Längere Wurzeln durch Topf auf größeren Topf

Peter-K

Chilitarier
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Hallo zusammen,

der Titel ist blöd, aber mir fällt nichts Besseres ein.

Immer wenn ich kleine Töpfe ohne Untersetzer auf die Erde in große Tomatentöpfen stelle, wachsen schnell Wurzeln durch die Löcher im Boden.

Vielleicht merken die Wurzeln ja, dass weiter unten nährstoffreichere Erde ist (?).

Könnte man also nicht einfach für lange Wurzeln ein paar abgesägte Abflussrohre mit Erde füllen und in einen Blumenkasten mit stärker gedüngter Erde stecken, oder ist das Quatsch?

Gruß
Peter
 
önnte man also nicht einfach für lange Wurzeln ein paar abgesägte Abflussrohre mit Erde füllen und in einen Blumenkasten mit stärker gedüngter Erde stecken,
Sollte gut funktionieren. Habe auch schon Töpfe, die irgendwann zu klein wurden in andere Töpfe gestellt. Sehr gut läuft das auch im Freiland, wenn man rechtzeitig anzieht. Einfach die Töpfe ins Beet stellen oder teilweise vergraben. Dann hat man das Beste aus beiden Welten. Also Topf + Freiland. Die Erde im Topf erwärmt sich schneller, unbegrenztes Wachstum nach unten (die Wurzeln finden immer ihren Weg), von oben kann das Wasser immer ablaufen, im Boden bleibt es lange gespeichert... Sehr empfehlenswert für Tomaten, die man spät aussät und früh in relativ große Töpfe setzt (5 Liter aufwärts).

Gruß, pica
 
Könnte man also nicht einfach für lange Wurzeln ein paar abgesägte Abflussrohre mit Erde füllen und in einen Blumenkasten mit stärker gedüngter Erde stecken, oder ist das Quatsch?
Ich würde sagen ist Quatsch 🤷‍♂️. Ich bin jemand der gerne in Dingen einen Sinn sieht und das erschließt sich mir irgendwie nicht so richtig. Was willst du mit langen Wurzeln? Für gewöhnlich bestimmt man ja selbst die Topf Größe und da wüsste ich jetzt keinen Vorteil zu einem größeren Topf. Das gleiche gilt für den Dünger. Warum die erst durch schwach gedüngte Erde wachsen lassen?
Dann kommen wir mal zu einer ähnlichen Konstellation die in meinen Augen Sinn machen würde 😅. Da reden wir aber über Hydroponic 🤷‍♂️. Ich habe in einem anderen Beitrag eben ein Rain Gutter System, in Verbindung mit Bewässerung erwähnt. Das kann man auch für Hydroponic nutzen 😉.
Das würde jetzt so etwa den Grundgedanken auffassen 🤷‍♂️ also die Pflanzen von unten versorgen. Ist aber Hydroponic, also totes Medium und Kunstdünger 🤷‍♂️. Wurzeln in der Versorgung sind wohl auch eher nicht erwünscht 😅.
Schönen Gruß
Thorsten
Oder geht das einfach nur um mehr Erde auf kleiner Fläche?
 
Zuletzt bearbeitet:
Pflanzen erkennen wo es Nährstoffe und Wasser gibt und wurzeln vermehrt dort hin.
Das kann man sich natürlich zu Nutze machen.
Hier einige Erfahrungen die ich dazu gemacht habe.

2022 war es so heiß in den Gewächshäusern das meine Tröpfchenbewässerung nicht ausreichend war um alle Pflanzen ausreichend mit Wasser zu versorgen , weil der Aufbau nicht in der Lage war alle Tropfer gleichzeitig zu betreiben.
Um die Pflanzen trotzdem zu versorgen habe ich Feldregner eingesetzt.
Die Pflanzen im 6,3 L Topf haben theoretisch aber nicht genug Wasser auf den Erdballen bekommen da das Meiste über die Blätter abgetropft ist außerhalb des Topfbereichs.
Die Töpfe standen alle auf Wasserdurchlässige Bändchengewebe und drunter war im Jahr vorher aufgefüllte Erdgemisch aus Oberboden, viel Kompost und Lava.
Dieser war immer gut feucht durch die Feldberegner und die Pflanzen haben durch das Bändchengewebe begonnen extrem Dicke Wurzeln runter zu bilden um sich zu versorgen.
Als es dann im Herbst kühler geworden ist konnte ich irgendwann die Tröpfchenbewässerung wieder in Betrieb nehmen was aber gar nicht mehr Nötig war da die Pflanzen sich weiter mit den Dicken Wurzeln unter dem Bändchengewebe versorgten.
Wir hatten extrem viel Mühe die Töpfe vom Bändchengewebe zu lösen und auch die (Haupt) Wurzeln waren so dick das die Drainage Löcher der Töpfe Teilweise aufgebrochen waren oder so zugewachsen das es auch eine Qual war die Wurzelballen von den Töpfe zu trennen.

2022 gab es dann noch ein 2tes Beispiel, in einem anderen Gewächshaus war eine Durchgehende Kunststoff-Folie als Bodenabdecken auf dem Boden, das war damit überschüssiges Wasser abfließen konnte zurück in ein Sammelbecken und eben nicht versickert.
Diese war schon einige Jahre im Einsatz und hatte schon einige kleine Löcher. Zumindest haben die Töpfe die bei diesen Löcher gestanden haben diese erkannt und Wurzeln durch diese geschoben.
Ich musste die Kultur in dem Haus leider in der Saison aufgeben weil ich keine Mitarbeiter herbekommen habe um alles zu versorgen.
Viele Wochen nachdem die Pflanzen nicht mehr gegossen wurden sah es dann so im Gewächshaus aus.
Wer erkennt die Pflanzen die auf oder in der Nähe von einem Loch in der Folie gestanden haben.
IMG20221011090425~2 (1).jpg



Solche Systeme können also klappen aber die Pflanzen müssen auch etwas trainiert werden, ist die Pflanze immer ausreichend versorgt in dem Hauptbereich wird sie nicht schauen woher sie sich noch versorgen kann.
 
Ja das ist soweit richtig. Pflanzen bilden in alle Richtungen Wurzeln aus und alles was nicht passt, stirbt dann auch gegebenenfalls einfach wieder ab. Dadurch wachsen die Wurzeln dann halt in die Richtungen in denen es etwas zu holen gibt.
Mir erschließt sich nur der Grund nicht warum man die Wurzeln irgendwo hin wachsen lassen möchte. Man könnte die Pflanze ja auch gleich in dem ersten Topf gut versorgen. Das war ja auch in den beiden Beispielen, eigentlich das Ziel. Das es anders gelaufen ist, war ja in beiden Beispielen den Umständen geschuldet.
Schönen Gruß
Thorsten
 
Ja das ist soweit richtig. Pflanzen bilden in alle Richtungen Wurzeln aus und alles was nicht passt, stirbt dann auch gegebenenfalls einfach wieder ab. Dadurch wachsen die Wurzeln dann halt in die Richtungen in denen es etwas zu holen gibt.
Mir erschließt sich nur der Grund nicht warum man die Wurzeln irgendwo hin wachsen lassen möchte. Man könnte die Pflanze ja auch gleich in dem ersten Topf gut versorgen. Das war ja auch in den beiden Beispielen, eigentlich das Ziel. Das es anders gelaufen ist, war ja in beiden Beispielen den Umständen geschuldet.
Schönen Gruß
Thorsten

Um das ganze Wartungsärmer zu machen.
Nach dieser Erfahrung auch wenn die den Umständen geschuldet waren hätte ich meine Kultur in den beiden Gewächshäuser komplett überdacht.
Wenn jemand keine größere Töpfe hinstellen kann aus welchen Grund auch immer aber nicht die Kapazitäten hat jeden Tag zu gießen dann ist es doch geschickt die Pflanzen so zu trainieren das diese auf andere Ressourcen zurückgreifen können.
Besonders in der Hinsicht auf Dürre und Trockenheit und das die Pflanzen direkt zu wenig abbekommen wenn es regnet ist es doch geschickt sich Strategien zu überlegen wie man mit möglichst wenig Verdunstungsfläche seine Pflanzen in Kultur halten kann.
 
Wenn jemand keine größere Töpfe hinstellen kann aus welchen Grund auch immer aber nicht die Kapazitäten hat jeden Tag zu gießen dann ist es doch geschickt die Pflanzen so zu trainieren das diese auf andere Ressourcen zurückgreifen können.
Das ist prinzipiell richtig und ich habe ja auch wirklich kein Problem damit, Dinge zu verändern und Lösungen für Probleme zu suchen. Ich verstehe einfach nur die grundlegende Überlegung nicht. Das ich dieses Jahr in Richtung Hydroponic gegangen bin ist ja auch den heißen und trockenen Jahren geschuldet. Da war halt einfach das Ziel, Wasser zu sparen.
Könnte man also nicht einfach für lange Wurzeln ein paar abgesägte Abflussrohre mit Erde füllen und in einen Blumenkasten mit stärker gedüngter Erde stecken, oder ist das Quatsch?
Der Ansatz erschließt sich mir irgendwie nicht. Ich finde die weniger gedüngte Erde im oberen Bereich einfach überflüssig. Den Pflanzen generell mehr Volumen zur Verfügung zu stellen ist mit Sicherheit eine gute Sache. Egal ob Blumentopf oder Aquarium, um so größer das ist um so stabiler läuft es. Warum die aber erst durch weniger gedüngte Erde wachsen müssen um an die Nährstoffe zu kommen erschließt sich mir nicht. Deswegen ja eigentlich meine Frage was für ein Problem gelöst werden soll und was das Ziel ist. Gut die Frage hätte ich etwas deutlicher formulieren können 🤦‍♂️.
Als Problem bei dem Ansatz mit den Rohren, würde ich jetzt zum Beispiel sofort an die Stabilität denken. Das wird sicher Kopflastig werden und umkippen 🤷‍♂️. Ich hatte mal so etwas ähnliches mit einem 150er Abflussrohr in einem Maurerkübel, für Erdbeeren. Das heißt aber nicht das man den Weg nicht gehen kann, wenn es irgendwie Sinn macht 😉. Ich hatte das Rohr dann halt einfach angebunden.
Schönen Gruß
Thorsten
 
Hallo Jungs,

dankeschön. Thorsten, natürlich meine ich keine Fallrohre sondern bis 10cm Durchmesser und vielleicht 20cm Länge (müsste man ausprobieren).
Um das ganze Wartungsärmer zu machen.
...
Wenn jemand keine größere Töpfe hinstellen kann
Alexander, Dein Foto zeigt, was mir vorschwebt.

Außerdem habe ich im Frühling viele kleine Töpfe, die auf den Balkon und zurück in die Wohnung getragen werden. Das ist schon aufwändig. Regelmäßig fliegen mir die auf den Boden. Mehr Erdvolumen heißt weniger Arbeit, gleichmäßigere Umgebung und eben längere Wurzeln.

Gruß
Peter
 
Hallo zusammen,

für mittelgroße Töpfe habe ich eine einfache Lösung gefunden. Die quadratischen 3,5 Liter-Töpfe sind viel höher als meine runden und passen praktischerweise auf einen Blumenkastenuntersetzer.

Also unten einfach etwas Dünger unten in die Töpfe und viel von unten gießen, damit die Pflanzen den Nährstoffen und dem Wasser entgegenwachsen.

Kleine runde Töpfe habe ich gute, vielleicht trenne ich die Böden heraus und stelle sie in die oben erwähnten Blumenkästen mit gedüngter Erde, mal schauen.

Gruß
Peter

pflanztoepfe.jpg
 
Meine „besten“ Töpfe stehen in hüfthohen Gefäßen. Unter den mit Erde gefüllten Töpfen ist also ein gigantischer Wasserspeicher. Ich habe mich das ganze Jahr über gefragt, ob die Wurzeln da wirklich reinwachsen und/oder ob das in dem Gefäß nicht schnell gammelt.

Als der erste Frost kam, wurde alles geerntet und dann die Töpfe rausgehoben. So sah das dann aus. Gammelig war da garnichts, das Wasser da drin roch nach garnix.

Also es funktioniert prächtig. Natürlich habe ich auch alles dafür getan, sprich ich habe von Anfang an den Wasserspeicher unten gefüllt gehalten und von oben eher selten, dafür mehr gegossen. Dadurch sind die Wurzeln anscheinend gut nach unten gewachsen und haben auch längere Abwesenheiten gut durchgehalten.
 

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Ach ja, ich wurde damals als ich die Töpfe gekauft habe (und lange nach den passenden Teilen gesucht habe) gefragt warum ich die nicht einfach komplett mit Erde fülle. Ganz einfach: Die mit Erde gefüllten Töpfe kann ich gerade noch alleine tragen, die kompletten Töpfe nicht. Der ursprüngliche Plan war auch, die Pflanzen für kalte Nächte in die Garage zu holen. In diesem Jahr habe ich leider die frühe Stabilisierung der Pflanzen verpennt, deshalb waren sie stark gekippt und ich musste sie an den Balkonträger (also nicht beweglich) befestigen. Genau deshalb möchte ich nächstes Jahr gleich bei der Befüllung mit Erde stabile Fieberglasstäbe reinsetzen, damit ich die Pflanzen am Topf stabilisieren kann und nicht am Haus anbinden muss.
 
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