Chilis auf dem Acker anbauen in Deutschland möglich?

Ne, wirtschaftlich sind 200 m2 nicht, der “wirtschaftliche Schaden“ ist bei dieser aber Größe überschaubar.
200 m2 sind im Endeffekt ein Testfeld, um herauszufinden ob es funktioniert.

@ asmx91: welche Sorten habt Ihr da angebaut?
 
Habe auch schon 2-3 Jahre im Acker/Freiland angebaut. Funktioniert sehr gut. Kommt halt immer auch auf den Sommer an, ob er eher trocken oder verregnet ist.
Für was möchtest du denn die Chilis vermarkten? Welche Schärfe, als Frischware, getrocknet für Pulver oder zum Einlegen?
 
Von vertiloom.com, Wouter, der viel mit Universitäten, Mykorrhiza, etc. experimentiert hat, wird bspw. Portokolova Fifironka als Massenträger empfohlen.
Aber, und das ist ein weiteres Problem, ob man lachsfarbene Chilis genau so vermarkten kann, wie schnöde Rote, ist eine weitere Frage ...
 
Rocotos und Baccatums würde ich empfehlen.

Aber dann gut vorgezogen. Pflanzen sollten schon ca. 1 Meter haben, beim auspflanzen.
Ist natürlich alles extrem abhängig vom Breitengrad, dem Standort und dem Sommer.

Chinensen würde ich sicher nicht versuchen. Annuums in Beet waren bei mir bisher auch auch nicht sehr ertragreich

Darf ich fragen warum Rocotos? Ich hab mit denen zwar keine Erfahrung, aber ich les dauernd nur von geringen Erträgen und sehr langer Reifezeit, das passt für mich nicht für das Feld.
Außerdem, warum keine Chinesen? Ich hab die Carolina Reaper nach den Eisheiligen ins Freie ins Hochbeet bei voller Bewitterung gesetzt, und sie hat brav getragen. Ist auch vom Wetter abhängig, größter Feind ist der Hagel, aber der zerstört wahrscheinlich alle Sorten.
Ganz wichtig wird die Bodenbeschaffenheit sein denk ich, auf dem Feld ist die Erde oft sehr fest und sehr grob was für die Wurzeln und somit fürs Wachstum problematisch werden könnte.
 
Ich hab auf dem Feld die letzten 2 Jahre mit annuums gute Erfahrungen gemacht. (Trotz der Blattläuse und Ameisen).
Am besten gingen die türkischen sorten.
 

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Chinesen brauchen etwas länger für die fruchtbildung und sind auf Kälte (Frühling und Herbst) empfindlicher.

Rocotos: sie halten tiefere Temperaturen aus und reifen erst aus wenn die Tag-Nacht Temperaturen einen hohen Temperatur Unterschied haben. Also im Herbst, was vor und Nachteil ist. Im Sommer hast du keine Ernte, aber dafür im Herbst wo andere Sorten nichts mehr tragen ( weil es ihnen zu kalt ist) fangen die richtig an. Der Vorteil ist es verlängert sich deine Ernte Zeit ( um 1-2 Monate) du hast dadurch auch mehr Zeit zum Verarbeiten oder wenn du sie frisch vermarkten willst verlängert sich deine Saison.
 
Dann würde es ja Sinn machen einen Teil Rocotos und einen Teil andere Chilis anzubauen. Die Reaper hat bei mir auch Nachttemperaturen von leicht über dem Gefrierpunkt überlebt, nur große Ernten hat man zu dieser Jahreszeit nimmer.
 
Darf ich fragen warum Rocotos?

Ist natürlich alles eine Frage vom Standort:

Meine Erfahrungen mit Anbau im Beet bei einem nicht sehr guten Standort:

Baccatum: Zuverlässig gute bis sehr gute Ernte
Rocotos: Wenn es keine Probleme mit Spinnmilben gibt, dann recht gute Ernte
Annuum: Akzeptable Ernte. Sortenabhängig. Keine großen Früchte! Da ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, das en Insekt die Frucht anknabbert. Paprikas in Beet habe ich aufgegeben!
Chinensen: Kein oder ein sehr geringer Ertrag.

Wichtig ist recht große Pflanzen auszupflanzen. Für kleine Chilis ist der Sommer meist viel zu kurz.

Außerdem, warum keine Chinesen? Ich hab die Carolina Reaper nach den Eisheiligen ins Freie ins Hochbeet
Hochbeet = Topf = warme Erde.
Hochbeet ist nicht mit Beet oder Feld zu vergleichen!
 
Paprikas in Beet habe ich aufgegeben!
Da habe ich ganz andere Erfahrung gemacht.
Bei mir kommen fast alle Annum Paprika ins Beet=Freiland. Hatte immer sehr gute Ernten. Auch mit Grossen Paprika-Sorten. Werde ich diesen Sommer auch wieder machen.

Ich denke, sehr wichtig ist die Bodenbearbeitung vor der Auspflanzung. Gut gelockert und kräftig mit verrottetem Mist oder Kompost anreichern.
 
Auch wenn ich die Vermarktung nachrangig sehe, sollte ich ein Auge darauf haben. Somit käme für mich in meinen Breitengraden der Sibirische Hauspaprika in Frage. Leider - und jetzt bin ich schon wieder bei der Vermarktung - bildet diese Pflanze kleinere Schoten aus, würden aber „verkaufsfreundlich“ rot abreifen.

Vom Kaliber würden mir Cayenne oder eine etwas größere Sorte gefallen, steht aber von der Resistenz her wahrscheinlich schlecht da.

Auch der Schärfegrad der Sibirischen Hauspaprika wäre relativ konsumentenfreundlich.

Wenn jetzt nicht noch der ultimative Vorschlag kommt, stürze ich mich mal auf den Sibirischen Hausparika und prüfe die nächste Phase „Vorziehen der Pflanzen“.

Bis hierhin schon mal ein großes DANKE
 
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