Ich versuche so ziemlich alle, die im Herbst noch da sind, zu überwintern - in recht großer Anzahl - das sind die "primären Pflanzen" (also jene, die das Ziel der Saison waren) / "sekundäre Pflanzen" (Reserve) / alle sonstigen, die's geschafft haben, im 8cm-Topf (nach Pikieren) zu überleben / und natürlich alle aus früheren Jahren.
Bei dieser Anzahl (sehr hoch ...) sind größere Ausfälle für einen Hobby-Gärtner vorprogrammiert, da der bei Überwinterung notwendige Pflege-Aufwand pro Pflanze nicht möglich ist - ich hatte Ausfälle von 50 bis 60 %, final dann noch mehr (weil sie zwar überleben, aber nicht mehr wirklich in der neuen Saison "durchstarten". Bei wenigen Stückzahlen = Erfahrungen aus meinem ersten Jahr, wo's sehr überschaubar war, kann man aber sehr deutlich erfolgreicher sein.
Ich konnte bisher bei mehr oder weniger Zimmertemperatur (nie unter 15 Grad) und verhältnismässig (für die Jahreszeit) gutem bis sehr gutem Licht ohne Zusatzbeleuchtung überwintern.
Die Herausforderungen = mögliche Probleme:
1) Optimale Relation von Wärme zu Licht zu Feuchtigkeit - steuern können wir meist nur Feuchtigkeit, aber das ist nicht so einfach: Die eine Pflanze braucht mehr, die andere weniger - gegossen ist schnell, aber wenn's zuviel war, ist's indoor weit mehr Problem als draussen - andererseits sind mir auch welche wegen mangelndem Wasser verstorben (= falsch eingeschätzt).
2) Schädlinge: Blattläuse sind irgendwie die Regel - bei wenigen Pflanzen an sich kein Problem ("Abduschen" - da haben viele schon was dazu geschrieben), bei vielen sind Marienkäfer ganz nützlich (hab' sie im Herbst eingefangen bzw. bei jedem warmen Winter- / Frühlingstag - vermehren sich auch indoor und es sind ja die Larven, die interessant sind) und auch Spinnen. Schlimm wird's, wenn wie bei mir letzten Winter die weisse Fliege hinzukommt ...
Was bringt's?
Nun ja, das ist diskussionswürdig (haben ja schon manche vorher gemeint, "neu ist besser") ...
1) Am Ende der (Outdoor-) Saison blühen viele noch bzw. haben grüne Früchte - nach indoor gebracht geht's in der Regel problemlos weiter bis zur Ernte. Lebt die Pflanze dann noch, warum nicht weiter machen? (siehe "maximan36" weiter oben)
2) Manche liefern im 2. Jahr bessere Ergebnisse - kann ich für Chinense und ganz besonders Pubescens = Rocotos bestätigen ...
3) Man trennt sich ungern von "Lieblingen" ...
4) Und nicht zuletzt: Wer hat den ältesten Chili? In einem vorherigen Posting (Rango) wurde von 5. Jahr berichtet, da muss ich sagen, "Volle Bewunderung!", in die 4. Saison hat's bei mir kaum eine Pflanze geschafft und wenn, ist sie dann verstorben oder hat so "dahinvegetiert", dass sie letztlich "erlöst" wurde.
LG
