Kreuzen - Mutter und Vater

@Horsta
Wie kommt denn die von dir genannte "mütterliche Dominanz" zustande. Wie ich das von den Beiträgen verstanden habe, müsste Mutter oder Vaterpflanze keine Rolle spielen und nur die "Dominanz" der Gene entscheidend sein?

Vielleicht hab ich dich aber auch einfach missverstanden ;)
 
@siegmi
an eine mütterliche Dominanz bei Chilis glaub ich auch nicht, soll es aber bei einigen Pflanzenarten geben.

Ich beschäftige mich seit über 20 Jahre mit der generativen Vermehrung von Fuchsien und da hab ich schon so einiges erlebt. Ich habe da so eine Mutterpflanze aus "Mieke Meursing" die mir wegen ihrer unglaublichen Blütenzahl aber auch starke Verzweigung sehr gut gefällt. Leider hat die Blüte einen gravierenden Fehler, die Sepalen (Kelchblätter) reißen an der Basis ein. Dieses Merkmal wurde und wird über viele Generationen weiter gegeben und taucht auch heute noch zu meinem Ärger gelegentlich auf; allerdings auch die tolle Verzeigung, man braucht kaum entspitzen um eine gute Verzeigung zu erreichen.
Aber Fuchsien sind ja keine Chilis, hier geht es in erster Linie um die Blüte etc. und hat man eine schöne Pflanze aus 50 oder 100 Sämlingen so wird die einfach vegetativ, also über Ableger vermehrt. Fast alle Kultur-Fuchsien, außer Wildpflanzen, sind Hybriden und spalten in jeder Generation auf.

Lassen sich Chilis eigentlich auch über Stecklinge vermehren, so wie man es mit Tomaten auch kann?
 
Hi Markus, danke. Somit hat man doch damit eine gute Möglichkeit eine gute oder reine Sorte über die vegetative Vermehrung zu erhalten ohne befürchten zu müssen, dass sie verkreuzt ist.
Grüße
 
Bei Chilis klappt das aber nicht immer gut mit der Stecklingsvermehrung wie mit Tomaten.
 
Die vegetative Vermehrung ist auch bei anderen Pflanzen von bestimmten Bedingungen abhängig. So gelingt es am besten mit krautigen Seitentriebe die kaum einen Blütenansatz oder Früchte tragen; bei Chilis wohl nicht immer leicht zu finden, bei Tomaten ja massenhaft und bei Fuchsien auch nicht immer. Die beste Bewurzelung gelingt im Frühjahr, selbst im Wasserglas auf der Fensterbank, also in der Wachstumsphase.
Bei Chilis wäre eine Ablegervermehrung von Interesse wenn es sich um eine Kreuzung handelt die gewünschte Eigenschaften besitzt. Diese über Samen (generativ) sortenrein zu bekommen bedeutet jahrzehntelange Selektion und Anzucht vieler Pflanzen. Das können sicherlich nur Pflanzenzuchtbetriebe die dann anschließend F1 Typen produzieren, also Inzuchtlinien Kreuzen um den sogenannten Heterosis-Effekt zu bekommen (Massenträger). War gestern in einem Gartencenter da standen etwa 10 Chili/Paprika-Sorten die alle F1 auf dem Ticket stehen hatten.
Neh, da bleiben wir besser bei den historischen reinen Sorten und versuchen diese so zu erhalten, meint Horst!
 
Ich bin mir nicht sicher, ob das durch Monözie bzw Diözie beeinflusst wird, aber es sollte doch auch in Chilis extrachromosomale Vererbung geben. Stichwort Plastidien! Da mir aber keine Chilis mit fleckigen Blättern bekannt sind, ist die Frage, inwieweit man das überhaupt phänotypisch erkennen kann. Wobei es ja durchaus dunklere und helle Blattfarben bei Chilis gibt. Eine extrachromosomale Vererbung würde auf jeden Fall nicht den Mendelschen Regeln entsprechen und die Mutterpflanze sollte dominant sein.
 
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