Sushi

Gyric

Chili-Wiesel
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Tja ich hab gestern nach langer Zeit endlich mal wieder Sushi gemacht.

Mein Besuch war so hungrig, dass die Röllchen direkt vom Schneidbrett gegessen wurden.
Und da mein Besuch nicht so gerne rohen Fisch mag, Sushi aber total toll findet (ein Paradoxon :blink: hilfe!), habe ich mir mal was ausgedacht, was die Füllungen angeht.
Bilder folgen noch nach, da ich noch viele Zutaten habe und die heute ganz in Ruhe verbrauchen werde :) Daher zuerst die Beschreibung.


Für den Sushi-Reis (das Wichtigste!) habe ich mich mengenmäßig genau an folgendes Rezept gehalten: Sushi-Reis
Das Ganze x2 ist für 4 hungrige Leute angemessen. Die Zeiten kommen auch in etwa hin, aber ich habe den Reis ganz abkühlen lassen. Zumindest der Reis, den ich benutze, lässt sich kalt besser auf die Nori-Blätter verteilen.

Die Reiswürze mache ich etwas anders, als im Chefkoch-Rezept beschrieben, ich hatte gestern genau:

90ml Reisessig, darin werden
7 Zuckerwürfel aufgelöst und verrührt, bis keine Körner mehr zu sehen sind. Darauf kommen
1 geh. EL Salz, welches auch wieder aufgelöst wird und zum Abschluss
1 EL japanische Sojasauce, sowie
2 EL Mirin.

Kurz aufkochen und ganz langsam erkalten lassen. Fertig.

Wichtig sind für Sushi die Würzsaucen, außer natürlich dem Wasabi und der Sojasauce. Von der Reiswürze setze ich immer etwas mehr an (obige Menge reicht für 500g rohen Reis und Sauce dicke!) und mische dann einen kleinen Teil mit in die Sojasauce. Sie wird dadurch etwas saurer und schmeckt dem Sushi ähnlicher. Meiner Meinung nach harmoniert es besser, aber das soll jeder für sich selber entscheiden. Die folgenden Würzsaucen sind vielleicht nicht original japanisch, aber schmecken tut's trotzdem :)

Würzsauce 1: Erdnuss-Sauce

2 satt gehäufte EL Erdnussbutter ohne Stückchen
3 EL Mirin
3 EL Wasser
1 EL Sojasauce

Die Zutaten werden in einem kleinen Topf oder eine Schale kurz erhitzt und miteinander verrührt. Kochen soll es aber nicht. Fertig.

Würzsauce 2: Sesam-Curry-Sauce

Etwas Currybrühe aus
Salz,
"Currypulver",
Chili und
Wasser herstellen.
2 EL helle Sesamkörner feinhacken, ganz kurz in einer kleinen Pfanne anrösten (Vorsicht: brennt schnell an) und mit ein wenig Currybrühe ablöschen. Noch 5 Minuten bei geringer Hitze ziehen und reduzieren lassen.

Würzsauce 3: Ingwer-Vanille-Sauce

6-7 Scheiben Ingwer (~2mm) schneiden, zusammen mit
1 gehackten Schalotte,
1 gehackten Knoblauchzehe und
Chili nach Geschmack in einen kleinen Topf oder eine hitzefeste Schale geben, mit
1 EL Rapsöl kurz anbraten und mit
1 Tasse Wasser ablöschen und kurz aufkochen.
1/2 halbe Vanilleschote auskratzen, das Mark heineingeben und bei Belieben auch den Rest der Schote.
Alles bei geringer Hitze noch 5 Minuten köcheln und dann abkühlen lassen.

Man kann natürlich noch hundert andere solcher netten Kleinigkeiten ausprobieren, z.b. eine Sesam-Algensauce hatte ich mal gemacht, eine Teriyaki-Whisky-Sauce etc.

Ich nehme gern die qualitativ etwas hochwertigeren Nori-Blätter, da sie nicht so leicht einreißen. Ein 10er Pack mit etwa 28g reicht völlig für 500g Reis.
Beim Verarbeiten stelle ich mir immer einen kleinen Becher mit Wasser daneben, man kann dann bei Bedarf schnell das Messer und/oder die Finger befeuchten.

Nun zu den Füllungen, ich hatte zu Anfang ja erwähnt, dass mein Besuch nicht so gerne Fisch mag. Ich selber verwende ansonsten gerne frischen Lachs, Wels, Pangasius, Thunfisch, Victoriabarsch, oder auch diversen Räucherfisch, wie Aal und Makrele.
Muscheln und Tintenfisch nehme ich persönlich nicht so gerne, aber wer drauf steht - bitteschön :)
Ansonsten nehme ich sehr gerne für die Fleischliebhaber Roastbeef, das ein wenig mit Sojasauce bepinselt ("mariniert") wird, oder in Teriyakisauce mariniertes Hünchen/Pute. Das Geflügel brät man dann nach dem marinieren mit etwas Öl an, bis es durch ist und schneidet es dann in lange, dünne Streifen. Beim Roastbeef braucht man's nicht weiter anbraten - neu allerdings war gestern luftgetrockneter Rinderschinken. Den haben wir einfach so reingerollt.
Shrimps sind natürlich auch immer sehr beliebt :) An Gemüse hat man die Qual der Wahl, wenn auch nicht alles zu passen scheint. Beliebt sind z.B. Avocado, Zucchini, Gurke, Pilze, Rettich, eingelegter Rettich, eingelegter Weißkohl wie Kim-chi (ja, Sauerkraut geht auch ^^ aber man sollte es sparsam einsetzen), Wurzelpetersilie, Kürbis (auch eingelegt), und sogar Reste kann man verwerten, wie geschälten Brokkoli- oder Blumenkohlstrunk.
Omelett oder simpel hartgekopchte Eier sind auch toll geeignet. Siehe z.b. Tamagoyaki

Möglichkeiten gibt es also genug, es muss nicht immer roher Fisch sein :) ich hatte gestern noch einen kleinen Thunfisch-Salat aus Dosenthunfisch gemacht.

1 Dose Thunfisch (in Wasser, nicht in Öl), die Flüssigkeit etwas abgießen, mit
2 EL Reisessig und
3 EL Mirin beträufeln und zusammen mit
3-4 Stücken marinierter Paprika (Rezept siehe hier)
3 EL Wasser und
1 EL Zucker vermischen.
Alles vorsichtig in einem Topf oder einer kleinen Pfanne erhitzen und durchrühren, bis der Thunfisch keine großen Brocken mehr aufweist und der Dosengeruch etwas verflogen ist.
Geht natürlich auch (und besser) mit frischem Thunfisch ;)
 
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