wie auch anderes Gemüse in dieser Saison.
Ich bin kein Demeter-Fan, offen gesagt, wegen der schwurbeligen Position.
Dreschflegel ist zu 90% Demeter-frei.

Über die Energie-intensive Produktion von Perliten ließ ich mich auch schon in einem Beitrag aus.
Die Folie um Gurken ist aus energetischer Sicht dagegen ein Scherz.

Ich beabsichtigte mit diesem Beitrag nicht, irgend jemanden ans Bein zu pinkeln.
Manche sehen die angesprochenen Probleme gelassen, manche schämen sich vielleicht sogar für diese - Ich bewerte euch nicht nach eurer Meinung!
Ich wollte das Thema nutzen, um meine Sicht darauf einmal auszusprechen :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich freue mich, dass dieser Faden so gut aufgenommen wurde. Im Usenet gab oder gibt es die Gruppe "de.talk.unmut", wo man einfach mal motzen kann/konnte. Über was auch immer. Und wenn es nur hilft, jemanden zu finden, der irgendwas auch schlecht findet, hilft es schon. Oder sich einfach nur seinen Unmut von der Seele zu schreiben. Wenn man auch noch eine Lösung findet, was zu verbessern, umso besser!
 
da möchte ich mich aber mal einreihen: ich finde es nach wie vor schade, dass man hier - nicht wie in den USA z.b. - viele chilisorten kaum bis gar nicht bekommt. obwohl ich in der großstadt lebe, aber viele zutaten werden hier einfach nicht angeboten. vermutlich, weil otto-normalverbraucher diese sachen nicht kennt und da halten es viele mit dem sprichwort, was der bauer nicht kennt...
naja und da lohnt sich das für die händler wohl nicht, sowas anzubieten, weil die sonst drauf sitzen bleiben - schätze ich mal. trotzdem schade!
Chilis bauen wir daher ja selber an. :-D Bei anderen Gewürzen lohnt sich z.B. der Besuch von Asialäden. da gibt es viel, was man in einem herkömmlichen deutschen Supermarkt vergeblich sucht. Frische Curryblätter beispielsweise. In der Maxvorstadt in München gab es mal einen, der hatte sogar einen begehbaren Kühlschrank. Leider mußte der schließen, vermutlich aus den von Dir genannten Gründen.
 
Hallo,

ich möchte noch erwähnen, dass Deutschland eine völlig andere Bevölkerungsstruktur als die Staaten, es gibt keine gemeinsame Grenze mit Mexico und wir Deutschen verbinden die Karibik wohl eher mit Bob Marley, Gras oder Rum als mit Chili.

Es lohnt sich, in Afro-, Asia-, und indische Läden zu gehen. In NRW-Großstädten gibt es einige, wenn man erstmal danach sucht.

Gruß
Peter

Chilis bauen wir daher ja selber an. :-D Bei anderen Gewürzen lohnt sich z.B. der Besuch von Asialäden. da gibt es viel, was man in einem herkömmlichen deutschen Supermarkt vergeblich sucht. Frische Curryblätter beispielsweise. In der Maxvorstadt in München gab es mal einen, der hatte sogar einen begehbaren Kühlschrank. Leider mußte der schließen, vermutlich aus den von Dir genannten Gründen.


naja klar, kunde in asialäden bin ich schon seit den 90er jahren. aber im zweifelsfall gibt es da auch immer ein seeehr überschaubares angebot. ein bisschen besser sind türkische supermärkte - zumindest meiner hier, der immer so ~6 verschiedene, frische sorten im angebot hat. ich bin auch oft bei einem lateinamerikanischen supermarkt, da gibt es z.b. hin und wieder gefrorene rocotos und zumindest getrocknet dann ancho, mulato, pasilla, habaneros, aji panca, aji mirasol, aji amarillo. nicht immer, aber oft.

aber bei jalapenos z.b. ist die lage in den letzten jahren dramatisch: da zahlt man dann für eine, maximal zwei kleine früchte schon 2 euro und das ist irgendwie ein kilopreis von über 60 euro oder so, ich hatte es mal ausgerechnet. schon etwas hart.
an habaneros kommt man relativ günstig, da hab ich beim oben genannten türken für 2 schöne, große früchte letztens knapp 50 cent gezahlt. serrano, fresno beispielsweise finde ich hier nirgends.
in afroläden war ich natürlich auch schon, bin ja ein neugieriges kerlchen ^^ die haben meistens habaneros, aber die bekomme ich halt auch beim türken. hab ja schon viel ausprobiert und bin da auch nicht voreingenommen. die indischen läden bei uns haben eigentlich nur die sorten, die es beim türken auch gibt. ich tippe auf den großhandel.

naja und selber anbauen mache ich ja auch, aber die ernte reicht von mangels platz wegen her leider nicht ansatzweise an meinen verbrauch heran. also es gibt bei mir fast immer frische chilis auf dem tisch, aber es sind leider immer die gleichen sorten. ihr merkt schon, das ist meckern auf hohem niveau ;) aber wenn man im monat immer mindestens 500-1000g an frischen chilis benötigt, dann kann man das vielleicht ein bisschen nachvollziehen.

auch wahr ist: die versorgungssituation wird tatsächlich laaangsam besser, aber es geht irgendwie schleppend voran. besonders die vielen köstlichen milden sorten bekommt man hier kaum.
ebenfalls wahr ist, dass ich ständig frische und getrocknete chilis kaufe ^^ wenn es mehr kunden wie mich gäbe (und das war der eigentliche meckergedanke), dann wäre das angebot vermutlich auch größer 😇 insofern: ich bin für mehr kulinarische vielfalt - aber da renne ich hier im forum natürlich offene türen ein, das ist mir bewusst.
abschließen möchte ich mit einem: trotzdem, da geht noch mehr ;)
 
Frische Curryblätter
Oh ja. Die hab ich ein einziges Mal in einem der kleineren Asia Märkte gefunden. Zeitgleich mit einem Doppelpack frischen Kafierlimetten. Das ist nun schon bald 15 Jahre her und die restlichen Brösel der Blätter wandern in ihrem Beutel in der Gefriertruhe immer noch immer umher 🙃. Aus dem Kernen der Limetten hatte ich mehrere Jungpflanzen gezogen und hatte so ein paar Jahre frische Blätter. Die Pflanzen waren mir nach ein paar Jahren immer über den Winter nach und nach eingegeben.
Seit dem gehe ich bei jedem Besuch eines Asia Ladens immer zuerst an die Kühlung, in der Hoffnung doch mal wieder frische Curry-Blätter zu finden. Ein veredeltes ist Kafierlimettenbäumchen hab ich mir vor drei Jahren mal gekauft und Ernte nun selbst Früchte und wieder frische Blätter. Aber den Curry-Blätter trauere ich auch weiterhin nach.
 
Dass sich Saatgutanbieter teils unverschämte Gewinnmargen zu gönnen scheinen viel mir schon vor Jahren auf, als man vor dem Brexit bei einigen großen Britischen Anbietern je nach Pflanzenart mindestens die 10-100 fachen Saat-Mengen für das selbe Geld bekam, als bei deutschen Anbietern. So bekam man bei Chili, Paprika und Tomaten Samen für einen Pfund (damals~1,18€) meist so 80-120 Samen, wo in Deutschland eher 10 Samen Standard waren. Den Versand gab es günstig für einen weiteren Pfund. Bei Kräutern steigerte sich dieses Ungleichgewicht dann noch um ein vielfaches weiter. Kostete ein selten anzutreffendes Tütchen Thaibasilikum Saat mit 50-300 Samen schnell mal 2,49€ und mehr, bekam man aus England gleich 5000 Samen für den üblichen Pfund. Bei Standard Sorten wie Petersilie, Dill oder einfaches Basilikum wurden die Samen gar nicht mehr gezählt und es waren direkt 5-10g.
Jetzt nach der Inflation kann man viele interessante Preiserhöhungen beobachten. So sind neue Preise letztes Jahr teils noch gar nicht am Regal ausgezeichnet gewesen und die Kasse hat direkt mehr abgezogen. Das ist mir in 2-3 Baumärkten so passiert, obwohl ich ganz genau hingeschaut habe, was was kostet. Manche Märkte haben die Preiserhöhungen dann so gehandhabt, dass sie die Tafeln mit den Buchstaben für die Preiskategorien recht unansehnlich mit handgeschriebenen Zetteln überklebten, da sich mit dem Austausch der Ständer gar nicht nach kamen. Andere haben die Skala einfach um einen Buchstaben verschoben. Letztlich wurde die neunen Chargen Saattütchen neu bedruckt mit höheren Buchstaben und ich hatte vor ein paar Wochen schon das Phänomen, wie auch schon mal in einem anderen Laden vor einem Jahr, dass von ein und der Selben Sorte alte Tüten mit z.B. einem "C" und neue mit einem "D" im selben Fach des Ständers durcheinander steckten. Wie die Kasse das wohl handhabt?
Nun sind wie also noch ein-zwei Preisstufen höher. Wo es vor drei Jahren so Richtung 5,49€ endete kommt man heute schon auf 6,99€ für die höchsten Kategorien. Selbst unser örtlicher Ramschladen "Wiglo Wunderland" verkauft schon Saat Tüten bis 4,99€, wo letztes Jahr irgendwo um 2€ rum Schluss war.
Das schlimme daran ist dann aber nicht mal der Preis pro Tüte, sondern dabei dann auch der geringe Inhalt von teils nur um die fünf Körner, und dass natürlich gerade auch bei den aller teuersten Kategorien. Da muss man sich dann schon sehr oft die Frage stellen: "Lohnt das überhaupt noch"? Sicher, das fertige Produkt im Markt kostest heute auch mehr, aber wenn ich pro Saatkorn bis zu 1,50€ Zahle, bei denen es bis zur Ernte ja nicht bleibt,... ???
Zu Kopf gestiegen ist mir dieses Thema dann wieder nach einem Saat Kauf bei Aldi dieser Tage. Eine Tüte Stabtomaten Samen der Sorte "Marmande, F1". Auf den Preis hab ich jetzt nicht 100%ig geachtet, es gab günstige kleine Tüten, hauptsächlich mit Kräutern, und große wenig teurere Tüten mit Gemüse und diese kosteten wohl 0,79€. Zuhause viel mir dann auf, dass die Tomatentüte für eine solche ungewöhnlich laut raschelte und sich recht prall anfühlte. Aha, ein Blick auf das Kleingedruckte auf der Rückseite: "Inhalt riecht für ca. 500 Pflanzen" o_O. Damit könnte ich wohl das halbe Dorf versorgen,... . Ich lass das an dieser Stelle mal so stehen. Verrückte neue Welt!
 
In Sachen Inhaltsmenge in jeder Saatguttüte kann ich nur auf Peter Stochay in Köln verweisen.
Der ist der deutsche Vertreter von italienischen Saatguterzeugern wie zum Beispiel Franchi oder Emanuele Larosa. Inzwischen ist Peter Stochay sogar biozertifiziert und bietet auch ein relativ breites Sortiment an in Italien biozertifiziertem Saatgut an. Selbst in diesem Segment sind in den entsprechenden Tüten immer noch ansehnliche Stückzahlen an Samen.
 
Ja, bei Saatgut z.b. aus Italien ist ein Vielfaches drin. Bei Bohnen z.t. 50gr. und bei Erbsen z.t. 100gr. Tüten.
Auch die Preise für bestimmte Jungpflanzen wie Yacon haben sich fast verdoppelt.
 
Hallo Karlinche,

Peter Stochay in Köln
Ich hatte das zuletzt gesehen, aber die Seite nicht mehr gefunden. Eventuell Amsterdamer Straße?

Btw., gestern im Afroshop in Kalk Habaneros / Scotch Bonnets. Im tunesischen (?) Laden in der Taunusstraße Jalapeno, die nicht gerade nach "hochgezüchteten" Hybridsorten aussahen. Von denen habe ich Samen angesetzt.

Gruß
Peter
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