Gyric
Chili-Wiesel
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Korean Fire Chicken / Cheese Buldak
Ich bin auf das Rezept im Internet aufmerksam geworden und es klang auf Anhieb sympathisch: Mariniertes Huhn mit ordentlich Chili und optional: Mit Käse überbacken.
Ja, wird gemacht, dachte ich mir: https://chiliforum.hot-pain.de/threads/der-was-gabs-zu-essen-thread.14216/post-943082
Eigentlich wird das Fire Chicken der Kategorie „Anju“ zugeordnet, also ein Gericht, dass beim Trinken von Alkohol verzehrt wird. In Deutschland würde man sagen: Eine gescheite Grundlage! Aber es geht auch als Mittagessen durch
Nun gibt es recht viele unterschiedliche „Herangehensweisen“ an dieses Gericht, es gibt also eigentlich nicht "das Original". Ich habe ungefähr 20 Rezepte/Anleitungen gelesen und geschaut und habe mir selber einige Punkte von überall heraus gepickt, die für mein Verständnis zu diesem Gericht am meisten Sinn gemacht haben. Und dann nochmal alles sortiert. Das Ergebnis seht ihr hier.
Zutaten:
Zuerst wird die Marinade zubereitet. Ingwer und Knoblauch werden gerieben (bei Lust und Laune auch eine halbe weiße Zwiebel) und zusammen mit scharfem Paprikamark in etwas Öl angedünstet. Anstelle von Paprikamark gehen auch pürierte/gehackte Chilis oder Gemüsepaprika. Als Öl nehme ich gerne Rapsöl.
Sobald das Ganze anfängt, kräftig zu duften, gibt man gemahlenen Pfeffer nach Geschmack dazu und löscht mit dem Geflügelfonds ab. Ein Gemüsefonds ginge vermutlich auch.
Dazu kommen dann Gochujang, Gochugaru, Sojasauce, der Sirup, sowie eine weitere, flüssige Zutat: Manch einer bevorzugt Sprite (Zitronenlimonade), der nächste Bier, jemand Anderes nimmt evtl. nur Reiswein. Ich hab einfach ein gutes Radler (Alsterwasser) genommen, natürlich ein Produkt ohne Süßstoff – da sind Bier und Limo mit abgedeckt und es stand halt so rum ^^
Wie oben beschrieben, etwa 200ml, bei reinem Reiswein würde ich die Menge auf etwa 150ml reduzieren, der kann recht intensiv vorschmecken. Zu guter Letzt versieht man die Sauce noch mit Sesamöl und lässt sie um etwa ein Drittel einreduzieren.
Dann muss die Sauce, die auch Marinade ist, abkühlen, damit die Beine darin mariniert werden können! Sie wird natürlich solange kühl gestellt.
Da die Hühnerbeine sowieso ausgelöst werden, hat man nun zwei Möglichkeiten: Die Marinade ist durch die ganzen Bestandteile recht salzig. Also ist es besser, zu wissen, wann man das Huhn etwa essen will.
Entweder mariniert man die Hühnerbeine im Ganzen über Nacht und ritzt die Haut dazu ein wenig ein, oder aber man hat es eiliger und löst das Fleisch einfach vor dem Marinieren aus, dann dauert es nur ein paar Stunden, bis der Geschmack so richtig schön einziehen kann!
Beim Auslösen der Beinchen muss man nicht so pingelig sein. Einfach von vorne bis hinten entlang beider Seiten der Knochen und Gelenke einschneiden. Ich mache das immer auf der Innenseite der Schenkel mit einem umgekehrten V-Schnitt und löse dann den Knochen heraus. Vorteilhaft, wenn dabei die Spitze des Messers sehr scharf ist.
Wenn man absolut kein Meister beim Auslösen ist, so wie ich, dann bleibt zwangsläufig etwas Fleisch an den Knochen hängen – aber bei diesem Gericht ist das sogar gewollt, denn die Knochen werden mit mariniert. Sie werden auch mit zubereitet und zum Abnagen serviert, neben dem saftigen, köstlichen Beinfleisch!
So hat man quasi ein kleines Zweierlei auf dem Teller.
Also nochmal zusammengefasst - Kurze Marinierzeit: Knochen vorher auslösen. Lange Marinierzeit: Erst nach dem Marinieren auslösen, denn die Marinade ist sehr intensiv.
Die marinierten Knochen und das Fleisch werden nun gegrillt. Oder in einer Grillpfanne scharf angebraten, damit außen Röstaromen entstehen. Nicht zu schwarz werden lassen, aber gerne dunkel.
Innen soll das Fleisch noch roh sein, und nur außen etwas karamellisiert oder angeröstet.
Hier sieht man das Fleisch, dass ich nach (!) dem Braten in mundgerechte Stücke geschnitten habe, es ist innen noch roh:
Es kommt nun zusammen mit den angerösteten Fleischknochen in eine Auflaufform. Die Marinade wird großzügig darüber gegeben, aber man braucht je nach Form nicht unbedingt alles davon.
(Tipp: Restliche Marinade kann man kurz aufkochen, danach einfrieren und irgendwann weiterverwenden! Natürlich nur im privaten Bereich und mit Risiko.)
Das Fleisch wird dann mit den Knochen bei etwa 180-190° C. Umluft vorgebacken. Ich hatte eine Glasform, daher musste ich den Ofen kalt starten und habe es ca. 25 Minuten drin gelassen.
In der Zwischenzeit kann man die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden.
Außerdem kann man in der Zeit die Sesamsaat in einer fettfreien Pfanne leicht anrösten, damit sie ein gewisses Aroma entwickeln und leicht knusprig werden.
(Tipp: Frühlingszwiebeln werden aufgeschnitten schnell bitter, ich mache es als Gegenmaßnahme daher oft so, dass entweder ein wenig Limettensaft, Salz oder beides untergemengt werden. Bei diesem Gericht kam nur etwas Salz zum Einsatz.)
Danach nimmt man die Form kurz aus dem Ofen und gibt den fertig geriebenen Mozzarella darüber. Ich muss dazu sagen, dass ich so ein Produkt sonst eher nicht verwende, aber für dieses spezielle Gericht macht es tatsächlich halbwegs Sinn. Wer sich die Mühe machen möchte und richtigen (echten) Mozzarella feinschneidet, ihn dann großteils von der Feuchtigkeit befreit und gleichmäßig über dem Fleisch verteilt, der kann das natürlich machen. Und eigentlich müsste man das auch so machen, aber ich bin halt manchmal faul und schnell gehen muss es bei dem Schritt auch ^^
Jedenfalls schaltet man dann den Obergrill ein (im Restaurant den Salamander) und überbackt das Gemenge bei etwa 200° C., bis die Oberseite stellenweise leicht braun wird. Hat bei mir ~3-4 Minuten gedauert und so sah es dann aus:
Jetzt richtet man auf dem Teller an, geschnittene Frühlingszwiebeln und gerösteter Sesam kommen als Garnitur obendrauf.
Wie das duftet
Am Besten einfach alles mit den Fingern essen!
Der Käse und das Fett vom Huhn mildern die Schärfe etwas ab.
Dazu passt Wasser (Es IST würzig ^^), oder eben Bier. Ich vermute, dieses Gericht hat schon Leben gerettet
Ich bin auf das Rezept im Internet aufmerksam geworden und es klang auf Anhieb sympathisch: Mariniertes Huhn mit ordentlich Chili und optional: Mit Käse überbacken.
Ja, wird gemacht, dachte ich mir: https://chiliforum.hot-pain.de/threads/der-was-gabs-zu-essen-thread.14216/post-943082
Eigentlich wird das Fire Chicken der Kategorie „Anju“ zugeordnet, also ein Gericht, dass beim Trinken von Alkohol verzehrt wird. In Deutschland würde man sagen: Eine gescheite Grundlage! Aber es geht auch als Mittagessen durch

Nun gibt es recht viele unterschiedliche „Herangehensweisen“ an dieses Gericht, es gibt also eigentlich nicht "das Original". Ich habe ungefähr 20 Rezepte/Anleitungen gelesen und geschaut und habe mir selber einige Punkte von überall heraus gepickt, die für mein Verständnis zu diesem Gericht am meisten Sinn gemacht haben. Und dann nochmal alles sortiert. Das Ergebnis seht ihr hier.
Zutaten:
- 4 Stück küchenfertige Hühnerbeine (Ober- & Unterschenkel) 1 – 1,5 kg
- 250ml Geflügelfonds (wie meine Oma gesagt hätte, „Hienerbrie“)
- 100g Gochujang
- 30-60g Gochugaru
- 150ml „helle“ Sojasauce, natürlich gebraut
- 8 Zehen Knoblauch (etwa 50g)
- 1 Daumen Ingwer (etwa 20g)
- 75-100g Reissirup (Alternativ Zuckerrübensirup oder Ahornsirup gehen auch)
- 50g scharfes Paprikamark oder 150g pürierte Paprika/Chili *mehr dazu in der Beschreibung
- 200ml Radler (Alsterwasser) *mehr dazu in der Beschreibung
- 2-3 EL dunkles Sesamöl
- Pfeffer (schwarz, weiß, grün, was grad da ist)
- Neutrales Pflanzenöl
- 200g neutralen Käse, ich habe den fertig geriebenen Mozzarella benutzt, den ich sonst nie kaufe *Lest unten mehr dazu.
- 3-4 Frühlingszwiebeln
- 1 kleine Hand voll weißen Sesam
Zuerst wird die Marinade zubereitet. Ingwer und Knoblauch werden gerieben (bei Lust und Laune auch eine halbe weiße Zwiebel) und zusammen mit scharfem Paprikamark in etwas Öl angedünstet. Anstelle von Paprikamark gehen auch pürierte/gehackte Chilis oder Gemüsepaprika. Als Öl nehme ich gerne Rapsöl.
Sobald das Ganze anfängt, kräftig zu duften, gibt man gemahlenen Pfeffer nach Geschmack dazu und löscht mit dem Geflügelfonds ab. Ein Gemüsefonds ginge vermutlich auch.
Dazu kommen dann Gochujang, Gochugaru, Sojasauce, der Sirup, sowie eine weitere, flüssige Zutat: Manch einer bevorzugt Sprite (Zitronenlimonade), der nächste Bier, jemand Anderes nimmt evtl. nur Reiswein. Ich hab einfach ein gutes Radler (Alsterwasser) genommen, natürlich ein Produkt ohne Süßstoff – da sind Bier und Limo mit abgedeckt und es stand halt so rum ^^
Wie oben beschrieben, etwa 200ml, bei reinem Reiswein würde ich die Menge auf etwa 150ml reduzieren, der kann recht intensiv vorschmecken. Zu guter Letzt versieht man die Sauce noch mit Sesamöl und lässt sie um etwa ein Drittel einreduzieren.
Dann muss die Sauce, die auch Marinade ist, abkühlen, damit die Beine darin mariniert werden können! Sie wird natürlich solange kühl gestellt.
Da die Hühnerbeine sowieso ausgelöst werden, hat man nun zwei Möglichkeiten: Die Marinade ist durch die ganzen Bestandteile recht salzig. Also ist es besser, zu wissen, wann man das Huhn etwa essen will.
Entweder mariniert man die Hühnerbeine im Ganzen über Nacht und ritzt die Haut dazu ein wenig ein, oder aber man hat es eiliger und löst das Fleisch einfach vor dem Marinieren aus, dann dauert es nur ein paar Stunden, bis der Geschmack so richtig schön einziehen kann!
Beim Auslösen der Beinchen muss man nicht so pingelig sein. Einfach von vorne bis hinten entlang beider Seiten der Knochen und Gelenke einschneiden. Ich mache das immer auf der Innenseite der Schenkel mit einem umgekehrten V-Schnitt und löse dann den Knochen heraus. Vorteilhaft, wenn dabei die Spitze des Messers sehr scharf ist.
Wenn man absolut kein Meister beim Auslösen ist, so wie ich, dann bleibt zwangsläufig etwas Fleisch an den Knochen hängen – aber bei diesem Gericht ist das sogar gewollt, denn die Knochen werden mit mariniert. Sie werden auch mit zubereitet und zum Abnagen serviert, neben dem saftigen, köstlichen Beinfleisch!

Also nochmal zusammengefasst - Kurze Marinierzeit: Knochen vorher auslösen. Lange Marinierzeit: Erst nach dem Marinieren auslösen, denn die Marinade ist sehr intensiv.
Die marinierten Knochen und das Fleisch werden nun gegrillt. Oder in einer Grillpfanne scharf angebraten, damit außen Röstaromen entstehen. Nicht zu schwarz werden lassen, aber gerne dunkel.
Innen soll das Fleisch noch roh sein, und nur außen etwas karamellisiert oder angeröstet.
Hier sieht man das Fleisch, dass ich nach (!) dem Braten in mundgerechte Stücke geschnitten habe, es ist innen noch roh:
Es kommt nun zusammen mit den angerösteten Fleischknochen in eine Auflaufform. Die Marinade wird großzügig darüber gegeben, aber man braucht je nach Form nicht unbedingt alles davon.
(Tipp: Restliche Marinade kann man kurz aufkochen, danach einfrieren und irgendwann weiterverwenden! Natürlich nur im privaten Bereich und mit Risiko.)
Das Fleisch wird dann mit den Knochen bei etwa 180-190° C. Umluft vorgebacken. Ich hatte eine Glasform, daher musste ich den Ofen kalt starten und habe es ca. 25 Minuten drin gelassen.
In der Zwischenzeit kann man die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden.
Außerdem kann man in der Zeit die Sesamsaat in einer fettfreien Pfanne leicht anrösten, damit sie ein gewisses Aroma entwickeln und leicht knusprig werden.
(Tipp: Frühlingszwiebeln werden aufgeschnitten schnell bitter, ich mache es als Gegenmaßnahme daher oft so, dass entweder ein wenig Limettensaft, Salz oder beides untergemengt werden. Bei diesem Gericht kam nur etwas Salz zum Einsatz.)
Danach nimmt man die Form kurz aus dem Ofen und gibt den fertig geriebenen Mozzarella darüber. Ich muss dazu sagen, dass ich so ein Produkt sonst eher nicht verwende, aber für dieses spezielle Gericht macht es tatsächlich halbwegs Sinn. Wer sich die Mühe machen möchte und richtigen (echten) Mozzarella feinschneidet, ihn dann großteils von der Feuchtigkeit befreit und gleichmäßig über dem Fleisch verteilt, der kann das natürlich machen. Und eigentlich müsste man das auch so machen, aber ich bin halt manchmal faul und schnell gehen muss es bei dem Schritt auch ^^
Jedenfalls schaltet man dann den Obergrill ein (im Restaurant den Salamander) und überbackt das Gemenge bei etwa 200° C., bis die Oberseite stellenweise leicht braun wird. Hat bei mir ~3-4 Minuten gedauert und so sah es dann aus:
Jetzt richtet man auf dem Teller an, geschnittene Frühlingszwiebeln und gerösteter Sesam kommen als Garnitur obendrauf.
Wie das duftet

Der Käse und das Fett vom Huhn mildern die Schärfe etwas ab.
Dazu passt Wasser (Es IST würzig ^^), oder eben Bier. Ich vermute, dieses Gericht hat schon Leben gerettet
