Schärfe einmal anders

Moritz32

Chiligrünschnabel
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[/b]Da ich im Herbst, als die Tage merklich kühler wurden, noch 2 getopfte Chilli und zwei Zimmerpaprikapflanzen draußen hatte, habe ich sie zum Überwintern kurzerhand in eins meiner Terrarien gestellt. Dort herrschen 100 % Luftfeuchtigkeit bei dauerhaft 25 °C und stehender Luft.
Die Chilllis waren geschmacklich sehr mild, die Zimmerpaprika erwartungsgemäß absolut geschmacklos.
Nach ca.2 Monaten überzogen sich alle 4 Pflanzen vom Boden her allmählich mit Schimmel und starben ab.
Die Schoten hab ich gerettet und natürlich auch gekostet.
Aber irgendwie war daß das Grausamste, was ich je in meinem Leben je zu mir genommen habe.
Eine wirklich(!) mörderische, sehr unangenehme Schärfe, die ich so noch nicht kannte. Dazu nicht würzig, wie man es von Chillis allgemein kennt.
Eigentlich mag ich Scharfes. Beim Wettessen mit Jugos und Ungarn habe ich noch nie verloren.
Aber diese Terrarien-Schoten waren wirklich das Übelste.
Am Allerschlimmsten waren die normalerweise geschmacklosen Zimmerpaprika.
Irgenwie hab ich das noch schlimmer empfunden als Chilli-Extrakt mit Alkohol.
Fazit: Also hat - was ich bis dahin nicht für möglich gehalten habe - die Art der Aufzucht der Pflanzen einen erheblichen (!) Einfluß auf die spätere Schärfe.
( Die Schoten wurden übrigens entsorgt. Es ging wirklich nicht! )
 
Ja, das ist ja hinlänglich bekannt: Mehr Stress = mehr Schärfe.
Da hat die Pflanze wohl versucht sich mit der Schärfe gegen den Schimmel zu wehren.

Meine umgeknickte Pflanze letztes Jahr hatte auch nachdem sie kaum noch Wasser
in die Blätter befördern konnte, weil ein Großteil des Stammes abgenkickt war,
die schärfsten Beeren produziert. Und viele gießen ihre Pflanzen zum ende hin ja auch wenig,
damit sie halt einen ähnlichen Stress und damit Schärfe heraufbeschwören.

Alles in allem sind daher auch Schärfeangaben zu einzelnen Sorten immer nur ein Richtwert,
und können je nach Anbausituation sehr unterschiedlich ausfallen.
 
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