Shadow Solanine
Chiligrünschnabel
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Hallo Leute!
Ich möchte mich zuerst einmal vorstellen: Mein Name ist Shadow Solanine, ich bin 25 Jahre alt, Student und werde 2013 meine erste größere Chili-Saison machen. Bislang habe ich nur Erfahrung mit Capsicum annuum aus dem Baumarkt.
Die Vorgeschichte
Damit das auch gut funktioniert, habe ich mich in der letzten Woche einem Anfängerprojekt gewidmet, nämlich meiner Anzuchtbox. Die Box soll es ermöglichen, auf engstem Raum bereits bei kalten Temperaturen und Lichtmangel ideale Bedingungen für die Chilianzucht zu haben.
Denn als Student in einem schlecht isolierten, kleinen Dachgeschosszimmer heizt man nicht gerne kostenintensiv den Raum hoch (22-23°C statt 19°C), nur damit die Chili ordentlich keimen können. Auch eine Anzucht unter LSR fällt damit flach, da die Fensterbank zwar genügend Fläche dafür geboten hätte, aber die Temperatur dort zu niedrig gewesen wäre. Darüber hinaus wären aufgrund der relativ schlechten Isolierung auch noch stärkere Tag/Nacht-Temperaturschwankungen zu erwarten gewesen.
Ein kleiner isolierter Raum musste also her, innerhalb dessen man die Umgebungsbedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Beleuchtung) isoliert vom restlichen Zimmer verändern konnte: Eine Anzuchtbox muss her!
Die Materialien
Hierzu habe ich mich auf möglichst günstige Ausgangsmaterialien beschränkt:
Die Konstruktion:
Die Grundidee habe ich mir aus dem Forum angelesen.
Ein Bild der Gesamtkonstruktion im Überblick: Anzuchtbox Überblick
Das Gewächshaus wird mittels Styroporplatte gegen den kalten Untergrund (Fensterbank) isoliert. Das Styropor kann dabei nicht schmelzen oder gar brennen, da die Heizmatte durch ihre begrenzte Leistung von 8 Watt selbst bei Volllast nicht annähernd die dazu nötige Temperatur erreichen kann.
Die Heizmatte befindet sich lose zwischen Styropor und GWH. Zur besseren Hitzeverteilung (die Heizmatte ist leider kleiner als das GWH, größere und leistungsfähigere Produkte kosteten aber fast das Doppelte) ist das Unterteil des GWH mit einer 1cm dicken Schicht aus Tongranulat (Seramis) ausgelegt, das die Hitze speichert und bis zu einem gewissen Grad auch an die Ränder verteilt.
Dort können dann bei ca. 22-24°C Bodentemperatur Küchenkräuter etc. gezogen werden, während die Chili in der Mitte ca. 27-30°C Bodentemperatur haben.
Bild des Unterteils: Anzuchtbox Unterteil
Das GWH ist im Deckel von innen mit zwei weißen 30cm Kaltlichtkathoden ausgestattet, welche die Pflanzen beleuchten und Spargeln trotz Lichtmangel im Februar/März verhindern. Zusätzlich reflektiert eine Verkleidung mit Alu-Klebeband das Licht.
Die Kabel der Kaltlichtkathoden werden über eine der beiden Belüftungsklappen im Deckel nach draußen geführt (verhindert, dass man beide Belüftungsklappen vollständig schließen kann; Klappen wurden vorher sorgfältig mit Cuttermesser entgratet). Dort befindet sich der Inverter (per beiliegendem Klettband auf den Deckel festgeklettet).
Der Inverter wiederum wird mit den benötigten 12 Volt Gleichspannung versorgt, indem ein passendes Netzteil (12V, 1,5A) mittels Lüsterklemme an den Eingang des Inverters angeschlossen wurde.
Das Netzteil wiederum wird per Zeitschaltuhr (das günstigste Modell aus dem Baumarkt) an die Steckdose angeschlossen, so dass sich die Beleuchtungsdauer mit einer Genauigkeit von 30 min. einstellen lässt.
Zwecks Messung der Temperatur wurde ein Loch in den Deckel gebohrt, das gerade groß genug ist, damit der Außenfühler des Thermometers hindurch passt. Das Loch wurde nach dem Bohren sorgfältig entgratet; man muss zudem aufpassen, dass einem der Hartkunststoff nicht springt. (Bohrstelle mit Klebeband abkleben und dann durchs Klebeband reinbohren hilft)
Das Kabel des Außenfühlers wird dann ausreichend lang hindurchgezogen, damit man den Fühler bei abgehobenem GWH-Deckel noch bequem in das Seramis stecken kann. Das andere Ende (Thermometer) befindet sich dann auf meinem Schreibtisch [nicht auf Fotos gezeigt, Anm.], so dass ich gleichzeitig Zimmertemperatur und Bodentemperatur des GWH im Blick habe.
Bild des Oberteils: Anzuchtbox Oberteil
Die Bewohner:
Die Chili wurden 2 Std. lang in Pfefferminztee eingeweicht und anschließend in Torfquelltöpfe ausgesät. Hierbei kamen in jeden Torfquelltopf zwei identische Samen, falls einer nicht aufgeht.
Ich habe die Reihen im GWH der Einfachheit halber mit römischen Ziffern benannt (I bis IV), mit Iso-Klebeband im Unterteil des GWHs markiert (deshalb römisch, das Zahlensystem lässt sich mit Klebebandstreifen problemlos abbilden) und mir auf einem Blatt Papier die dazugehörigen Sorten aufgeschrieben.
Die genauen Bewohner:
Zusätzlich habe ich die Möglichkeit, die innere Fensterbank mit Töpfen zu benutzen, sofern das Licht reicht (innere Fensterbank und Balkonkasten versetzt bepflanzen). So hoffe ich, insgesamt 7-8 Pflanzen in meinem Zimmer unterbringen zu können (die zwei Jalapeno-Sorten).
Die Habanero werden später ausgelagert:
Eventuell werde ich daher die Gunst der Stunde nutzen und den m.E. ziemlich schmucklosen Garten unseres Mehrfamilienhauses mit 2 Habanero Orange an der Südseite verschönern, mal sehen.
Je nach Keimquote löst sich das Problem möglicherweise auch von selbst.
Da ich mich selbst nicht als Chilihead bezeichnen würde, möchte ich erst einmal zwei klassische Sorten (Jalapeno und Habanero) anpflanzen. Die Jalapenos sollen als Frischkost dienen (gefüllt, in Ringe geschnitten etc.), während aus den Habaneros Pulver gemacht werden soll, dass dann zum Würzen dient. Ich hoffe, dass ich so die richtige Kombination aus einer mittelscharfen und einer scharfen/sehr scharfen Sorte gewählt habe.
Aus den Chilischoten werden dann am Ende der Saison die Samen entnommen, die in der nächsten Saison ausgesät werden (hoffentlich dann mit größerem Platzangebot).
Als kleines perverses Experiment werde ich zudem die Blüten der Jalapeno "Craig's Grande" mit dem Pollen der Jalapeno "Early" bestäuben und umgekehrt. Eventuell gelingt mir so eine Kombination aus gewünschten Merkmalen (im Prinzip so scharf wie Earlys, aber größer so dass man sie füllen kann; meineswissens sind Craig's Grande milder)
Zukünftige Verbesserung:
Im Prinzip läuft die Anzuchtbox super. Ich kämpfe aber mit einem massiven Feuchtigkeitsproblem. Trotz 100% geöffneter Klappen läuft mir die Suppe überall im Deckel runter, was schlecht für alle geklebten Verbindungen ist und obendrein Schimmel fördert!
Daher werde ich weitere 3,70 € investieren und einen 80mm-Lüfter aus dem PC-Bedarf in das Gewächshaus integrieren. Das soll so funktionieren:
In eine Seite des GWH-Kunststoffoberteils (durchsichtig) wird ein ausreichend großes Loch geschnitten/gesägt. Darum herum werden in ausreichendem Abstand (Bruchgefahr!) vier Löcher gebohrt. Der Lüfter wird dann mittels vier Metallschrauben und -muttern befestigt, so dass er die feuchte Luft aus dem Gehäuse nach draußen pustet.
Die Kabel des Lüfters werden durch eine neue Bohrung nach draußen geführt (wird weiter unten erläutert). Da der Lüfter ebenfalls mit 12 Volt läuft, kann er einfach gemeinsam mit dem Inverter an die Lüsterklemme angeschlossen werden, die zum Netzteil führt. Alternativ habe ich aber auch noch ein zweites Netzteil (Made in West-Germany
), dessen Spannung im Bereich 3-12 Volt variabel eingestellt werden kann; dieses Netzteil würde es mir ermöglichen, den Lüfter erstens unabhängig von der Zeitschaltuhr, zweitens auf einer niedrigeren Spannung laufen zu lassen. Niedrigere Spannung bedeutet erstens weniger Luftdurchsatz (so viel Wind muss der in einem GWH nicht machen!), zweitens weniger Lautstärke. Diese Lösung bevorzuge ich.
In die gegenüberliegende Seite des GWH werden einige Löcher für die Lüftung gebohrt. Außerdem werde ich in in den Bereich der Oberseite ein etwas größeres Loch bohren, das es mir erlauben wird, alle Kabel nicht mehr durch die Lüftungsklappe führen zu müssen, sondern durch das neue Loch. Die Lüftungsklappen könnten dann beide vollständig geschlossen werden.
Bei vollständig geschlossenen oberen Lüftungsklappen wird der Lüfter dann seitlich die feuchte Luft aus dem GWH in den Raum blasen. Durch den Unterdruck strömt an der gegenüberliegenden Seite durch die Lüftungslöcher frische Luft ein.
Falls nötig, kann das Belüftungssystem mittels einer weiteren Zeitschaltuhr dann im 30 min.-Takt abwechselnd an- und ausgeschaltet werden; das wird aber vermutlich nicht nötig sein, weil mit dem zweiten Netzteil einfach eine so niedrige Spannung gewählt werden kann, dass der Luftdurchsatz ausreichend klein ist damit das GWH nicht auskühlt.
Der Vorteil liegt auf der Hand:
Aufgrund meiner Situation als Student kommt das aber bis auf weiteres nicht in Frage; das hier vorgestellte System ist zwar manuell gesteuert, dafür billig und funktioniert auch.
Über meine Fortschritte bzgl. der Anzuchtbox werde ich euch gerne in Zukunft hier auf dem Laufenden halten. Die Fortschritte bei den Chilis werden einen eigenen Thread bekommen. Jetzt geht's aber erstmal ans Keimen.
Und betet für mich, dass hier keiner denkt, ich hätte verbotenes Zeug auf der Fensterbank...die Anzuchtbox sieht schon ein wenig abgefahren aus, wenn sie von innen leuchtet und es draußen dunkel ist! :blink:
Solche Geschichten findet man ja auch über die Forumssuche. Anderen ist das wohl schon passiert.
Mfg Shadow Solanine
Ich möchte mich zuerst einmal vorstellen: Mein Name ist Shadow Solanine, ich bin 25 Jahre alt, Student und werde 2013 meine erste größere Chili-Saison machen. Bislang habe ich nur Erfahrung mit Capsicum annuum aus dem Baumarkt.
Die Vorgeschichte
Damit das auch gut funktioniert, habe ich mich in der letzten Woche einem Anfängerprojekt gewidmet, nämlich meiner Anzuchtbox. Die Box soll es ermöglichen, auf engstem Raum bereits bei kalten Temperaturen und Lichtmangel ideale Bedingungen für die Chilianzucht zu haben.
Denn als Student in einem schlecht isolierten, kleinen Dachgeschosszimmer heizt man nicht gerne kostenintensiv den Raum hoch (22-23°C statt 19°C), nur damit die Chili ordentlich keimen können. Auch eine Anzucht unter LSR fällt damit flach, da die Fensterbank zwar genügend Fläche dafür geboten hätte, aber die Temperatur dort zu niedrig gewesen wäre. Darüber hinaus wären aufgrund der relativ schlechten Isolierung auch noch stärkere Tag/Nacht-Temperaturschwankungen zu erwarten gewesen.
Ein kleiner isolierter Raum musste also her, innerhalb dessen man die Umgebungsbedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Beleuchtung) isoliert vom restlichen Zimmer verändern konnte: Eine Anzuchtbox muss her!
Die Materialien
Hierzu habe ich mich auf möglichst günstige Ausgangsmaterialien beschränkt:
- Heizmatte 8W 15x20cm (12 Euro)
- 2x Kaltlichtkathode weiß 30cm inkl. Inverter (11 Euro)
- Gewächshaus aus Hartkunststoff mit zwei Lüftungsklappen (9 Euro)
- Thermometer mit Außenfühler, Temperaturalarm und Min/Max-Funktion (5 Euro)
- Seramis, kleiner Sack (4 Euro)
- Zeitschaltuhr analog (2 Euro)
- Styroporplatte (0 Euro, Verpackungsrest)
- Torfquelltöpfe (0 Euro, bereits vorhanden)
- Netzteil 12V 1,5A (0 Euro, bereits vorhanden)
- Lüsterklemme (0 Euro, bereits vorhanden)
- Alu-Klebeband (0 Euro, Rest vom Laminatverlegen)
- ...und natürlich Chilisamen!
Die Konstruktion:
Die Grundidee habe ich mir aus dem Forum angelesen.
Ein Bild der Gesamtkonstruktion im Überblick: Anzuchtbox Überblick
Das Gewächshaus wird mittels Styroporplatte gegen den kalten Untergrund (Fensterbank) isoliert. Das Styropor kann dabei nicht schmelzen oder gar brennen, da die Heizmatte durch ihre begrenzte Leistung von 8 Watt selbst bei Volllast nicht annähernd die dazu nötige Temperatur erreichen kann.
Die Heizmatte befindet sich lose zwischen Styropor und GWH. Zur besseren Hitzeverteilung (die Heizmatte ist leider kleiner als das GWH, größere und leistungsfähigere Produkte kosteten aber fast das Doppelte) ist das Unterteil des GWH mit einer 1cm dicken Schicht aus Tongranulat (Seramis) ausgelegt, das die Hitze speichert und bis zu einem gewissen Grad auch an die Ränder verteilt.
Dort können dann bei ca. 22-24°C Bodentemperatur Küchenkräuter etc. gezogen werden, während die Chili in der Mitte ca. 27-30°C Bodentemperatur haben.
Bild des Unterteils: Anzuchtbox Unterteil
Das GWH ist im Deckel von innen mit zwei weißen 30cm Kaltlichtkathoden ausgestattet, welche die Pflanzen beleuchten und Spargeln trotz Lichtmangel im Februar/März verhindern. Zusätzlich reflektiert eine Verkleidung mit Alu-Klebeband das Licht.
Die Kabel der Kaltlichtkathoden werden über eine der beiden Belüftungsklappen im Deckel nach draußen geführt (verhindert, dass man beide Belüftungsklappen vollständig schließen kann; Klappen wurden vorher sorgfältig mit Cuttermesser entgratet). Dort befindet sich der Inverter (per beiliegendem Klettband auf den Deckel festgeklettet).
Der Inverter wiederum wird mit den benötigten 12 Volt Gleichspannung versorgt, indem ein passendes Netzteil (12V, 1,5A) mittels Lüsterklemme an den Eingang des Inverters angeschlossen wurde.
Das Netzteil wiederum wird per Zeitschaltuhr (das günstigste Modell aus dem Baumarkt) an die Steckdose angeschlossen, so dass sich die Beleuchtungsdauer mit einer Genauigkeit von 30 min. einstellen lässt.
Zwecks Messung der Temperatur wurde ein Loch in den Deckel gebohrt, das gerade groß genug ist, damit der Außenfühler des Thermometers hindurch passt. Das Loch wurde nach dem Bohren sorgfältig entgratet; man muss zudem aufpassen, dass einem der Hartkunststoff nicht springt. (Bohrstelle mit Klebeband abkleben und dann durchs Klebeband reinbohren hilft)
Das Kabel des Außenfühlers wird dann ausreichend lang hindurchgezogen, damit man den Fühler bei abgehobenem GWH-Deckel noch bequem in das Seramis stecken kann. Das andere Ende (Thermometer) befindet sich dann auf meinem Schreibtisch [nicht auf Fotos gezeigt, Anm.], so dass ich gleichzeitig Zimmertemperatur und Bodentemperatur des GWH im Blick habe.
Bild des Oberteils: Anzuchtbox Oberteil
Die Bewohner:
Die Chili wurden 2 Std. lang in Pfefferminztee eingeweicht und anschließend in Torfquelltöpfe ausgesät. Hierbei kamen in jeden Torfquelltopf zwei identische Samen, falls einer nicht aufgeht.
Ich habe die Reihen im GWH der Einfachheit halber mit römischen Ziffern benannt (I bis IV), mit Iso-Klebeband im Unterteil des GWHs markiert (deshalb römisch, das Zahlensystem lässt sich mit Klebebandstreifen problemlos abbilden) und mir auf einem Blatt Papier die dazugehörigen Sorten aufgeschrieben.
Die genauen Bewohner:
- Reihe I: 4x Jalapeno Craig's Grande
- Reihe II: 4x Jalapeno Early
- Reihe III: 4x Habanero Orange
- Reihe IV: 2x Habanero Brown
Zusätzlich habe ich die Möglichkeit, die innere Fensterbank mit Töpfen zu benutzen, sofern das Licht reicht (innere Fensterbank und Balkonkasten versetzt bepflanzen). So hoffe ich, insgesamt 7-8 Pflanzen in meinem Zimmer unterbringen zu können (die zwei Jalapeno-Sorten).
Die Habanero werden später ausgelagert:
- 1 Habanero Orange und 1 Habanero Brown in ein echtes Gewächshaus (auf der Arbeit)
- 1 Habanero Orange an einen Arbeitskollegen
- 1 Habanero Brown an meine Freundin
Eventuell werde ich daher die Gunst der Stunde nutzen und den m.E. ziemlich schmucklosen Garten unseres Mehrfamilienhauses mit 2 Habanero Orange an der Südseite verschönern, mal sehen.
Je nach Keimquote löst sich das Problem möglicherweise auch von selbst.
Da ich mich selbst nicht als Chilihead bezeichnen würde, möchte ich erst einmal zwei klassische Sorten (Jalapeno und Habanero) anpflanzen. Die Jalapenos sollen als Frischkost dienen (gefüllt, in Ringe geschnitten etc.), während aus den Habaneros Pulver gemacht werden soll, dass dann zum Würzen dient. Ich hoffe, dass ich so die richtige Kombination aus einer mittelscharfen und einer scharfen/sehr scharfen Sorte gewählt habe.
Aus den Chilischoten werden dann am Ende der Saison die Samen entnommen, die in der nächsten Saison ausgesät werden (hoffentlich dann mit größerem Platzangebot).
Als kleines perverses Experiment werde ich zudem die Blüten der Jalapeno "Craig's Grande" mit dem Pollen der Jalapeno "Early" bestäuben und umgekehrt. Eventuell gelingt mir so eine Kombination aus gewünschten Merkmalen (im Prinzip so scharf wie Earlys, aber größer so dass man sie füllen kann; meineswissens sind Craig's Grande milder)
Zukünftige Verbesserung:
Im Prinzip läuft die Anzuchtbox super. Ich kämpfe aber mit einem massiven Feuchtigkeitsproblem. Trotz 100% geöffneter Klappen läuft mir die Suppe überall im Deckel runter, was schlecht für alle geklebten Verbindungen ist und obendrein Schimmel fördert!
Daher werde ich weitere 3,70 € investieren und einen 80mm-Lüfter aus dem PC-Bedarf in das Gewächshaus integrieren. Das soll so funktionieren:
In eine Seite des GWH-Kunststoffoberteils (durchsichtig) wird ein ausreichend großes Loch geschnitten/gesägt. Darum herum werden in ausreichendem Abstand (Bruchgefahr!) vier Löcher gebohrt. Der Lüfter wird dann mittels vier Metallschrauben und -muttern befestigt, so dass er die feuchte Luft aus dem Gehäuse nach draußen pustet.
Die Kabel des Lüfters werden durch eine neue Bohrung nach draußen geführt (wird weiter unten erläutert). Da der Lüfter ebenfalls mit 12 Volt läuft, kann er einfach gemeinsam mit dem Inverter an die Lüsterklemme angeschlossen werden, die zum Netzteil führt. Alternativ habe ich aber auch noch ein zweites Netzteil (Made in West-Germany

In die gegenüberliegende Seite des GWH werden einige Löcher für die Lüftung gebohrt. Außerdem werde ich in in den Bereich der Oberseite ein etwas größeres Loch bohren, das es mir erlauben wird, alle Kabel nicht mehr durch die Lüftungsklappe führen zu müssen, sondern durch das neue Loch. Die Lüftungsklappen könnten dann beide vollständig geschlossen werden.
Bei vollständig geschlossenen oberen Lüftungsklappen wird der Lüfter dann seitlich die feuchte Luft aus dem GWH in den Raum blasen. Durch den Unterdruck strömt an der gegenüberliegenden Seite durch die Lüftungslöcher frische Luft ein.
Falls nötig, kann das Belüftungssystem mittels einer weiteren Zeitschaltuhr dann im 30 min.-Takt abwechselnd an- und ausgeschaltet werden; das wird aber vermutlich nicht nötig sein, weil mit dem zweiten Netzteil einfach eine so niedrige Spannung gewählt werden kann, dass der Luftdurchsatz ausreichend klein ist damit das GWH nicht auskühlt.
Der Vorteil liegt auf der Hand:
- Das GWH wird belüftet, so dass die Feuchtigkeit sich nicht mehr staut. Die Luftfeuchtigkeit sinkt, und somit die Schimmelgefahr und die Gefahr für Klebestellen.
- Die Luft durchströmt die jungen Pflanzen horizontal, von z.B. rechts nach links. Das imitiert den in der Natur vorkommenden Wind, wodurch die Pflanzen kräftigere Stängel ausbilden.
- Die Luftfeuchtigkeit kann durch die zwei oberen Lüftungsklappen des GWH (kurzfristig), sowie durch den Spannungsregler am Netzteil (langfristig) reguliert werden.
Aufgrund meiner Situation als Student kommt das aber bis auf weiteres nicht in Frage; das hier vorgestellte System ist zwar manuell gesteuert, dafür billig und funktioniert auch.
Über meine Fortschritte bzgl. der Anzuchtbox werde ich euch gerne in Zukunft hier auf dem Laufenden halten. Die Fortschritte bei den Chilis werden einen eigenen Thread bekommen. Jetzt geht's aber erstmal ans Keimen.
Und betet für mich, dass hier keiner denkt, ich hätte verbotenes Zeug auf der Fensterbank...die Anzuchtbox sieht schon ein wenig abgefahren aus, wenn sie von innen leuchtet und es draußen dunkel ist! :blink:
Solche Geschichten findet man ja auch über die Forumssuche. Anderen ist das wohl schon passiert.
Mfg Shadow Solanine